Wenn
man heute eine Reise plant, ich meine nicht Strandurlaub, bei dem es eigentlich
ganz egal ist in welcher Weltgegend sich besagter Strand befindet, denn Wasser
und Sand—sofern die Temperatur angenehm ist— sind ja, auf gewisse Art, überall
gleich. Das sehe ich immer, wenn ich Fotos der vielen vergangenen Ferien
betrachte. Alle Sonnen Auf und Untergänge am Meer sind ja auswechselbar.
Nein
ich meine Reisen auf denen man etwas entdecken will, Museen oder Bauwerke zu
besuchen plant, in schönen Hotels übernachtet und in angesagten Restaurants
speisen geht. Früher habe ich mich mit Reisebüchern eingedeckt, die ich dann
auch gründlich studiert habe. Auch Stadtpläne habe ich mir immer besorgt, meist
musste der Buchhändler sich recht bemühen solche Pläne zu finden, um dann wohl
gewappnet auf Entdeckung der bereisten Stadt zu gehen. Heute, ja heute, findet
man alles bei Mr. Google. Sieht man in einer erstmals besuchten Stadt wahlweise
Stadien, Kirchen, Museen, Märkte, Strassenzüge, Hotels und Verköstigungsstätten
hat man nun fast immer ein komisches Gefühl des Deja Vu’s !
Einerseits ist es ja gut sich vorzubereiten
andrerseits bringt man sich um den Aha-Effekt. Das muss etwa so sein, wie wenn
ein „Swinger“ auf einem sogenannten Begegnungsportal, die dann zu treffende
Gelegenheitspartnerin schon in anatomisch genausten Bildern und Makroaufnahmen
gesehen hat, auch ihm fehlt dann wohl der „ Enthüllungseffekt“.
Ausserdem
vermindert sich bei mir die Lust aufs Reisen, wenn ich ja schon alles im Netz
gesehen habe, genauso wie mich schöne Reportagen am Fernseher. über Kunst,
Kultur und Natur meist nicht zum Reisen animieren. Wie oft sagt man nach einer
Fernsehreportage: schön, nun hab ich’s gesehen, muss da aber nicht hin?
Ist
nun das Internet eine Bereicherung oder im Gegenteil—mindestens in punkto
Reisen—eine Pauperisierung des Lebens?
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