Die Meisten kennen wohl diese Unterhaltungssendung.
Ich habe mein Leben lang Kunst und Antiquitäten
gesammelt und ganz naturgemäss auch damit zu handeln begonnen. Da ich nun seit
etwas über zehn Jahren nicht mehr regelmässig
auf Flohmärkte und Antiquitäten-Salons gehe habe ich irgendwie den Anschluss an
die Preisentwicklung verloren. So ist es für mich oft erstaunlich wie sich der
Markt der Raritäten geändert hat. Vieles was zu meiner Zeit sehr teuer und vor allen gefragt war ist
irgendwann aus der Mode gekommen, anderes wird nun gefragt und begehrt und
entsprechend hoch gehandelt. Dies beweist mal wieder dass es eigentlich keine
echten Werte gibt sondern dass der Wert einer Ware sehr wandelbar ist—Angebot und
Nachfrage gilt nicht nur bei Obst und Gemüse sondert eben bei allem was
getauscht und gehandelt wird. Nun aber zu den Verkäufern und den Gründen zu
verkaufen. Dass viele der Anbieter einst selbst Erworbenes, das nicht mehr in
ihre Wohnung oder in ihren Lebensstil passt, zum Verkauf anbieten ist
nachvollziehbar. Auch dass ältere Menschen ohne Erben lieber selbst ihr Hab und
Gut reduzieren um vom Erlös sich oder anderen etwas Gutes zu tun hat mein volles Verständnis.
Aber sehr viele bieten Ererbtes zum Verkauf. Viele sagen
auch zum Experten und zum Moderator, dass sie schon als Kind dieses Objekt
bewundert hatten und dass der Opa oder die Oma es ihnen schon damals als
künftiges Erbgut –-mit den Worten “das erbst du dann mal als Erinnerung an
deine Grosseltern“—angekündigt hatten; und nun soll es weg. Ach ja, oft heisst
es auch „ich habe noch so viele andere Erinnerungsstücke“ oder „es liegt ja nur
in irgendeiner Schublade rum“ auch „wir haben’s im Keller und nun soll es weg“
aber vor allem bei Familienschmuck kommt oft das Argument „es nimmt einfach zu
viel Platz weg“
Ist es vor allem Geldgier die dazu führt, dass zum
Beispiel Schmuck der seit Generationen in der Familie war verhökert werden
soll? Ich finde es sehr traurig aber auch äusserst bedenklich wenn das „Familien-Silber“
verscherbelt wird. Es ist ja nicht nur monetäres sondern hauptsächlich
kulturelles Erbgut. Und so Aussagen wie: ich trag‘s nicht und meine Kinder
wollen’s nicht, oder ich trage kein Gelb
Gold etc. sind wohl oft nur Ausreden um die Geldgier zu kaschieren! Ich stelle
mir—obwohl ich nicht an ein wie auch immer geartetes Leben nach dem Tod glaube—all
die Opas, Omas, Patinnen und Paten, Erbonkels und Tanten und wer auch sonst
noch Erblasser sein möge vor, wie sie auf einer düster werdenden Gewitterwolke
sitzen und ihre Zornesblitze gegen die undankbare leider noch lebende Sippe
schleudern.
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