Inhaftierte
Politische Aktivisten werden, wenn sie den Knast lebend verlassen, oft selbst
zu Diktatoren. Einige werden, so wie Nelson Mandela oder Vaclav Havel
rechtmässig gewählt und machen gute Politik, ohne an Rache zu denken, nein sie
sind aktiv an der Versöhnung mit ihren einstigen Peinigern beteiligt. Viele
andere aber—schmerzhaftestes Beispiel ist sicher Adolf Schickelgruber alias
Hitler aus Braunau— findet man Jahre später an der Spitze des Staates wo sie
ihren Wahn ausleben und Rache an denen die sie einmal verurteilen liessen zu
nehmen—meist auf grausame Art—Das Dilemma ist nun, wie soll man mit politischen
Aktivisten umgehen? Viele totalitäre Staaten haben sich für die physische
„Entsorgung“ gefährlich zu werden drohender entschlossen, China, Pakistan Iran,
Russland und viele andere mehr, ob das die Lösung ist wird nur die Zukunft
zeigen.
Mittwoch, 27. April 2016
Samstag, 23. April 2016
Diplopie oder Alkoholeinwirkung
Nennen
wir ihn einfach Guy .Also Guy war schon seit einigen Tagen in dieser Kleinstadt Mexicos. Er genoss es
seine Spanischkenntnisse mal wieder aufzufrischen. Spanisch hatte er vor langer
Zeit gelernt, als er sich in eine Arbeitskollegin—die etwa zehn Jahre älter als
er selbst war—unsterblich verliebt hatte. Ein paar Jahre später war es aus mit Marisol. Erst
dann merkte Guy, dass Marisol ihn um elf Jahre betrogen hatte. Als sie sich
kennenlernten war Guy gerademal dreiundzwanzig, Marisol behauptete einunddreissig
zu sein, was man ihr gerne glaubte, sah sie doch noch beinahe mädchenhaft aus.
Ihr südländischer Typ und die Rassenmischung liessen sie jünger erscheinen. Dass
sie aber, zu Beginn der stürmischen Beziehung, schon zweiundvierzig Jahre zählte war dann, im Nachhinein doch ein Schock. Auch dass sie in der fernen
Heimat zwei Kinder und einen invaliden Mann hatte trug nicht dazu bei das Ende
der Beziehung sanft zu gestalten. Es fiel Guy wie Schuppen von den Augen,
Marisol hatte ihn in allem belogen, das Geld schickte sie nicht ihren kranken
Eltern, sondern ihrem Mann und den Kindern. Auch begriff Guy erst sehr
spät warum Marisol ihn nie mit in die
Heimat nehmen wollte und das eine Mal als er darauf bestand auch
mitzukommen, hatte sie ihm zwar die
Eltern aber nicht die eigenen Kinder und den Mann vorgestellt. Aber
zurück zu unserem Helden, der nun den Aufenthalt und die jungen Mädchen in den
vielen Touristenbars auskostete. Guy trank, wenn er sich so richtig wohl fühlte
recht viel und in Bars mit hübschen jungen sich anbiedernden oder gar
anbietenden Frauen fühlte er sich—nach seiner eigenen Aussage—sauwohl. Dass er
nun nur noch wirklich junge Frauen, ja eher noch Teenagers bevorzugte, lag
sicher an der Erfahrung mit Marisol; sagte er doch immer, so junge Partnerinnen
sind durchschaubar und können mir nichts vormachen. Gut an diesem Abend, er
hatte schon etliche Tequila-Sunrise—sein Lieblingsgetränk wenn er in Mexico
war—intus, war er mit einer „Hübschen“ im Separee intim gewesen. Dann war er
weitergezogen, von einer Bar zum nächsten Klub. Nüchterner war er nicht
geworden, aber da er ja wie immer eine langwirkende Potenzpille genommen hatte
und auch in diesem Klub die „Dinger“ so süss waren, fand er sich in einem recht
schmuddeligen Zimmer mit einer besonders reizenden dunkelhäutigen Frau im
zerwühlten Bett wieder. Verkatert sass er beim Frühstück und fragte sich, ob
ihn seine Erinnerung täusche oder ob er sich mit einem der letztnächtigen Betthäschen
am Pool verabredet hatte. Als er sich
dann am Nachmittag an seinem angestammten Platz am Pool einfand und im
Liegestuhl vor sich hin döste, glaubte er zu spinnen. Die Bettgenossin letzter
Nacht kam im Doppelpaket auf ihn zu –oder sah er einfach nur doppelt?? oder war
er noch betrunken. Nein alles klärte sich rasch, er hatte ohne es zu wollen
oder zu wissen an zwei verschiedenen Orten zwei sich sehr ähnlich sehende Schwestern
,sagen wir mal „näher kennengelernt“ und sich mit beiden am Pool verabredet.
Mittwoch, 20. April 2016
Tinder Schwindler
Auf
diesem und anderen Begegnungschats herrscht Lug und Trug. Kürzlich sagte mir
ein verbissener User, dass man kaum etwas glauben kann was die anderen User ins
Netz stellen. Naiv fragte ich ihn, was denn Tinder sei. Ja kennst du das nicht,
es ist eine geniale Methode neue Menschen kennen zu lernen, ganz egal wo auf
der Welt du gerade bist. Dann zeigte er mir wie es funktioniert. Ganz einfach, du
suchst und findest Menschen die Bekanntschaften suchen und kannst anklicken ob
du an ihnen Interesse hast. So in der Art: nur ein Klick bald ein>>>>>
na was schon >>>>> TREFFEN. Aber eben viele Frauen—sagte
er—stellen alte und geschönte Bilder von sich selbst ins Netz, auch Alter, Beruf,
etc. sind oft nicht ganz der Realität entsprechend angegeben. Ich bat ihn, mir
sein eigenes Profil zu zeigen, als ich’s gesehen hatte war ich Baff, sein Bild
war mindestens 10 Jahre alt und bei seinem Geburtsdatum hatte er um acht Jahre beschissen.
Soviel zu den Vorwürfen die er Userinnen
gegenüber macht. Dass viele der doch noch
zu Stande kommenden Dates in einem mehr oder weniger grossen Fiasko enden liegt
wohl an dem bekannten Deutschen Sprichwort: „Lügen haben kurze Beine“ es sei
denn, beide Lügner haben eine so aufgestaute Libido, dass ……… aber darüber
schweigt des Sängers Höflich und Schicklichkeit.
Dienstag, 19. April 2016
T-Shirts
Für ältere
Frauen die Hello Kitty Shirts tragen einige Ideen :
Too young to surrender
Young & beautiful
Sexy Girl from: Paris etc.
Daddy’s little Darling
Lolita for Daddy
Lollypop Cindy
Good Girls go to Heaven, Bad girls go everywhere
Mittwoch, 13. April 2016
Noch ein Inserat das nie erscheinen wird !
„Ausgleichende Gerechtigkeit“
ist eine Gruppe ehemaliger
Versicherungs-Agenten
und berät sie in Fragen des Umgangs mit ihren
Versicherern.
Fragen wie z.B.
wie kann ich das Kleingedruckte umgehen?
was muss ich tun dass der Schadensfall echt
scheint?
an welchen Trick ein Laie nie denkt!
Welche Gesellschaft hat die schlechtesten
Versicherungs-Detektive?
Wo finde ich
korrupte Anwälte
und zu welchem Preis.
Wie kaschiere ich einen Suizid in einen
Unfall?
Moderate 30% der erschlichenen Summe und kein
Risiko
aufzufliegen.
Dienstag, 12. April 2016
Trivialliteratur
Was
verdanke ich nicht alles der sogenannten Kiosks, Bahnhofs oder eben
Trivialliteratur. Bis zu drei Jerry Cotton oder Western-Heftchen verschlang ich
täglich. Meine Geografie-Kenntnis des „wilden Westens“ und vor allen der Metropole
New York verdanke ich dieser Lektüre.
Viele Jahre später habe ich in einem Fernseh- Interview von Georges Simenon
gehört, dass auch er schon sehr jung solche „Heftchen“ zuerst konsumiert, dann
aber bald schon selbst geschrieben hatte. Dies sei für ihn das beste Training zu seiner späteren
schriftstellerischen Virtuosität gewesen.
Was mich betrifft, hat mir das gierige Verschlingen dieser –einfach aber
gekonnt verfassten Krimis und Western—das
Viellesen beigebracht, also bin ich den „Heftchen“ zu grossem Dank verpflichtet. Als ich in den
Achtzigerjahren zum ersten und bisher einzigen Mal in New York war, war mir gut
dreissig Jahre nach meiner Krimi-Lesewut, die Stadt sehr vertraut, es war
irgendwie so wie eine Heimkehr. Dass Lehrer und auch die Eltern verächtlich
über die Schundheftchen lästerten, ja mir diese sogar untersagten hat mich
glücklicherweise nicht davon abgehalten meiner Manie zu frönen und ich behaupte
sogar, dass es meinem literarischen Geschmack
nicht geschadet hat. Oft las ich selbst beim Gehen, wenn ich
Kommissionen zu erledigen hatte, sodass mir unser Briefträger sogar Vorwürfe
machte als ich ihn einmal angerempelt hatte.
Montag, 11. April 2016
Widersprüchliche Sätze, doppelte Verneinung und anderer Blödsinn
Widersprüchliche
Sätze, doppelte Verneinung und anderer Blödsinn
Diese Frau
war ganz schön hässlich
Er fand
ihre Attraktivität richtiggehend abstossend.
Er hat nie
nichts erreicht= eigentlich heisst das, er hat IMMER ALLES ERREICHT.
Ich sage
nie nichts = Ich sage immer alles
Sonntag, 10. April 2016
Noch ein Inserat welches leider nie erscheinen wird !
Zur ewigen Ruhestätte
Sie sterben
wir kümmern uns um alles.
Ja unsere Firma
*zur ewigen Ruhestätte*
kümmert sich in ihrem Interesse
um alles was nach ihrem Ableben
getan werden muss.
Wollen sie ihren Hinterbliebenen eins
auswischen
wir tun’s für sie.
Zum Beispiel schreiben wir (nach ihren
Angaben)
eine anschuldigende Grabrede,
die einer unserer
Mitarbeitenden mit entsprechendem Pathos
am noch offenen Grab oder Sarg verliest.
Wir finden für sie
unpassende Trauergäste, wie Alkis und Junkies
sollten sie Freunde und Familie schockieren
wollen.
Auch Testaments-Eröffnungen machen wir gerne
am offenen Grab.
Nach Eingang des ausgemachten Pauschalbetrags auf unser
Konto IBAN CH-999.888.777.K2
können sie bis zu vier Mal ihre Meinung
ändern.
Wir freuen uns auf ihre
sterbliche Reste.
Donnerstag, 7. April 2016
INSERATE Folge
Wie viele Urlaube
sind durch alte kranke Familienmitglieder
vermiest?
Wir haben die Lösung.
Klinik und Pflegeheim
—zur Abendruhe—
ob
Opa, Oma, Tante, Onkel
alle können bei uns übersommern.
Im angrenzenden Tierheim
„Miau Wau Wau“
sind auch ihre Haustiere gut aufgehoben.
Die definitive Aufbewahrung und Entsorgung
ist im Prinzip nur bei Haustieren möglich
Opas Omas usw.
müssen nach der vereinbarten Zeit zurückgeholt
werden
es sei denn ….. ihr Zustand verlange eine
Verwahrung
um die sich unser Perm Care Team gerne kümmert.
Die Ruhigstellung erfolgt medikamentös
und stets sehr liebevoll.
Wir freuen uns auf ihre Alten!
Mittwoch, 6. April 2016
„Sorry“ Über be und Entschuldigung
Bei gewissen Unstimmigkeiten,
Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten, wie sie ja in jeder Beziehung immer
Mal wieder vorkommen, fordert eine oder einer der beiden „du entschuldigst dich
jetzt sonst….“ Dazu muss erst einmal geklärt werden, dass man
sich nicht selbst entschuldigen kann. Nein man kann und soll manchmal den
anderen um Entschuldigung bitten, dies allerdings nur, wenn man sich einer
Schuld bewusst ist, denn die Schuldzuweisung eines oder einer anderen führt bei
weitem nicht immer dazu dass sich der oder die andere einer Schuld bewusst
wird. Ja in einer guten Beziehung muss man dem oder der anderen zugestehen,
dass sie oder er nicht lügt sondern aus seiner Sicht nur die Lage, der Wahrheit entsprechend schildert und somit auch
keine Schuld auf sich geladen hat für die er oder sie den oder die andere um
Verzeihung bitten soll oder muss. Würde man, anstatt aus Wut, Frust, Emotionen,
Rachegelüsten oder Traurigkeit heraus
den oder die andere anzuklagen, die Antwort der oder des anderen genau anhören
und zu verstehen suchen, käme es meist nicht zu Konflikten und deren
Eskalation. Nach solchen Auseinandersetzungen
um Verzeihung zu bitten—ohne sich einer Schuld bewusst zu sein—wäre dumm, aber
seinem Leidwesen über das Missverständnis Ausdruck zu geben ist immer legitim,
erwünscht und kommt auch meist gut an. Anders
ist es, wenn es nicht um Fakten sondern um Beleidigungen geht. Hat man etwa dem
Gegenüber Beleidigungen welche die
Rasse, Hautfarbe, Religion, politische Überzeugung ,sexuelle Ausrichtung
Herkunft und Körpereigenschaft betrifft—in einem Moment der blinden Wut—ins
Gesicht geschleudert, ist es ein Muss es zu bereuen und um Entschuldigung zu
bitten—wobei man wissen muss, dass gewisse Beleidigungen nur schwer
entschuldbar sind—. Übrigens
ist dies Problem im deutschen Sprachraum um ein Mehrfaches häufiger, denn dort
sagt und fordert man „du entschuldigst dich jetzt oder…..“ ! wohingegen der
Englischsprechende sagt „ I beg your
pardon“ oder auch „excuse me please“ der
Franzose „ je te prie de m’excuser“(ich bitte dich mich zu entschuldigen) oder
kurz „excuse-moi „ (entschuldige mich)ob mit oder ohne s’il te plait ( ob mit
oder ohne bitte) ist je egal. Selbst der Italiener sagt „ scusa me“ also entschuldige mich. Dass der, ach so stolze,
Spanier „ disculpe me „ sagt ist auch bezeichnend.
Dienstag, 5. April 2016
V O R S I C H T Bösartigste S A T Y R E
Mr. Jonathan Swift gewidmet.
Geheime
Vorwahlsieg-Sitzung.
Ja,
sobald sie die Wahl als Präsident gewinnen, Mr. Donald—nicht Duck—sie wissen
schon ….. , sagte sein Geheim-Berater, ein ehemaliger Berater Putins, können
wir das Programm der Ernährung der vielen Homeless People, die unsere Städte verunstalten,
beginnen. Polonium 210 scheint das
ideale Agens zu sein, welches in Impfstoffe oder Nahrungsmittel
eingemischt werden kann. Zwar kostet Po 210 viel Geld, aber in der Anwendung
ist es sehr effizient und deshalb rechnet es sich. Ja ein—nur ein—Millionstel Gramm
genügt um einen Schmarotzer zu eliminieren. Ausserdem ist Po 210 kaum
nachzuweisen und überhaupt, wen wundert’s wenn die armen am Rande der
Gesellschaft lebenden Vagabunden und Stadtstreicher krank werden und die „Soupe
populaire“ nach so langem Darben, nicht
vertragen. So etwa nach hundert Tagen an der Macht, können wir auch mit dem
Impfprogramm —das ja schon bis ins
Detail geplant wurde— in den Black und Latino-Gettos beginnen. Sollte die linke
Presse Fragen stellen können wir beweisen, dass der Impfstoff aus Beständen der
Armee kommt, welcher Staat wäre so dumm oder gar zynisch, seine eigenen
Streitkräfte zu vernichten?? das wäre genauso unglaubhaft wie wenn das Pentagon,
es gewusst und nichts dagegen unternommen hätte, als die bösen Japs Pearl
Harbour bombardiert hatten—unglaublich oder???—
Montag, 4. April 2016
Politisches Weicheisyndrom
In
einer Schule in Therwil BL Schweiz haben zwei Schüler aus Syrien ihrer
Lehrerin—aus religiösen Gründen—den Handschlag verweigert. Diese Schüler kann
man nicht zwingen, meinen viele, aber wer hier in die Schweiz kommt hat sich zu
fügen, sonst steht es ihm frei mit seiner Familie zurück in seine Heimat oder
in ein anderes seinem Kulturkreis angehörendes Land zu auszureisen. Als ich
selbst vor vielen Jahren geschäftlich in
Pakistan war, reichte ich selbstverständlich keiner Frau die Hand ja ich sah
auch bei geschäftlichen Besprechungen keiner Frau direkt in die Augen; auch verzichtete
ich auf den Konsum alkoholischer Getränke und dies alles aus Respekt den Sitten
des Gastlandes gegenüber. Wären unsere
Politiker nicht so, na was denn? blöd, weicheiig, charakterlos, politisch
korrekt, grünliebdummrot ja dann würden solche Fälle ganz schnell gelöst, keiner
hat diese Fremden gezwungen zu uns zu kommen und keiner ausser der oben
erwähnten möchte sie unter diesen Umständen—das sich nicht in die Werte unserer
Zivilgesellschaft einzufügen—hierbehalten. Warum keine Partei solche Regeln mit
einem Referendum –Verhaltenskodex um in unserem Land leben zu dürfen—
einfordert, ist mir schleierhaft.
Sonntag, 3. April 2016
I N S E R A T E folge
Sie
wollen ihr Auto wechseln,
wir kennen die beste Methode.
Wenn sie gut versichert sind, lohnt es sich
mit uns
„Forced Recycling“
Kontakt aufzunehmen.
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Samstag, 2. April 2016
Macht und Ohnmacht
Er
war äusserst Reich und Mächtig und wurde doch in gewissem Masse so
Ohnmächtig—in der psychologischen Akzeptanz des Wortes— Ja Arthur hatte alles in die Wiege
gelegt bekommen was sich ein Mensch wünschen kann. Er war in eine sehr
begüterte Familie hineingeboren worden und mit seinen fünf Geschwistern hatte
er eine glückliche Kindheit verbracht, bis, ja bis die Katastrophe eintrat. An
Masern erkrankt war er—trotz lautstarkem Protest— als einziger nicht auf die
traditionelle Frühjahrs-Skitour die die
Familie jeweils zu Ostern im Hochgebirge unternahm, mitgenommen worden. Eine
unerwartete Lawine und Artur stand trotz Masern als einziger Überlebender und
naher Verwandte am Grabe seiner ganzen Familie. Grosseltern gab es nicht, nur
eine alte ein wenig vertrottelte Tante und viele Freunde und Bekannte standen
bei Schneeregen auf dem kalten Friedhof.
Artur war naturgemäss einziger Erbe eines sehr grossen Vermögens, Instruktionen
über seine Erziehung—er war gerade mal neun Jahre alt—gab es nicht, darum
kümmerten sich Patin und Pate um ihn. Artur hatte Glück, denn die beiden, amtlich
zum Vormund ernannten Paten waren ideale Erzieher, sie führten, liessen ihm aber
viel Freiheit. Er studierte politische Wissenschaften und frönte seinem
Steckenpferd, dem Autosport. Er fuhr
Bergrennen mit viel Talent und entsprechendem Erfolg. Beruflich kletterte er in
Windeseile die Sprossen der diplomatischen Karriereleiter empor und war schon
in jungen Jahren Attaché in irgendeiner, nicht allzu unbedeutenden, Botschaft.
Was seine persönlichen Beziehungen betraf, war die Wahl seiner Partnerinnen
sehr selektiv und nie wirklich dauerhaft; man kann auch, will man höflich
bleiben, sagen ,dass er ein loses Leben führte—weniger fein ausgedrückt—er
vögelte sich durchs Leben. Sein zweites Hobby war Musik, klassische Musik und
eins seiner ganz grossen Vorbilder war ABM: Arturo Benedetti Michelangeli der
grosse italienische Pianist, der sich selbst
humorvoll als ABM bezeichnete. Der war ja auch Autorennen gefahren somit
hatte er drei Gemeinsamkeiten mit ihm, den Namen Arthur, die Liebe zur Musik
und das Rennautofahren. Sein Lieblings Instrument war jedoch das Cello. Ja das
Cello—von einer Frau gespielt—war das Instrument mit der grösstmöglichen
erotischen Konnotation. Er durchforschte das Internet nach Konzertprogrammen in
denen eine Solo-Cellistin auftrat, abgesehen von wenigen Ausnahmen gefielen ihm
einfach alle Cello-Virtuosinnen. Er verfolgte einige davon mit Blumengaben und
Einladungen und –wurde die Einladung angenommen—unverhältnismässigen Geschenken.
Ja manchmal fand die Angebetete beim Dinner im besten Restaurant der Stadt, ein
Schmuckstück unter ihrer Serviette oder eine Originalhandschrift ihres
Lieblingskomponisten, Geschenke die meist
zum Erfolg führten. Erfolg im Sinne einer Affäre. Besonders ansprechenden
Cellistinnen, die seinem Charme nicht widerstanden hatten schenkte er schon mal
ein Schmuckstück aus dem Familienerbe, mit der Auflage es während ihrer
Konzerte zur Schau zu stellen. Arthur lebte glücklich in Erwartung der, nach seinem
Gusto überfälligen, Ernennung als Gesandter wenn möglich in eine prestigereichen Botschaft. Trotz
Regens waren viele Zuschauer zu diesem Bergrennen, in welchem Arthur schon dreimal in Folge als Sieger
geehrt worden war, gekommen.In der einfachsten Kurve, die man
sehr schnell befahren konnte, hatte ein Auto Öl und Arthur die Beherrschung
seines Boliden verloren. Seither lebte der
Querschnittgelähmte Arthur zurückgezogen in seinem umgebauten Geburtshaus.
Seine Läsion war auf der Höhe L1 was ihm erlaubte psychogene Erektionen zu
haben und auch zum Orgasmus zu kommen. Und da halfen ihm sein vieles Geld und die bisher gepflegten
Affären mit seinen vergötterten Cellistinnen. Allerdings musste er sich mit den
nun langsam älterwerdenden Virtuosinnen begnügen, um an die neue Generation von talentierten
Cellistinnen heranzukommen fehlte ihm nun mal die Mobilität.
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