Sie war eine
einfache, total ungebildete, Frau, ihre einzige Qualität war—wenn man das so
sagen kann—ihr sehr maskuliner Habitus und man muss schon auch sagen, ihre abgrundtiefe
Hässlichkeit. Ja ihr Körper war der eines wohlproportionierten Mannes .Ihre
geistigen Mittel waren auf Teenager Niveau stehen geblieben. Dazu kam ihr milieubedingter Arg.
Ihr Bruder war der, welcher sich um sie
kümmerte. Dieser Bruder war ein richtiger Koloss, ein Hüne von über zwei Metern
nur aus Muskeln bestehend. Auch sein Geist brillierte meist durch Abwesenheit.
Dieser Bruder, nennen wir ihn Horst, war Zuhälter, er hatte einige Nutten
unterster Kategorie laufen. Schon immer hatte er sich um die kleine Daisy
kümmern müssen denn die Eltern waren von früh bis spät besoffen, oder wegen
Knastaufenthalts abwesend. Die beste Art mit Daisy umzugehen war mit ihr zu
spielen. Schach, Eile mit Weile, Mühle, Monopoly oder gar Memory kam natürlich
nicht in Frage, das wäre für beide zu schwierig gewesen. Also spielten sie
endlose Dominopartien. Schon mit knapp sechzehn war Daisy fast so gross wie
Horst. Daisy wusste natürlich was die „Freundinnen“ von Horst, die ja oft auch
grob zurechtgewiesen werden mussten, für einen Job machten. Denn das Wort Nutte
hatte sie noch vor Papa oder Mama gelernt. Und dann eines Tages, als Horst sich
beim Dominospiel den Kopf über Daisys zukünftigen Beruf zerbrach, kam ihm die
Glanzidee! Domino – DOMINA! Wäre er nicht so unbedarft gewesen hätte er sicher
Heureka gerufen, so begnügte er sich damit Daisy, deren Unschuld schon
längst irgendwo mit irgendwem abgelegt
worden war, zu einer Meisterin der Lederszene in die Lehre zu schicken. Seit
dieser Zeit, gibt es in unserer schönen Stadt eine weit über die Landesgrenzen
hinweg bekannte Domina, die nur schon
durch ihr Aussehen, dem Kundenwunsch gemäss, jeden auch noch so kleinen Widerstand, mit
liebevoller Boshaftigkeit ,bricht.
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