Dienstag, 16. Februar 2016

Beim Lesen der Wahlverwandtschaften Goethes

Wie aktuell der „Alte aus Weimar“ noch heute ist sieht man an diesem kleinen Abschnitt aus den Wahlverwandtschaften, in denen ich—nur schon der schönen Sprache wegen—mit Genuss wieder mal lese.                           Es bewahrheitet sich, was mir ein alter, längst verstorbener Freund vor vielen Jahren sagte:    a mon âge on ne lit plus beaucoup, non on relis. In meinem Alter liest man nicht mehr viel, nein man liest erneut—was man einst las. 
                                                                                                                                                                                                                      „Es ist schlimm genug, rief Eduard, dass man jetzt nichts mehr für sein ganzes Leben
lernen kann. Unsre Vorfahren hielten sich an den Unterricht, den sie in ihrer Jugend empfangen; wir aber müssen jetzt alle fünf Jahre umlernen, wenn wir nicht ganz aus der Mode
kommen wollen.“  


 Doch  damals sprach man sicher nicht vom Recht auf permanente Weiterbildung.

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