Wer je in der misslichen Lage war, in
der Hitze des bevorstehenden Gefechts, sich ein Präservativ über den, wegen
exzessivem Alkoholgenuss oder –noch schlimmer—mangelndem Interesse an der
Gegenspielerin— halbsteifen oder gar schlaffen Schwanz zu streifen kann meine
verzweifelte Lage nachempfinden. Ich steckte fest, konnte weder vorwärts noch
rückwärts kriechen. Wie konnte so etwas passieren, mir passieren, der ich doch
immer übervorsichtig an alles was mit körperlicher Betätigung zu tun hat heran
zu gehen pflege; ja wie Oscar Wild immer sagte: wenn ich einen auch nur sehr
leichten Wunsch nach körperlicher Betätigung verspüre setzt ich mich hin und
warte darauf dass er vorbeigeht!
Verlockt in diesen Keller, in dem
verfallenen Haus zu gehen, hatte mich die Lektüre eines Inventars welches der
Beschreibung des Immobilienmaklers beilag. Altes renovationsbedürftiges Haus
aus dem siebzehnten Jahrhundert voll möbliert und seit Jahren leerstehend zu
günstigen Konditionen abzugeben. Ich hatte schon mehrmals in solchen Häusern volle
Keller mit vergessenen Weinen—die auf Versteigerungen bei Sotheby’s oder
Christie‘s mehr einbrachten als den verlangte Kaufpreis der ganzen Immobilie—
entdeckt und gekauft. Also war ich, unvorsichtig gemacht durch Gier und
Neugierde, in den Keller hinabgestiegen.
Die morsche Holztreppe brach mit lautem Knacken zusammen, mein Bein knackte
noch lauter. Weil der Makler mir die Schlüssel fürs ganze Osterwochenende
überlassen hatte und ich, neugierig wie ich nun mal bin, sofort am
Gründonnerstag rausgefahren war, musste ich damit rechnen frühestens nach sechs Tagen gefunden zu werden.
Mein ach so smartes Telefon war an der
Ladestation meines Autos angeschlossen. Schweissgebadet wachte ich in meinem
kuscheligen Bett auf, ich brauchte einige Zeit um mich zu Recht zu finden
und über mein Traummissgeschick
gebührend lachen zu können.
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