So, genug
damit, das muss sofort aufhören, so geht das nicht mehr weiter, sagte sich Kumar als
er schon wieder einen dubiosen Bettelbrief in Händen hielt. Wie kommen die dazu
mich immer wieder anzuschreiben ich habe doch wirklich nichts mit ihnen zu tun
und vor allem ich will nie etwas mit ihnen zu tun haben. Seit er vor nun acht
Jahren Sri Lanka verlassen hatte, um
dieser schönen Deutschen Frau , seiner grossen Liebe nach Essen nachzureisen ,bekam er diese Bettelbriefe, die auch immer,
kaum versteckte, Drohungen enthielten wie etwa „wir wissen wo deine Verwandten
in der Heimat leben“. Du schuldest uns zehn Prozent deines Einkommens, denn
ohne uns hättest du nie die Heimat verlassen können. Ja nun lebte er, der
absolut apolitische Kumar schon so langem in Deutschland und die meisten Leute
dachten, er sei als Tamile aus seiner Heimat geflohen. Dem war aber nicht so,
er war freiwillig ausgewandert und auch einige Zeit mit Gudrun, in Essen,
zusammen gewesen. Allerdings hatte diese Ferienliebschaft der Zeit nicht
standgehalten. Seit vielen Jahren lebte und arbeitete er nun in Konstanz, in
Essen wolle er, als die Beziehung zu Ende war, nicht bleiben und in Konstanz
konnte er ein Indisches Restaurant billig übernehmen, der Vorbesitzer hatte
schlecht gewirtschaftet und war froh –wie er glaubte—einen Dummen zu finden dem
er das Lokal andrehen konnte. Kumar war aber ein begnadeter Koch und ein
raffinierter Geschäftsmann, das Restaurant florierte und er hatte schon drei
Filialen eröffnet. Alles lief wie erträumt, er war seit langem mit einer
Deutschen Frau zusammen, schon drei Kinder spielten in einer Ecke des
Restaurants und alles war so friedlich, wenn nur diese erpresserischen Bettel-Briefe
nicht gewesen wären. Es machte ihm jedes Mal irgendwie Angst, denn man hörte ja
viel Übles von den Tamil-Tigern. Diesmal reichte es ihm, er ging zur Polizei
und übergab dem älteren Beamten die erpresserischen Bettelbriefe. Der Beamte
war sehr glücklich endlich etwas gegen die Tamil-Tiger in der Hand zu haben,
damit konnte er sich sicherlich profilieren, er nahm sofort Kontakt mit dem Verfassungsschutz auf, der ihm Schweigen
befahl und ihm das Dossier aus der Hand nahm. Einige Wochen später konnte man
in der Lokalpresse lesen: „ganze Familie
eines Singhalesen mit seiner Deutschen Ehefrau und ihren drei Kindern brutal
ermordet aufgefunden“ . Diese
Nachricht mit den schrecklichen Bildern ging um die Welt. Der von der Diaspora der Tamilen geschickt
gestreute Kommentar:
„Mafiöser
Bandenkrieg unter Indischen-Singalesischen Gaststätten“
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