Am WEF in Davos begibt sich der eine oder andere Schweizer
Politiker aufs Glatteis. Dieses Mal war es Bundespräsident Ueli Maurer (svp.). Nach einem
Treffen mit seinem saudischen Amtskollegen sagte der Finanzminister: «Wir haben den
Fall Khashoggi, der die Welt beschäftigt, schon lange abgehandelt. Wir haben
vereinbart, dass wir den Finanzdialog weiterführen und die Beziehungen wieder
normalisieren.» Der regierungskritische Journalist Jamal Khashoggi war letzten
Herbst im saudischen Konsulat in Istanbul ermordet worden. Gemäss bisherigen
Informationen wurde er von Schergen des Regimes getötet, in Stücke geschnitten
und der Leichnam in Säure aufgelöst.
Es ist erstaunlich
für einen SVPler dessen Partei gegen fremde Richter kämpft, dass er das
Abschlachten von Khashoggi, welche Saudische SCHARFRICHTER in einem fremden
Land—der Türkei—durchgeführt haben, quasi als politisch erledigt hält. Er erwartet
von der Schweizer Politik ab sofort wieder courant normale. Auch dass er bald
nach Saudi-Arabien zum mörderischen Kronprinz reisen will finde ich bedenklich.
Sollte er dem Kronprinz die Mörderhand drücken und gar nach Saudischer
Gepflogenheit eine Umarmung mit Bruderkuss akzeptieren, so glaube ich, dass
mehrere Politiker in Bern—sollten sie unserem Ueli-National die Pfote drücken
müssen—einen Schauder auf ihrem Rücken verspüren werden.
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