Montag, 7. März 2016

Jüdisch allzu jüdisch ? oder Torschlusspanik ?

Hatte sich Sarah, so wollen wir sie nennen, in ihn, Phillipe oder doch eher in eine Idee die sie sich von einer Beziehung machte und in die Phillipe so richtig gut reinpasste, verliebt? Unsterblich verliebt wie sie sagte. Kennengelernt hatten sie sich auf einer Single Party, die aber nicht etwa als solch eine deklariert gewesen war, sondern als Geburtstagsfeier des Hausherren, der auch als einziger in einer festen—aber allerdings homoerotischen—Beziehung steckte. Auf welchen gewundenen, nicht nachvollziehbaren Wegen Sarah und Phillipe an diese Geburtstagfeier, an der sich mehrere Dutzend Menschen zum ersten Mal trafen, gekommen waren bleibt wohl für immer obskur. Jeder Anwesende kannte irgendjemanden der Partygäste, auch ergab es sich bei den Gesprächen, dass, wie in mittelgrossen Städten üblich Gemeinsamkeiten gefunden wurden. Am Schluss der Party so gegen drei in der Frühe, hatten fast alle das Gefühl sich schon seit langem zu kennen. Der einzige, der aus dem Rahmen fiel war Phillipe, er war neu in der Stadt und von einer bei der  Arbeit kennengelernter Kollegin mitgenommen worden. Phillipe war, nach einer nun schon einige Zeit zurückliegenden Scheidung in diese Stadt gezogen, denn mit seiner Frau hat er auch seine bisherige Arbeit und den Bekanntenkreis hinter sich gelassen. Er wollte einfach einen richtigen Neuanfang .Wie Sarah an seine Telefonnummer gekommen war hat Phillipe nicht rausgekriegt, aber schon zwei Tage nach jener ominösen Party klingelte das Telefon  abends und Sarah fragte ganz direkt, ob Phillipe Lust habe am nächsten Tag mit ins Konzert zu kommen, sie habe zwei sehr gute Karten. Phillipe hatte schon vergeblich  versucht für dieses Konzert eine Karte zu ergattern und war –ohne irgendetwas in Frage zu stellen—sofort mit Begeisterung dabei, sagte aber, dass er sie anschliessend zum Essen einladen wolle. Sie verabredeten sich im Foyer des Konzerthauses. Phillipe, als Mann von Welt erkundigte sich nach dem angesagten Nachtrestaurant, wo man nach Konzert und Theater noch essen konnte und bestellte einen Tisch. Das Konzert war sehr beeindruckend gewesen, man gab die achte Symphonie von Gustav Mahler, auch die Symphonie der Tausend genannt, wegen der grossartigen Besetzung mit zwei Chören. Stolz zog Sarah mit „ihrem“ Phillipe im Restaurant ein; sie kannte fast alle Gäste, auch Phillipe erkannte mehrere der Party-Gäste wieder, die in kleinen Gruppen im Saal verteilt sassen. Fast alle die meinten  Rang und Namen auf sich zu vereinen, waren in diesem Event-Konzert gewesen; wann gibt man, schon, fragten sich viele, die Achte mit solch einer Starbesetzung erneut? Wie es dazu kam, dass Phillipe sich in Sarahs Bett wiederfand fragte er sich erst als er erstaunt hörte wie Sarah beim Sex quietschte, ja sie hörte sich wie ein Ferkelchen an so leise quietschend und hechelnd. Auch sah sie, mit ihrer rosigen sanften glatten Haut einem kleinen Ferkel nicht unähnlich.               Als es Phillipe beim Vögeln durch den Kopf ging, dass Sarah als Jüdin doch sicherlich nicht mit einem—wenn auch jungen—Schweinchen  verglichen werden wolle, hatte er grosse Mühe seine stattliche Erektion aufrecht zu erhalten. Sarah wollte, wünschte, brauchte, verlangte eine feste Beziehung, Phillipe reichte eine lockere Verbindung. Am Sex hatten beide viel Spass, aber Phillipe vertrug  nicht dass, jedes Mal wenn er zu ihr zum Essen kam, die halben Mischpoche—ganz zufällig—da war um ihn in Augenschein zu nehmen. Gingen sie zusammen ins Kino, Theater oder einfach nur wandern oder essen, immer traf man ,gänzlich unerwartet, ihre Verwandten und Bekannten denen sie ihn, ach so gerne, vorstellte. Sarah tat alles um Phillipe an sich zu binden, ja sie war zu Allem bereit diesen Vorzeigemann nicht zu verlieren, tat aber nach Ansicht Phillips genau das Gegenteil. Ja Phillipe ertrug Sarahs überkandideltes Benehmen nicht länger als ein Liebes- Sommer nun mal  dauert.

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