Bei meinem letzten Aufenthalt in meinem Lieblingshotel einem
hübschen 3 Sterne Hotel auf dem Lido von Venedig kam ich spät abends mit den
beiden Hotelportiers ins Gespräch. Es war kurz vor elf Uhr und der Nachtportier
löste den Spätdienstportier gerade ab. Ich merkte dass sich die Beiden sehr gut
verstanden und dass sie grosse Lust zu einem Schwätzchen hatten. Wir sprachen
über dies und das. Dann kam das Gespräch auf die verschiedenen Kunden. Ich fragte
welches die beliebtesten aber auch die unbeliebtesten seien. Die Antwort kam
wie aus der Pistole geschossen von beiden „die Franzosen“. Nein noch schlimmer
sind die Inder.
Wenn ein Inder anruft haben wir leider nichts mehr frei;
allerdings können wir es nicht vermeiden wenn Inder sich über irgendeins der
Internetportale anmelden.
Inder reservieren zum Beispiel 2 Doppelzimmer kommen dann irgendwann meist spät abends an.
Aber es kommen zwei Paare mit zusammen fünf und mehr Kindern und zwei Nannys.
Auf erstauntes Fragen hin sagen sie, die Kids schlafen bei uns im Bett und die
Nannys auf dem Erdboden. Oft ist es nicht möglich diese Kunden einfach
loszuwerden. Dann wollen alle auch noch ausgiebig Frühstücken….. also Inder
sind die allerschlimmsten.
Dann kommen die Franzosen. Franzosen kommen immer in zwei
oder drei-Sterne Hotels und erwarten selbstverständlich einen fünf Sterne
Service. Franzosen meckern noch bevor sie guten Tag sagen—dies natürlich nur auf Französisch!
Ja ein Franzose ist erzürnt, wenn das Hotelpersonal seine Sprache nicht beherrscht,
denn er als Gast muss ja in seiner—der einzig wichtigen—Sprache angesprochen
werden. Kommen sie in Gruppen, was meist der Fall ist, so ist es noch
schlimmer. Die Zimmerzuweisung ist die erste Hürde, kaum ein Gast oder eher
Gästepaar akzeptiert das angebotene Zimmer, alle wollen noch ein bis zwei
andere Zimmer ansehen und sind erbost wenn keine Alternative mehr frei ist.
Wenn alle nun ihr Zimmer bezogen haben geht’s los mit den
Reklamationen. Das Kopfkissen ist zu „klein, weich, hart, dünn oder dick“ Die
Decke ebenso.
Der Lift macht Geräusche, die Tür quietscht etc. Die
Klimaanlage funktioniert nicht und die Anweisung ist nur auf Englisch, sie
müssen sofort aufs Zimmer kommen und alles—auch den Tresor—erklären. Im
Nichtraucher-Zimmer fehlen die Aschenbecher, in der Minibar war eine
Schnapsflasche mit WASSER gefüllt—die mit Wasser gefüllten Fläschchen sind nur
in den an FRANZOSEN vergebenen Zimmern!!! Meist kommen auch Anschuldigungen
wie: ich vermisse einen Ring, eine Halskette oder Brosche, hat sie etwa das
Zimmermädchen gestohlen, oder mein
Koffer ist durchwühlt worden ich finde nichts mehr….Meist finden sich die
verschwundenen Sachen wieder; entschuldigen tut sich niemand für die oft
heftigen Anschuldigungen.
Und dann das Frühstück!
JA beim Frühstück am nächsten Morgen sah ich, dass die
Portiers Gestern recht gehabt hatten und nichts vom Gesagten übertrieben war.
Wir sassen recht zeitig beim Frühstück, hatten schon
gegessen und tranken in Ruhe unseren zweiten Kaffee und Tee. Plötzlich hob ein
grosser Lärm an. ein gutes Dutzend französisch sprechender Paare stürmte in den
Frühstücksraum und fiel—noch bevor sie ihre Tische ausgesucht und belegt hatten—über
das Buffet her. Das waren die Franzosen die zuhause n i e frühstücken, höchstens
einen Kaffee und ein Croissant! Im Nu waren alle, aber auch alle Brötchen, Brote
Croissants Butterportionen Joghurts sowie
Käse Wurstwaren und Obst verschwunden. Erst dann ging das Gerangel um die
Tische, die natürlich sofort um und zusammengestellt wurden, los. Da die Getränke an Automaten selbst gemacht
werden mussten war der Andrang enorm. Auf den Tischen entdeckten diese Gier- Hälse einen Korb voll Honig, Marmelade und Nutella-Portionen die natürlich in
Hand, Jacken und Hosen-Taschen verschwanden. Geschirr und Besteck sah ich
keines verschwinden, aber ich konnte ja nicht alles beobachten.
Nun wurde gefressen und dann wurden Brote als Wegzehrung
geschmiert und dick belegt. Das grosse Schild wo in Italienisch und Englisch
darum gebeten wurde kein Essen auf das
Zimmer mitzunehmen wurde—weil nicht auf Französisch abgefasst—ignoriert.
Glücklicherweise hatten diese Barbaren nur für zwei Nächte
reserviert und mussten am nächsten Morgen zu noch nachtschlafender Zeit und
ohne Frühstück abreisen.