Sonntag, 19. April 2015

Auf Angst und Ärger folgt befreiender Lacher

Er, nennen wir ihn doch einfach Phillip, war ein älterer Herr von knapp über siebzig Jahren, etwas schrullig aber noch voll im Leben stehend. Eben, dass mit dem  „stehend“ wurde manchmal problematisch aber zum Glück lebte Phillip ja am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts, nein schon im nächsten Jahrtausend sogar und darum gab es ja effiziente chemische Hilfsmittel… An diesem Nachmittag erwartete er Besuch, es war eine, nicht mehr ganz junge aber immer noch attraktive Frau aus der Nachbarschaft, die, vernachlässigt von ihrem vielreisenden Ehemann, gerne zu Phillip auf ein Schäferstündchen kam. Dies hatte ganz harmlos angefangen, als Phillip sich dies alte Haus gekauft hatte um dem Stress der Stadt zu entkommen, jetzt wo er nicht mehr täglich zur Arbeit musste. Damals hatten ihn Robert und Sophie die nächsten Nachbarn schon am Umzugstag zum Abendessen eingeladen. Es entstand eine schöne Freundschaft zwischen Phillip, Robert, Sophie und den drei halbwüchsigen Kindern. Oft kamen die Kinder um sich von Phillip bei den Schulaufgaben helfen zu lassen—der Vater war ja fast nie da—.                                                                                                     Sophie kam oft zu Phillip, am frühen Nachmittag wenn sie wusste dass alle drei Kinder in der Schule waren und sie nicht überrascht werden würden; ja da war sie sich sicher, holte sie die Kids doch täglich mit dem Auto aus der mehrere Kilometer entfernten Schule ab.                                                  Zurück zu besagtem Nachmittag…..   Phillip nahm  aus dem Schälchen die schon bereitgelegte Tablette die zum Schäferstündchen die nötige Beihilfe leisten würde. Bald schon sah Phillip wie Sophie sich ins Auto setzte um die paar hundert Meter bis zu ihm zu fahren. Erst mal gab’s Kaffee wie jedes Mal wenn Sophie alleine kam. Dann kam das spielerische sich gegenseitige entblössen mit Küsschen und Scherzen. Und dann, ja dann gings zu Sache, das heisst sollte es zur Sache gehen aber…..es ging gar nichts! Sowohl Sophie als auch Phillip taten als sei nichts Besonderes passiert. Innerlich hatte Phillip plötzlich Angst, dass die Chemie, das Wundermittel nun nicht mehr die bekannte Wirkung zeigte und dass somit sein richtiges altern beginnen würde. Sophie stellte sich auch Fragen, hatte’s doch mit Phillip—im Gegensatz zu Robert—immer gut geklappt. Nach erneutem Kaffee und verlegen-banalem Gespräch musste Sophie zur Schule eilen  um die Kids zu Sport, Musik und Nachhilfestunden zu fahren. Abends, als Phillip seinen Lipidsenker nehmen wollte, lag da eine schöne blaue Pille, der Lipidsenker war verschwunden. Phillip bekam einen erleichternden Lachkrampf, er hatte in der Hitze der Vorfreude nicht richtig hingeschaut und den Lipidsenker statt der schönen blauen Potenzpille geschluckt. Das nächste Schäferstündchen verlief—trotz Pille—wieder ohne Sex denn vor lauter Lachen kamen Sophie und Phillip nicht zur Sache.

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