Mittwoch, 27. Juni 2018

Was ich gerne mal im Radio hören würde


7:24
Ansager: wir unterbrechen diese Nachrichtensendung für eine dringende Durchsage: Auf der A 6 befindet sich ein Rudel Rehe auf der Fahrbahn, bitte fahren sie vorsichtig!
7:34
Ansager: Wir erinnern daran, dass sich mehrere Rehe auf der Fahrbahn der A 6  befinden, bitte lassen sie Vorsicht walten.
7:56
Ansager: die Warnung kann per sofort aufgehoben werden, es befinden sich keine Rehe mehr auf der A6 .
10:06 
Ansager: wir schalten eine Werbeminute. IM RESTAURANT STERNEN GIBT ES AB FREITAG WILDSPEZIALITÄTEN, Rehrücken, Rehkeule, Rehpfeffer und als Vorspeise unsere berühmte Rehpastete.                       
10:08
Ansager:unsere Schlagerparade geht mit Helene Fischer dem Publikumsliebling weiter.

Dienstag, 26. Juni 2018

Geldfluss


Wie, frage ich sie, soll man von einem Psychiater verlangen einen Kriminellen der Untaten auf dem Kerbholz hat die jeden normal fühlenden Mitbürger erschauern und vor Angst zittern lassen, solch einen Unhold als n i c h t therapierbar einzustufen, wenn man weiss wieviel Geld ein Therapeut im Laufe der Jahre daran verdient. Auch darf man nicht ausser Acht lassen, dass die Strafvollzugs-Behörden die anfallenden Therapiekosten anstandslos berappen. Dafür bezahlen wir ja auch liebend gerne unsere Steuern, denn mit dem Steuergeld kann der Staat nichts Besseres tun!

Anwälte gehen immer, auch in den hoffnungslosesten Fällen in Berufung. Ja sie überreden ihre Mandanten geradezu unbedingt in Berufung zu gehen—dass sie damit unbegründete Hoffnungen erwecken die ja nur enttäuscht werden können ist ihnen schnurz Hauptsache die Kasse stimmt!

Dasselbe gilt für alle chirurgisch tätigen Ärzte wie Urologen, Gynäkologen, Chirurgen, HNO, Orthopäden und wer auch immer mit Skalpell und Knochensägen hantiert. Fragt man diese Ärzte ob es wohl eine alternative nicht invasive Therapiemöglichkeit gibt bekommt man meist eine—von einem zynisch-mitleidigen müden  Lächeln begleitete—negative Antwort wie etwa „ alles unbewiesene schnickschnack Methoden“.

Und wie ist es mit Architekten und Bauunternehmer die man bittet auf einem ungeeigneten, von Bergsturz oder Hochwasser bedrohten Stück Land zu bauen? Die nehmen den Auftrag sicher an mit so formulierten Einschränkungen dass sie ein Laie sowieso nicht versteht, wie etwa „ das Grundstück ist ja vom Bauamt als Bauland deklariert also….. her mit der Kohle.

Es gäbe noch viele andere Beispiele aber ich möchte den eventuellen Leser nicht langweilen und überlasse ihm das Vergnügen die Geldgier bei andren Berufs-Kategorien aufzuspüren.

Wie war doch wieder die Geschichte vom Ast auf dem man sitzt und den man doch nicht selbst absägt?

Montag, 25. Juni 2018

Plastik……


Es ist zu begrüssen, dass in der EU Plastiksäcke nur noch beschränkt zum Einsatz kommen und dass man in den Läden die Plastiktüten—die ja eigentlich keine Tüten sondern Säcke sind,—bezahlen muss; allerdings ist der Obolus viel zu gering um abschreckend oder erzieherisch zu wirken.
Nun frage ich mich aber was mit den überall verwendetet Plastiksäckchen zur Entsorgung von Hundehinterlassenschaften geschehen wird.
Es ist ja inzwischen fest etabliert, dass Hundehalter die Hinterlassenschaften ihrer Lieblinge nicht mehr einfach in der Natur den Fliegen überlassen dürfen, sondern ebendiese Hinterlassenschaften entsorgen müssen. Und das Entsorgen passiert durch—ja sie haben‘s erraten!— Plastiksäckchen.
Welche nicht etwa vom Hundehalter, ob Herrchen oder Frauchen, gegen bare Münze gekauft sondern in den Distributoren auch „Hunde WC“ genannt in grossen Mengen gratis mitgenommen werden.
DIES SIND ABER PLASTIKSÄCKE WELCHE DER UMWELT JA SCHADEN UND EIGENTLICH FÜR HUNDESCHEISSE ZU SCHADE SEIN SOLLTEN!!!
Wenn man davon ausgeht, dass so ein Hund sicherlich zwei Mal pro Tag seinen Darm entleert, müsste etwa 700-mal eine Sackgebühr anfallen.
Somit wäre es nur gerecht, dass die Hundesteuer um m i n d e s t e n s 700 mal 0,10 Franken also um 70 Franken angehoben wird!
Eine, der Umwelt genehmere Methode wäre, dass Herrchen oder Frauchen mit einem kleinen Kessel und einer Schaufel—wie sie Kinder im Sandkasten oder am Strand benutzen— bewaffnet hinter ihren Lieblingen hergeht und die Haufen oder Häufchen einsammelt und zuhause entsorgt. Damit könnte die Hundesteuer auf ihrem jetzigen Tiefstand belassen werden.



Freitag, 1. Juni 2018

Peter Nadas


Dieser ungarische Schriftsteller, dem ab 23.Juni erneut im Kunsthaus Zug eine Ausstellung gewidmet wird, ist für mich eine der wichtigsten Stimmen aus Ost-Europa.
Schon seine Parallelgeschichten und nun sein,  „Aufleuchtende Details“ betiteltes Erinnerungsbuch geben ein sehr differenziertes Bild Ungarns ab.
Was mich selbst besonders berührt  ist unser gemeinsames Geburtsdatum. Ja Peter Nadas ist am 14.Oktober 1942 im von Nazis besetzten Budapest geboren und ich am selben Tag in der Hauptstadt des Nazi-Regimes Berlin. Meine Geburt wurde durch—von den Alliierten veranstaltetes Feuerwerk gefeiert!
Es ist etwas Besonderes, die Erinnerungen eines gleichentags geborenen zu lesen; ja man vergleicht und wägt ab. Mit 12 Jahren war Nadas mit Meningitis im Spital wo er mehrmals eine Lumbalpunktion über sich ergehen lassen musste. Etwa zur selben Zeit war ich selbst im Kinderspital in Zürich mit einer Lähmung des linkes Beins—es war damals eine Poliomyelitis-Welle im Gang und auch ich hatte das Vergnügen fünfmal eine Lumbalpunktion geniessen zu dürfen!
Durch das lesen der 1277 Seiten kamen mir immer wieder Erinnerungen an mein eigenes Leben in den Sinn, wohl weil vieles Zeitgleich—obwohl sehr entfernt, passiert ist. Beispielsweise erinnere ich mich ,dass im November 56—nach dem brutalen Niedermetzeln des ungarischen Aufstands durch die Russischen Befreier—viele Ungarische Flüchtlinge in die sichere Schweiz kamen und dass wir Schulkinder Kerzen verkauft haben um diese Menschen—die ja den bösen Kommunisten entflohen waren—zu unterstützen. Die Hilfsbereitschaft war damals immens, denn die meisten Westeuropäer freuten sich den bösen Kommunisten entgegen zu wirken.
Mit der Lektüre dieser Erinnerungen habe ich wohl quasi eine Selbstanalyse meines Lebens eingeleitet oder sie ist mir durch diese Lektüre geradezu aufgezwungen worden. Dafür und für den sehr informativen Text bin ich meinem Gleichaltrigen zu Dank verpflichtet.
Aber auch Jüngeren, die den gelebten Kommunismus besser verstehen wollen empfehle ich diese interessanten und nie larmoyanten Erinnerungen.