Zurück nach fast drei Wochen Urlaub in Venedig bin ich dabei
meine Eindrücke zu ordnen. Etwas hat mich zu Überlegungen angeregt. Neben der
Kirche San Giuseppe im Sestiere (Stadtteil) Castello ist eine Gedenktafel für
die gefallenen, der beiden Weltkriege, aus dem Sestiere angebracht. Nun fand ich in vielen Quartieren solche ähnliche
Tafeln und immer heisst es Cadutti per
la Patria also gefallen für das Vaterland. Solche ähnlichen Tafeln und Mahnmale
findet man ja auch in fast jedem
französischen Dorf und dort wie da wird an den Gedenktagen mit viel Pomp und
Musik defiliert und es werden Kränze –die dann ein Jahr Zeit haben zu verrotten—angebracht,
nachdem man die vorherigen verrotteten Kranz-Überreste entfernt hat. Wird bei solchen
Zeremonien, die ja das Militär organisiert, eigentlich der Toten gedacht, oder
ist es einfach ein Ausdruck des blöden sturen Patriotismus der ja zu den
verschiedenen mörderischen Gemetzeln geführt hatte. Ja ich bin der Meinung, dass die Toten nicht
für die Heimat gefallen sind sondern von der Heimat und deren gewählten oder
selbst erkorenen „Führern“ in den sicheren Tod geschickt also ermordet wurden. Mich
ekelt der Euphemismus –gefallen—statt von der Heimat ermordet, wirklich an. Diese
Gedanken haben mir aber die Freude, Venedig wiederzusehen, nicht genommen, leider
aber einen Schatten auf meine Seele gelegt.
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