Er, nennen
wir ihn doch einfach Phillip, war ein älterer Herr von knapp über siebzig
Jahren, etwas schrullig aber noch voll im Leben stehend. Eben, dass mit
dem „stehend“ wurde manchmal
problematisch aber zum Glück lebte Phillip ja am Ende des zwanzigsten
Jahrhunderts, nein schon im nächsten Jahrtausend sogar und darum gab es ja
effiziente chemische Hilfsmittel… An diesem Nachmittag erwartete er Besuch, es
war eine, nicht mehr ganz junge aber immer noch attraktive Frau aus der
Nachbarschaft, die, vernachlässigt von ihrem vielreisenden Ehemann, gerne zu
Phillip auf ein Schäferstündchen kam. Dies hatte ganz harmlos angefangen, als
Phillip sich dies alte Haus gekauft hatte um dem Stress der Stadt zu entkommen,
jetzt wo er nicht mehr täglich zur Arbeit musste. Damals hatten ihn Robert und
Sophie die nächsten Nachbarn schon am Umzugstag zum Abendessen eingeladen. Es
entstand eine schöne Freundschaft zwischen Phillip, Robert, Sophie und den drei
halbwüchsigen Kindern. Oft kamen die Kinder um sich von Phillip bei den
Schulaufgaben helfen zu lassen—der Vater war ja fast nie da—. Sophie kam oft zu Phillip, am frühen Nachmittag wenn sie wusste dass
alle drei Kinder in der Schule waren und sie nicht überrascht werden würden; ja
da war sie sich sicher, holte sie die Kids doch täglich mit dem Auto aus der
mehrere Kilometer entfernten Schule ab. Zurück zu
besagtem Nachmittag….. Phillip
nahm aus dem Schälchen die schon
bereitgelegte Tablette die zum Schäferstündchen die nötige Beihilfe leisten
würde. Bald schon sah Phillip wie Sophie sich ins Auto setzte um die paar
hundert Meter bis zu ihm zu fahren. Erst mal gab’s Kaffee wie jedes Mal wenn Sophie
alleine kam. Dann kam das spielerische sich gegenseitige entblössen mit
Küsschen und Scherzen. Und dann, ja dann gings zu Sache, das heisst sollte es
zur Sache gehen aber…..es ging gar nichts! Sowohl Sophie als auch Phillip taten
als sei nichts Besonderes passiert. Innerlich hatte Phillip plötzlich Angst,
dass die Chemie, das Wundermittel nun nicht mehr die bekannte Wirkung zeigte und dass somit sein richtiges altern beginnen würde. Sophie stellte sich auch Fragen, hatte’s doch mit Phillip—im Gegensatz zu
Robert—immer gut geklappt. Nach erneutem Kaffee und verlegen-banalem Gespräch
musste Sophie zur Schule eilen um die
Kids zu Sport, Musik und Nachhilfestunden zu fahren. Abends, als Phillip seinen
Lipidsenker nehmen wollte, lag da eine schöne blaue Pille, der Lipidsenker war
verschwunden. Phillip bekam einen erleichternden Lachkrampf, er hatte in der
Hitze der Vorfreude nicht richtig hingeschaut und den Lipidsenker statt der
schönen blauen Potenzpille geschluckt. Das nächste Schäferstündchen
verlief—trotz Pille—wieder ohne Sex denn vor lauter Lachen kamen Sophie und
Phillip nicht zur Sache.
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