Gestern war im Theater Winterthur ein
Opern-Abend. Wir hatten uns darauf sehr gefreut, denn Mozarts Don Giovanni ist ja eine
der Lieblingsopern überhaupt. Zuerst ein Lob dem musikalischen Teil. Das
Orchester war gut—nicht ganz so gut wie unser Musikverein—aber gut. Auch waren
alle Darsteller gute Sänger.
Aber der Regisseur Lorenzo Fioroni, er stammt aus
dem Tessin, hat den Geist der Herren Mozart und Da Ponte arg zerzaust um nicht
zu sagen zerstört. Verstört waren wir. Der erste Akt war nicht allzu
befremdlich, aber was im zweiten Akt gezeigt wurde war einfach schrecklich.
Im Hintergrund des Szene wurden—in einer Art
Schaukasten—Bilder von 1789 in Paris mit der Guillotine, 1793 Bilder der Enthauptung
der Marie-Antoinette, Bilder des
Anschluss-Einmarschs Hitlers in Wien 12.3.1938 mit schönen Hakenkreuzfahnen und
über Lautsprecher Ausschnitt der
Führerrede, 1968 Krawall in Paris und selbst
ein Atompilz, gezeigt , einfach
widerlich.
Wäre Herr Fioroni nur bei seinem ersten Beruf als Cellist geblieben dann wäre
uns solcher Quatsch erspart geblieben. Denn es ging noch weiter mit der
Horrordarstellung. Leporello sass zum Ende hin in einem chromglänzenden
Rollstuhl , ach ich erwähne nur noch eine Ungereimtheit. Über Lautsprecher
ertönte kurz eine Arie aus Figaros Hochzeit! einfach schnell zu vergessen und
versuchen nicht aus Frust dem Theater abzuschwören.
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