Freitag, 18. Dezember 2015

Die Geister die ich rief…….

Nein, so hatte er sich das wirklich nicht vorgestellt, so nicht. Er, Ulrich war Abteilungsleiter in einem Grossspital irgendwo in Europa. Da er eine sogenannte Querschnitts-Funktion in der Spitalleitung innehatte, war er immer schon vorinformiert wenn mal wieder Neuorganisation angesagt war. Seitdem die Betriebswirte das Sagen hatten—Nota-bene um Geld einzusparen—wurde auf Teufel komm raus umgekrempelt was das Zeug hielt. Komischerweise wurde die Administration so sehr aufgeblasen, dass die neuen Löhne der vielen (?unnützen?) Manager die Summe die erspart worden war um ein mehrfaches, oft sogar vielfaches, überstieg. Ulrich hatte in diversen vertraulichen Sitzungen mitbekommen, dass nun die verschiedenen Abteilungen oder Kliniken, neu in einige wenige Departemente umgestaltet werden sollen. In jedem dieser Departemente wird es einen Akademisch-Wissenschaftlichen Leiter geben und einen ihm vorgesetzten Verwalter. Nun glaubte er sehr clever zu handeln, als er seine Chef-Sekretärin für diesen Posten vorschlug. Sein Vorschlag wurde problemlos durchgewinkt, das Riesenproblem kam erst Monate später anlässlich eines einfachen Meinungsunterschieds. Sibille, das war die neue Departements-Chefin und natürlich seine Ex-Chefsekretärin, fuhr ihm dem früheren Chef vor allen anderen Chefteams, anlässlich einer wichtigen Entscheidungs-Sitzung, auf sehr direkte—ja fast schon brutale—Art ins Wort. Sie konterte mit guten, aber unter die Gürtellinie gehenden Argumenten. Es war, für alle, aber ins besondere für Ulrich, eine sehr peinliche Situation. Ulrichs Argumente wurden von Sibille und den anderen richtiggehend zerpflückt. Abends, als Ulrich Sibille in sein Büro rief, kam die lakonische Antwort du kommst zu mir ins Büro wann ich es dir befehle, die Zeiten wo du mich rumkommandiert hast sind nun vorbei und dass wir mal—bis Erika in die Abteilung kam— sehr eng liiert waren hast du wohl in deiner Überheblichkeit als berühmter Professor und Klinikchef völlig verdrängt. Danke auch, dass du mich in diese Position gehievt hast, wo ich nun süsse Rache nehmen kann an dir mein Schatzi-Putzi.

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