Früher, als ich
noch viele verschiedene Antiquitäten
sammelte und dadurch auch bald zum Teilzeit-Händler wurde, hatte ich oft
Anfragen von Bekannten und Freunden die
nach dem Tod der Grosseltern deren Wohnung ausräumen mussten. Kannst du mal
kommen und sehen ob alles zu entsorgen ist oder ob es doch noch lohnendes gibt
das verkauft werden kann oder behalten
werden sollte. Antiquitäten waren
manchmal, aber eher selten, dabei. Ich beriet nach bestem Wissen und machte
auch immer mal wieder Angebote, wenn etwas für mich Sammelns-wert war oder mit
Gewinn weiterverkauft werden konnte. Was man in fast jeder Wohnung fand, waren Fotos,
gerahmt oder in alten Schuhschachteln, lose oder auf Karton aufgezogen und
natürlich auch in Alben geklebt. Identifiziert, konnte manches Foto dem Urahnen
zugeschrieben und deshalb als aufbewahrungswürdig erklärt werden. Viele andere
kamen zur Entsorgung auf den Müll. Dann waren da noch die Massen an Ferien-Dias,
oft durch rote Punkte verunstaltet—besonders bei Agfa-Filmen—aber immer mit
veränderten, ausgebleichten Farben. Ich stellte mir immer vor, wie viele
ätzende Abende lang sich Freunde und
Verwandte, bei Kaffee und Kuchen durch die banalen an die Wand oder gar eine
Leinwand projizierte Urlaubs-Bilder
quälen mussten; natürlich mit dem „immer so witzigen“ Kommentar des Fotografen.
In Zukunft wird es bei Wohnungsräumungen ganz anders sein.
Hunderte von Fotobüchern werden die Entsorgungstonnen fürs Altpapier füllen, Fotobücher die man liebevoll
gestaltet,teuer bezahlt und zwei drei Mal angesehen und dann im Regal dem Einstauben überlassen
hatte.
Was mit den
Milliarden von Bildern auf Sticks, CDs und in Rechnern passiert, die weltweit
gespeichert werden wissen wohl nicht mal der Götter solle es Götter geben!
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