Freitag, 5. Juni 2015

So Dankbar sind nur wenige Menschen.

Ich war spät dran, musste aber noch schnell tanken damit ich am nächsten Tag direkt zur Autobahn fahren konnte. An der Selbstbedienungstankstelle in der Umgebung von Basel  hielt ein toller Luxus Sportwagen mit Münchner Kennzeichen. Im Wagen sass eine knapp dreissigjährige Blondine ihr Begleiter war dabei den Tank zu füllen. Er war etwa doppelt so alt wie sie, ob es seine Tochter war? Nein es war bestimmt nicht die Tochter, denn nun stieg sie aus kuschelte sich an ihn und sagte, ich habe Hunger und bin richtig geschafft, ich will jetzt nicht bis Venedig durchfahren. Er, der nicht Vater—wohl doch eher der väterliche Freund—wandte sich an mich mit der Frage nach einem Hotel in der Umgebung. Da ich ganz in  der Nähe, im Hotel Waldhaus ein Zimmer hatte, bot ich ihm und seiner Begleitung an mir nachzufahren um  dann im Waldhaus nach einem Zimmer zu fragen. Eins der wenigen Zimmer war noch frei. Die Beiden wollten, trotz der späten Stunde, noch essen. Der Koch war schon gegangen, aber der Inhaber zauberte eine  reichhaltige Auswahl an kaltem Fleisch, Wurst, Käse, Brot und Salat auf den Tisch. Ich wurde von dem ungleichen Paar eingeladen an diesem schönen reichhaltigen „Pick Nick“ teilzuhaben. So sassen wir, die Beiden der Hotelier und ich, zu später Stunde noch „Flaschenlang“ am Stammtisch und schwatzten über Gott und die Welt. Die Beiden waren, wie ich schon vermutet hatte, auf einer Liebeseskapade. Das Ziel, wie schon von der jungen Frau, an der Tankstelle erwähnt, war Venedig, eine Stadt die ich sehr gut kenne und auch sehr liebe. Der Liebhaber war auf seiner Hochzeitsreise mit der Frau, der er jetzt Hörner aufzusetzen im Begriff war, zum letzten Mal in Venedig gewesen, seine Begleiterin noch nie! Ich konnte ihnen Hotel und Restaurants empfehlen und auch einige Tipps zur Besichtigung geben—falls die Liebe Zeit dazu liess—. Viele Monate, ja fast zwei Jahr später, gab mir der Hotelier des Waldhauses, in dem ich regelmässig übernachtete, ein grosses Paket mit erlesenen Spezialitäten aus Venedig und einem Dankesbrief der Beiden Liebhaber, die inzwischen ein zweites Mal in Venedig gewesen waren –doch diesmal auf der Hochzeitsreise—.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen