Montag, 28. Dezember 2015

Klimawandel mal anders gesehen

Der Frühling und der Herbst hatten sich in Hawaii getroffen, in der gemässigten Zone im Pazifischen Ozean. Jahrzehntelange Gespräche waren dieser Konferenz vorangegangen und der Tagungsort war sehr sorgfältig gewählt worden. Weil aber in der touristischen Werbung für Hawaii immer betont wird—hier ist dauernd Frühling—hatte  sich der Herbst sehr lange, mit seiner Zustimmung, schwergetan. Vorangegangen war ja ein Jahrelanger Streit um die Aufteilung des kaum noch existenten Winters. Ja durch die Erderwärmung gab es schon lange kaum noch eine richtig kalte Jahreszeit. Da nun aber auch der Herbst und der Frühling von den Hitzesommern angeknabbert wurden, kämpften sie um den Winter. Nun hier in Hawaii wollten sie sich die Monate  Dezember Januar und Februar aufteilen. Der Frühling sagte sehr bestimmt, dass der ganze Mai schon vom Sommer kanibalisiert worden sei, woraufhin der Herbst klagte der berühmte—ihm sonst immer zur Ehre gereichende—Altweibersommer sei nun eigentlich einfach vom Sommer annexiert worden. Und so beschlossen sie gemeinsam, dass der Januar nun sowohl als Vorfrühling als auch als Spätherbst im Kalender figurieren sollte. Dass der Sommer effektiv schon von Mai bis November dauerte, wurde      –da der Sommer ja nicht eingeladen worden war—unter den Tisch gewischt. Ob und wann Frühling und Herbst, um zu überleben, Fusionsgespräche anberaumen müssen sei dahingestellt.


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