Samstag, 26. Januar 2019

Ueli Maurer und fremde Richter


Am WEF in Davos begibt sich der eine oder andere Schweizer Politiker aufs Glatteis. Dieses Mal war es Bundespräsident Ueli Maurer (svp.). Nach einem Treffen mit seinem saudischen Amtskollegen sagte der Finanzminister: «Wir haben den Fall Khashoggi, der die Welt beschäftigt, schon lange abgehandelt. Wir haben vereinbart, dass wir den Finanzdialog weiterführen und die Beziehungen wieder normalisieren.» Der regierungskritische Journalist Jamal Khashoggi war letzten Herbst im saudischen Konsulat in Istanbul ermordet worden. Gemäss bisherigen Informationen wurde er von Schergen des Regimes getötet, in Stücke geschnitten und der Leichnam in Säure aufgelöst.

Es ist erstaunlich für einen SVPler dessen Partei gegen fremde Richter kämpft, dass er das Abschlachten von Khashoggi, welche Saudische SCHARFRICHTER in einem fremden Land—der Türkei—durchgeführt haben, quasi als politisch erledigt hält. Er erwartet von der Schweizer Politik ab sofort wieder courant normale. Auch dass er bald nach Saudi-Arabien zum mörderischen Kronprinz reisen will finde ich bedenklich. Sollte er dem Kronprinz die Mörderhand drücken und gar nach Saudischer Gepflogenheit eine Umarmung mit Bruderkuss akzeptieren, so glaube ich, dass mehrere Politiker in Bern—sollten sie unserem Ueli-National die Pfote drücken müssen—einen Schauder auf ihrem Rücken verspüren werden.

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