Peter war ein pseudo Waisenkind. Ja
die Mutter hatte den kleinen zur Adoption freigegeben, sie ertrug es nicht dass
ihr Sohn zugleich ihr Bruder war. Adoptiert wurde er von einem kinderlosen
Paar, so quasi als letzter Versuch die durch Alkohol belastete Ehe zu retten.
Weil er, Peter, als Eheretter nichts taugte, die Ehe kaputt ging und geschieden
wurde lieferte ihn die Adoptivmutter in einem katholischen pflege und Erziehungs-Heim ab. Alle Erzieher
im Heim waren Geistliche, der Heimleiter Pater Clemens machte seinem Nahmen
aber keine Ehre. Er war noch sehr jung für einen so wichtigen Posten, da er
aber der Lieblings-Zögling seines Bischofs war……… Item er konnte schalten und
walten wie es ihm behagte. Clemens war für Zucht und Ordnung .Er legte die
Bibel auf seine ganz persönliche Art und Weise aus, so richtig Aug um Auge Zahn
um Zahn.
Peter weckte in Pater Clemens, in
aller Unschuld und ohne es zu wollen, Gefühle für die ihn dieser dann aufs
härteste bestrafte. So wurde Peter, wohl durch Imitation, für alle Priester zum
beliebtesten Prügelknaben des Internats. Übrigens wurde der Name Internat sehr
wörtlich genommen, denn allein kam kein Zögling je raus. Es wäre zu schmerzhaft
alle Einzelheiten der seelischen, körperlichen und sexuellen Martern zu
beschreiben, ausserdem würde es voyeuristischen Veranlagungen Vorschub leisten.
Durch diese Erfahrung war Peter klar
geworden, dass er sein Leben so gestalten wolle, das er, wenn auch nur im
Kleinen, in der Lage sei Missstände solcher Art wie er sie erlitten hatte zu
vermindern. Da kein Geld für ein Studium da war erlernte er den Beruf des
Pflegers. Peter arbeitete in vielen verschiedenen Institutionen, strebsam wie
er es war, wurde er mit knapp fünfzig Direktor eines, von der alles
seligmachenden katholischen Kirche finanzierten Altersheims in dem auch viele
Geistliche ihren Lebensabend verbrachten.
Wie gross seine Überraschung und
Freude war, als er dort den gealterten aber immer noch sich süperb gebenden
Pater Clemens, an einen Rollstuhl gefesselt vorfand. Peter entschied, Pater
Clemens persönlich zu pflegen, ihm seine Harnsonde zu wechseln, seine vom
Sitzen wund gewordenen Pobacken zu salben das ist Chefsache sagte er fein
lächelnd. Dass Pater Clemens—wohl aus Schreck als er Peter wiedererkannte—einen
weiteren Schlaganfall erlitt, der ihn zwar aphasisch aber bei vollem
Bewusstsein liess gab der unter immer freundlichem Lächeln ausgeführten Rache
eine ganz besondere Note.
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