Freitag, 26. Juni 2015

Patriotisches und Brechreiz

Zurück nach fast drei Wochen Urlaub in Venedig bin ich dabei meine Eindrücke zu ordnen. Etwas hat mich zu Überlegungen angeregt. Neben der Kirche San Giuseppe im Sestiere (Stadtteil) Castello ist eine Gedenktafel für die gefallenen, der beiden Weltkriege, aus dem Sestiere angebracht.  Nun fand ich in vielen Quartieren solche ähnliche Tafeln  und immer heisst es Cadutti per la Patria also gefallen für das Vaterland. Solche ähnlichen Tafeln und Mahnmale findet man ja auch in fast  jedem französischen Dorf und dort wie da wird an den Gedenktagen mit viel Pomp und Musik defiliert und es werden Kränze –die dann ein Jahr Zeit haben zu verrotten—angebracht, nachdem man die vorherigen verrotteten Kranz-Überreste entfernt hat. Wird bei solchen Zeremonien, die ja das Militär organisiert, eigentlich der Toten gedacht, oder ist es einfach ein Ausdruck des blöden sturen Patriotismus der ja zu den verschiedenen mörderischen Gemetzeln geführt hatte.                                           Ja ich bin der Meinung, dass die Toten nicht für die Heimat gefallen sind sondern von der Heimat und deren gewählten oder selbst erkorenen „Führern“ in den sicheren Tod geschickt also ermordet wurden. Mich ekelt der Euphemismus –gefallen—statt von der Heimat ermordet, wirklich an.                                                                                                                                                               Diese Gedanken haben mir aber die Freude, Venedig wiederzusehen, nicht genommen, leider aber einen Schatten auf meine Seele gelegt.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen