Ich war spät dran, musste aber noch schnell tanken damit ich
am nächsten Tag direkt zur Autobahn fahren konnte. An der
Selbstbedienungstankstelle in der Umgebung von Basel hielt ein toller Luxus Sportwagen mit
Münchner Kennzeichen. Im Wagen sass eine knapp dreissigjährige Blondine ihr
Begleiter war dabei den Tank zu füllen. Er war etwa doppelt so alt wie sie, ob
es seine Tochter war? Nein es war bestimmt nicht die Tochter, denn nun stieg
sie aus kuschelte sich an ihn und sagte, ich habe Hunger und bin richtig
geschafft, ich will jetzt nicht bis Venedig durchfahren. Er, der nicht
Vater—wohl doch eher der väterliche Freund—wandte sich an mich mit der Frage
nach einem Hotel in der Umgebung. Da ich ganz in der Nähe, im Hotel Waldhaus ein Zimmer hatte,
bot ich ihm und seiner Begleitung an mir nachzufahren um dann im Waldhaus nach einem Zimmer zu fragen.
Eins der wenigen Zimmer war noch frei. Die Beiden wollten, trotz der späten
Stunde, noch essen. Der Koch war schon gegangen, aber der Inhaber zauberte
eine reichhaltige Auswahl an kaltem
Fleisch, Wurst, Käse, Brot und Salat auf den Tisch. Ich wurde von dem
ungleichen Paar eingeladen an diesem schönen reichhaltigen „Pick Nick“
teilzuhaben. So sassen wir, die Beiden der Hotelier und ich, zu später Stunde
noch „Flaschenlang“ am Stammtisch und schwatzten über Gott und die Welt. Die
Beiden waren, wie ich schon vermutet hatte, auf einer Liebeseskapade. Das Ziel,
wie schon von der jungen Frau, an der Tankstelle erwähnt, war Venedig, eine
Stadt die ich sehr gut kenne und auch sehr liebe. Der Liebhaber war auf seiner
Hochzeitsreise mit der Frau, der er jetzt Hörner aufzusetzen im Begriff war, zum
letzten Mal in Venedig gewesen, seine Begleiterin noch nie! Ich konnte ihnen
Hotel und Restaurants empfehlen und auch einige Tipps zur Besichtigung geben—falls
die Liebe Zeit dazu liess—. Viele Monate, ja fast zwei Jahr später, gab mir der
Hotelier des Waldhauses, in dem ich regelmässig übernachtete, ein grosses Paket
mit erlesenen Spezialitäten aus Venedig und einem Dankesbrief der Beiden Liebhaber,
die inzwischen ein zweites Mal in Venedig gewesen waren –doch diesmal auf der
Hochzeitsreise—.
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