Wir,
die Generation aus den Dreissiger und Vierzigerjahren des zwanzigsten Jahrhunderts,
haben, im Vergleich mit früheren Generationen, einen oder eher mehrere Gründe
uns des Altwerdens bewusst zu werden. Nie zuvor wurden—wenigstens in der
westlichen Welt—so viele Fotos von Menschen gemacht. Fast jeder hat in seinen
Schubladen, Fotoalben, Schuhschachteln und sonstigen Aufbewahrungsorten Bilder,
die ihn und auch seine Familie vom Babyalter bis zum Totenbett dokumentieren. Man
kommt kaum darum herum sich mit dem Wandel seines Konterfeis auseinander zu
setzen. Wie man mal war und wie man nun ist kommt einem schmerzlich zum
Bewusstsein. Es ist ja meist nicht so, dass man davon träumt wieder neu
anzufangen, noch mal jung zu sein—man ist ja Realist!! aber den Zerfall zu
sehen ist doch irgendwie grausam. Gut man kann die Bilder, einer im Nachhinein
glorifizierten Vergangenheit—war es wirklich immer so viel besser, hatte man
damals weder Kummer noch Sorgen?— in
Alben, Schachteln und Laden ruhen lassen aber es gibt dann noch das Fernsehen.
Und im Fernsehen werden—besonders während der so schon rührseligen
Feiertage—alte Filme aus unserer Jugendzeit vorgeführt in denen die
Stars—unsere Idole—noch so jung waren; heute sieht man sie gebrechlich und
erbarmungswürdig noch manchmal Interviews geben und fragt sich, war das mein
Schwarm aus der Teenie-Zeit oder der Held meiner Lieblingsfilme. Und so wird
uns das Älterwerden immerzu vorgeführt.
Da ich
immer schon unsportlich war habe ich den Vorteil wenigstens die jungen
Sportkanonen nicht zu beneiden und über verflossene Performancen zu sinnen.
Wie die Smartphone-Generation mit der unermesslichen Vielzahl der Selfies und sonstigen Bildern einst umgehen wird weiss wohl heute keiner !
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