Montag, 10. August 2015

Risiken der Diaspora

So, genug damit, das muss sofort aufhören, so geht das nicht mehr weiter, sagte sich Kumar als er schon wieder einen dubiosen Bettelbrief in Händen hielt. Wie kommen die dazu mich immer wieder anzuschreiben ich habe doch wirklich nichts mit ihnen zu tun und vor allem ich will nie etwas mit ihnen zu tun haben. Seit er vor nun acht Jahren  Sri Lanka verlassen hatte, um dieser schönen Deutschen Frau , seiner grossen Liebe nach Essen nachzureisen  ,bekam er diese Bettelbriefe, die auch immer, kaum versteckte, Drohungen enthielten wie etwa „wir wissen wo deine Verwandten in der Heimat leben“. Du schuldest uns zehn Prozent deines Einkommens, denn ohne uns hättest du nie die Heimat verlassen können. Ja nun lebte er, der absolut apolitische Kumar schon so langem in Deutschland und die meisten Leute dachten, er sei als Tamile aus seiner Heimat geflohen. Dem war aber nicht so, er war freiwillig ausgewandert und auch einige Zeit mit Gudrun, in Essen, zusammen gewesen. Allerdings hatte diese Ferienliebschaft der Zeit nicht standgehalten. Seit vielen Jahren lebte und arbeitete er nun in Konstanz, in Essen wolle er, als die Beziehung zu Ende war, nicht bleiben und in Konstanz konnte er ein Indisches Restaurant billig übernehmen, der Vorbesitzer hatte schlecht gewirtschaftet und war froh –wie er glaubte—einen Dummen zu finden dem er das Lokal andrehen konnte. Kumar war aber ein begnadeter Koch und ein raffinierter Geschäftsmann, das Restaurant florierte und er hatte schon drei Filialen eröffnet. Alles lief wie erträumt, er war seit langem mit einer Deutschen Frau zusammen, schon drei Kinder spielten in einer Ecke des Restaurants und alles war so friedlich, wenn nur diese erpresserischen Bettel-Briefe nicht gewesen wären. Es machte ihm jedes Mal irgendwie Angst, denn man hörte ja viel Übles von den Tamil-Tigern. Diesmal reichte es ihm, er ging zur Polizei und übergab dem älteren Beamten die erpresserischen Bettelbriefe. Der Beamte war sehr glücklich endlich etwas gegen die Tamil-Tiger in der Hand zu haben, damit konnte er sich sicherlich profilieren, er nahm sofort Kontakt  mit dem Verfassungsschutz auf, der ihm Schweigen befahl und ihm das Dossier aus der Hand nahm. Einige Wochen später konnte man in der Lokalpresse  lesen: „ganze Familie eines Singhalesen mit seiner Deutschen Ehefrau und ihren drei Kindern brutal ermordet aufgefunden“ .            Diese Nachricht mit den schrecklichen Bildern ging um die Welt.                                                                                                                                                Der von der Diaspora der Tamilen geschickt gestreute Kommentar:     
 „Mafiöser  Bandenkrieg unter Indischen-Singalesischen Gaststätten“

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