Schon in sehr
jungen Jahren, Anfang der Sechzigerjahre, entschied sich M-F ohne einen Mann zu leben. Dass hiess aber keineswegs
ohne Männer zu leben, dazu hatte sie viel zu viel Spass am Sex. Ja schon als
Teenager hatte sie gemerkt, dass Sex ihr riesigen Spass machte und auch dass
ein Mann ihr nie genügen würde, nein einer würde sie zu sehr einschränken ja
geradezu einengen wenn nicht gar einsperren. Darum entschied sie sich ihr Leben
so zu organisieren, dass sie sexuell nie darben musste aber immer frei blieb.
Ihr Ideal war, allein einzuschlafen und vor allem aufzuwachen, darum bat sie
wenn irgend möglich ihre Liebhaber nach genossenem Sex und einem Drink zu
verschwinden; was sonst die Männer taten war ihr sehr wichtig, kam aber oft
schlecht an—Männer wollen sich nicht benutzt fühlen—. Ihrer Arbeit machte ihr immer sehr viel Freude,
obwohl sie nie das grosse Geld verdiente, es war einfach immer knapp aber sie
war unabhängig, total frei. Ihren Beruf
übte sie sehr selbstständig aus obwohl sie sich mit Cathy, einer Kollegin, eher einer Freundin,
zusammentat, um eine Beratungsfirma zu
gründete. Alle beide blieben selbstständig hatten aber ein gemeinsames LOGO und
ein Sekretariat. Es war stadtbekannt, dass Cathy, ihre Geschäftspartnerin,
lesbisch war, dies nutzte sie geschickt aus und zwar auf besondere Weise. Durch
ihre Beratertätigkeit, für die sie viele Schulungen und Kurse machte, lernte
sie immer wieder attraktive Männer kennen—verheiratete Männer—andere mied sie
der Komplikationen wegen. Ja sie fand nichts schlimmer als „freie Männer“ sie
brauchte Männer die sich „freie Momente“ schafften um mit ihr guten aber
zeitlich beschränkten Sex zu haben. So baute sie sich ein Netzwerk von Lovern auf.
Mit einigen hatte sie auch familiären Kontakt, kannte Frau und Kinder und war
ab und zu zum Essen eingeladen. Dies bescherte ihr auch zwei Patenkinder um die
sie sich sehr liebevoll kümmerte. Die Ehefrauen waren überzeugt, dass sie und
ihre Geschäftspartnerin ein Paar waren, alle wussten ja dass Cathy lesbisch
war, also lag es auf der Hand dass auch M.F. eine Tribade sein musste. Gab es
eine bessere Tarnung? M.F.
gab sich sehr unkonventionell, fuhr Motorrad und unternahm Sauftouren am
liebsten in einem der Pubs die in den Achtzigerjahren
auch in der Westschweiz, wo sie ja lebte, wie Pilze aus dem Boden geschossen waren. Es gab in Lausanne einen Rugby-Club mit,
meist Irischen oder Schottischen
Spielern wie Wandschränke, genau ihre Wunschlover! Sie fand immer wieder junge,
sehr junge, Liebhaber die sie –oft auf ihrem Motorrad—zu einer wilden Nacht zu
sich nach Hause nahm. Ab und zu verreiste sie auch mit so einem jungen,
potenten, sportlichen Lover zu einem Liebeswochenende, natürlich immer zeitlich
limitiert. Jahre später, naturgemäss wurde
auch sie ein wenig ruhiger, hatte sie zwei regelmässige Lover behalten, plus
einen Ersatzlover für alle Fälle, der, aus familiären Gründen nur am Wochenende
zur Verfügung stand; sie hatte wöchentlich zwei Mal Besuch, so von fünf
bis sieben ,sie sprach immer von „hygienischem Besuch“! Es waren die Väter
ihrer beiden Patenkinder, die inzwischen selbst schon Familien hatten. Und dann kam die erste echte Katastrophe ihres
Lebens, einer ihrer Lover, der Vater der älteren Patentochter verwitwete und
begann sich an sie zu klammern, es war fürchterlich, sie musste die Beziehung,
aus Selbsterhaltungstrieb sofort beenden. Glücklicherweise lebte die Gattin des
Ersatzlovers noch und war guter Dinge, so war der zwei Mal pro Woche Rhythmus –allerdings
einmal immer am Wochenende—wieder hergestellt.
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