Samstag, 20. Oktober 2018

Früher war alles besser


Meistens stimmt es eigentlich gar nicht wenn man so etwas sagt, a b e r ! und nun kommt die  leider erlebte Geschichte.
Vor einigen Wochen fuhren wir, meine LAP (Lebensabschnitts Partnerin) und ich von Venedig nach Zürich. Wir hatten gute Plätze in diesem DIREKTZUG.
Allerdings wurde uns nach längerem Warten auf der Strecke, kurz vor dem Grenzbahnhof Chiasso, per Lautsprecher durchgesagt dass es eine unbestimmt lange Verzögerung gebe. Widersprüchliche Meldungen folgten in unregelmässigen Abständen. Dann hiess es dass alle in Chiasso aussteigen müssten da auf der Strecke nach Lugano ein Brand die Durchfahrt verunmögliche und dieser Zug zurück nach Milano führe.
Wir, das heisst mehrere hundert Reisende stiegen aus und mussten unser Gepäck vom Bahnsteig in die Bahnhofhalle schleppen. Es war etwa 19h30 also spät nachts für die  Schweizerische-Bundes-Bahn kann und muss man annehmen.
 Ja im ganzen grossen Grenzbahnhof war k e i n Beamter zu sehen, alle Schalter waren geschlossen und auf Information warteten wir vergeblich. Endlich kam eine Zugbegleiterin die ihren Dienst um 20h15 im Zug nach Lugano antreten musste. Sie wusste von nichts sagte aber dieser Zug führe da man ihr nichts anderes mitgeteilt habe.
Also alle wieder zum Bahnsteig wo sich unser Zug gerade in Richtung Milano in Gang setzte; Vom versprochenen Zug um 20h15 war nichts zu sehen und die Zugbegleiterin war wie vom Erdboden verschluckt! Dann tauchte ein älterer Schienenarbeiter  in seiner orangenen Kluft aus der Baustelle auf und sagte uns, auf unsere Frage hin hier fährt kein Zug mehr aber sicherlich gibt’s Ersatzbusse.
Alle wieder mit den Koffern treppab treppauf  in die Bahnhofhalle. Immer noch keine Information . Dann sahen wir vor dem Bahnhof einige Postautos die auf die Reisenden zu warten schienen. Als wir alle in Lugano angekommen und ausgestiegen waren gab es keine Informationen, nicht eine Durchsage. Nur ein älterer Beamte mit gelber Leuchtweste und einem grossen „i“ darauf stand in der Unterführung und sagte auf meine Frage nur „ man hat mich vom Fernseher zuhause hierhin beordert aber ich weiss nichts.
Irgendwann kam dann der Zug nach Zürich und wir schafften sogar noch eine S-Bahn nach Winterthur.
Ob es an den Sparmassnahmen—unabdingbar um die überrissenen Managerlöhne zu berappen—oder einfach an der grassierenden Inkompetenz liegt, die ja überall herrscht, ist mir letztlich egal denn es interessiert sowieso kein Schwein.
Aber fraglich ist es schon, wenn an einem wichtigen Grenzbahnhof ab 19h00 niemand mehr da ist, auch keine Beamten der Grenzkontrolle.
Für die Migranten die ja am Mailänder Bahnhof campieren ist dies sicherlich ein gefundenes Fressen.
Nun frage ich mich, ob ich zu doof bin oder  es einfach nicht gemerkt habe, dass sich der Staat still und heimlich verabschiedet hat.





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