Freitag, 22. Mai 2015

Müde von der Reise nach harter Arbeit .......

In den frühen Neunzigerjahren, ich war erst seit wenigen Jahren in dieser Firma, war ich zu einem Kongress nach Paris geflogen. Schon am Flughafen in Zürich traf ich einen meiner Kunden, ich hatte ihn etwa zwanzig Jahre zuvor kennengelernt. Damals waren wir beide noch sehr jung, er der Kunde—nennen wir ihn Antoni— war um einiges jünger als ich. Er war damals Assistenzarzt im ersten Jahr nach seinem Studium, ich arbeitete zu dieser Zeit noch für eine andere Firma. Gut, Antoni und ich trafen uns in Zürich, checkten zusammen ein und flogen gemeinsam nebeneinander nach Paris. Da meine Firma das Zimmer von Antoni reserviert hatte, waren wir im selben Hotel untergebracht.                Antoni erzählte, dass er einen sehr ermüdenden Arbeitstag hinter sich habe und doch recht schlapp sei. Ich bot ihm an, zusammen, in der Nähe des Hotels, eine Kleinigkeit essen zu gehen. Auf seine Antwort hin, es sei doch schon spät, sagte ich  “ du wir sind in Paris und zehn Uhr ist hier sicher nicht spät um essen zu gehen. Dass ich recht hatte sahen wir, als wir bei Scossa am Place Victor Hugo nach einem Tisch fragten. Der Chef bat uns doch an der Bar zu warten, es würde sicher bald etwas frei. Nach dem zweiten Glas Champagner etwa um viertel vor elf hatten wir endlich, nicht nur einen Bärenhunger sondern auch einen Tisch. Das Essen war, wie immer hier, sehr gut und reichlich.                                                             Nach Mitternacht schlenderten wir die Avenue Victor Hugo entlang unserem Hotel entgegen, wir hatten alle beide recht viel getrunken, nach dem Apéro-Champagner zur Vorspeise eine gute Flasche  Weisswein und dann eine Flasche Chateau Palmer, dass zum Kaffee ein Cognac gehört, wenn man schon einmal in Paris ist versteht sich von selbst. Nun begegneten wir mehreren alleine spazierenden Damen—wohl eher „Dämchen“—. Diese Damen waren, nicht wie an der Rue Saint-Denis halb nackt, nein sie waren im Gegenteil recht chic und dezent bekleidet, ja auffallend Unauffällig! Leicht lallend fragte mich Antoni, sind das ……  ja sagte ich, das sind! Das ist aber kaum glaublich sagte Antoni.                                                                                 Als unser Hotel, zwar noch ziemlich weit weg, aber doch schon in Sichtweite war, sagte Antoni: ach bin ich müde, ich freue mich richtig aufs Bett. Im Hotel bat ich ihm noch einen letzten Absacker in der Hotelbar an, aber Antoni war—zu meiner Erleichterung—zu müde, ja er sagte er würde sofort ins Bett fallen.                                                                                                                                                  Als ich in meinem Zimmer die Balkontür öffnete und auf den kleinem Balkon heraustrat, sah ich meinem Antoni wie er schnellen Schrittes in die Richtung aus der wir eben gekommen waren eilte—sicher um wie er gesagt hatte s o f o r t ins Bett zu fallen.

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