Freitag, 30. Oktober 2015

Menopause Andropause oder die Ironie des Zusammenlebens

oder  La Vita e Bella   
                                                                                                                                                          
Die Menopause ist eine Periode im Leben jeder Frau in welcher die Periode langsam aufhört. Die Beschwerden die die Periode den Frauen in den letzten dreissig bis vierzig Jahren monatlich, mit depressiver Verstimmung, Schmerzen Übelkeit usw., beschert hat sind nun vorbei, aber jubeln ist verfrüht. Erst müssen die Jahre der Peri-Menopause mit ihren Hitzewallungen, psychischer Labilität ,Angstträumen und allgemeiner Reizbarkeit überwunden werden, ehe dann die Altersdepression in voller Stärke zuschlägt.

Bei den Männern ist es die Midlifecrisis, die sie ohne Sinn und Verstand jungen Frauen nachrennen lässt. Sie sind sich meist auch der Lächerlichkeit, die solches Verhalten birgt, nicht bewusst. Sollte es zu einem Abenteuer kommen hinterlässt es meist einen schalen Geschmack, selbst das Ego profitiert nur marginal davon, denn oft überwiegen die Schuldgefühle ihren Familien und besonders ihren Ehefrauen gegenüber. Kommt es aber zu einem neuen Liebesverhältnis ist nach der Ruptur  mit der Familie der darauffolgende Katzenjammer oft stärker als der Vorteil sich an der Jugendlichkeit seiner neuen Liebsten zu erfreuen, da diese jungen Dinger sich bald langweilen und vor allem scheisslangweilig sind. Und so kommt mancher Mann, bildlich gesprochen, mit dem Schwanz zwischen den Beinen reumütig zurück um dann  auch allmählich   in  seiner Altersdepression zu versinken.

Donnerstag, 29. Oktober 2015

WHO Warnung *Glosse*

Ja nun soll man sogar auf Fleischprodukte verzichten denn vor allem verarbeitetes Fleisch erhöht das Risiko an Krebs zu erkranken und dann auch noch daran zu sterben! Auch Rauchen und Saufen erhöht dieses Risiko um ein X-Faches.
Dabei vergisst die WHO das allergrösste Risiko an Krebs zu erkranken! Dieses Risiko ist das Altwerden, ja, je älter eine Bevölkerung desto höher das Risiko an Krebs zu erkranken. Folglich ist die beste Prävention gegen Krebs, jung zu sterben, also müsste der Selbstmord aktiv propagiert werden.


Mittwoch, 28. Oktober 2015

Solch ein Verlierer

Reiner war schon als Kind der treffende Beweis für die Richtigkeit des Murphy-Gesetzes. Warf er beim Spielen einen Gegenstand, so klirrte irgendwo eine Fensterscheibe. Bei Schneeballschlachten traf er immer einen unbeteiligten Erwachsenen, entweder eine alte Frau oder—was ja viel peinlicher war—einen Lehrer oder gar den vorbeigehenden Pfarrer. Strafe gab’s jedes Mal und da Reiner sehr sensibel war gab’s auch immer Tränen. Schon im ersten Schuljahr hatte er seinen Spitznamen weg, alle nannten ihn Reiner-der-Weiner. Reiner war ein recht guter Schüler, aber er hatte immer panische Angst vor jeder Art von Prüfung, Examen verhaute er  ausnahmslos. An eine höhere Schule war darum nicht zu denken, er machte mit Ach und Krach die Grundschule und die darauffolgende Sekundarschule. Als er dann eine Lehrstelle suchen musste, war er bei den Vorstellungsgesprächen so ungeschickt, dass die meisten potenziellen Lehrmeister nur achselzuckend absagten. Schliesslich nahm ihn eine Supermarktkette in ihrer  Lebensmittel-Abteilung auf. Bei der Arbeit war er einer der besten, warum er diesmal sein Examen nicht verpatzte ist ein undurchdringbares Geheimnis. Obwohl ihm immer wieder peinliche Fauxpas passierten—über die er zu lachen gelernt hatte—wurde er von seinem Chef sehr gefördert, denn er war fleissig und ehrlich. Schon in jungen Jahren wurde ihm in einer Kleinstadt eine kleine Filiale anvertraut und zum Erstaunen aller stieg der Umsatz überdurchschnittlich und die Filiale des ewigen Rivale-Supermarkts verlor einen grossen Teil seiner Kundschaft an den von Reiner geführten Laden. Im Privatleben ging es ihm nicht so gut, er verliebte sich in eine Serviererin die in der nahegelegenen grösseren Stadt, wo Reiner manchmal ins Kino ging, in einer etwas schummrigen Kneipe arbeitete. Erst nach der Hochzeit merkte Reiner wer seine Angetraute wirklich war. Hatte er es nicht gesehen oder wollte er es nicht wahrhaben, dass seine Frau sehr viele sehr enge Bekannte hatte? Die Ehe hielt kaum ein Jahr, die Konsequenz war aber sehr teuer für den, nun wieder weinerlichen Reiner. Er wurde geschieden und regelrecht gerupft. Erst viel später erfuhr Reiner, dass sein eigener Scheidungsanwalt einer der vielen Liebhaber seiner nun Ex-Frau gewesen war. Zu seinem Glück, war er beim Personal—das sich aber oft über ihn lustig machte—sehr beliebt .Es gab kaum Wechsel in der grossen Filiale der er nun vorstand. Reiner verliebte sich aufs Neue, diesmal in eine seiner Mitarbeiterinnen, die viel jünger war als er und die ihre Lehre bei ihm hier in der Filiale gemacht hatte. Weil Reiner überkorrekt war, bat er seine Veronika, doch in eine andere Filiale zu wechseln um mit ihr eine Liebesbeziehung zu beginnen. Veronika sagte ja, ging in den Hauptsitz und wurde—wohl ihrer Schönheit wegen—nach kurzer Zeit die geliebte vom Big Boss! Reiner wurde mal wieder zum Weiner. Viele Jahre später, er war in der Zwischenzeit, mehr schlecht als Recht, verheiratet und Vater vierer Kinder, erfuhr er bei einem Arztbesuch, dass er eine neurologische Erkrankung habe, die mit der Zeit zur Invalidität führen könnte. Keinem sagte er etwas davon, schloss aber eine—für seine Verhältnisse—riesengrosse Lebensversicherung ab. Er übte sich fast drei Jahre lang in Geduld, bisher hatte keiner seine noch diskreten neurologischen Ausfälle bemerkt. Eines Sonntag morgens fuhr er mit seinem Familienauto aus. Das Ziel war eine kleine wenig befahrene Bergstrasse die allgemein als gefährlich gemieden wurde und da stürzte er sich in den Abgrund. Ein Pilzsammler hörte und sah den Absturz, er kletterte sehr mühsam zum zerschellten Auto und fand einen wohl toten Insassen. Die gerufenen Retter stellten fest, dass der Verunfallte noch schwach atmete. Nun folgte  eine sehr schwierige Rettungsaktion. Der vom Unglück oder auch von Murphy verfolgte Reiner wartete nun schon seit Jahren als Tetraplegiker auf das Fortschreiten seiner Multiplen Sklerose.

Montag, 26. Oktober 2015

ÜBER-LEBENSKÜNSTLER ODER SCHLITZOHREN MIT CHARME

Schrullig war dieses Rentnerpaar, sie hiess Hildegard er, ja das war der Seppl .Vor über fünfzig Jahren waren sie zusammen, als junge verliebte vor ihren Familien aus Österreich in die Schweiz geflohen. Geheiratet haben sie nie, das war damals in den Jahren nach dem Krieg im seriösen puritanischen Zürich gar nicht so einfach, denn Konkubinat war noch verboten—obwohl die meisten Polizisten nur auf Klage hin aktiv wurden—Die beiden haben immer irgendwie am Rande der Gesellschaft gelebt. Seppl machte jede Gelegenheitsarbeit, gelernt hatte er nix aber er konnte fast alles anpacken. Hildegard war Serviererin und dies mit Begeisterung. Sie arbeitete in einer alten  Quartiersbeiz und hatte in ihrer Karriere schon vier Wirte erlebt. Zwei davon hatte sie zum Grabe begleitet,einer genoss seine Rente und kam noch täglich in "seine" Beiz. In dieser Beiz wechselte alles ,fast alles, denn Hildegard blieb –ohne jemals krank zu sein—über fünfzig Jahre .Sie war der fixe Punkt für Generationen von Trinkern, immer nett und nie ungeduldig, ausser wenn die Stammgäste es wagten zu bestellen und erst dann sagten sie wären mal wieder „Blank“ ; da wurde Hildegard fuchsteufelswild ,denn sie sagte immerzu—Ebbe im Portemonnaie ist normal, das gibt’s aber Zechprellen geht gar nicht—sowas sagt man vor dem Bestellen!! So hat sich Hildegard ihre Kundschaft im Laufe der Jahre erzogen, es gab kaum Zoff. Die beiden lebten noch immer in einer alten Wohnung im Zentrum der Stadt, es war eine einfache Wohnung, in die junge Leute nie einziehen würden, kein Bad aber in der Küche hatte Seppl eine Art Dusche eingerichtet .Auch jetzt noch mit weit über siebzig Jahren mussten im Herbst die Doppelfenster aus dem Keller geholt und angemacht werden. Sie lebten von Erspartem und je einer kleinen Staatsrente. Eigentlich hätten sie ja Recht auf Sozialleistungen gehabt, waren aber viel zu stolz diese einzufordern. Um günstig zu leben hatten sie viele Strategien entwickelt. Eine Methode günstig einzukaufen war ,im richtigen Moment ,also kurz vor Ladenschluss in die Selbstbedienungsläden zu gehen und die heruntergesetzten Waren zu kaufen, bei Obst und Gemüse die man ja selbst  nehmen und wiegen musste, tippten sie immer das billigste Obst oder Gemüse. Nie merkte es ein Verkäufer an der Kasse, und wären sie aufgeflogen hätten ihre schlechten Augen und ihr hohes Alter als Entschuldigung herhalten müssen. Manchmal, wenn die Lust nach etwas Besonderem zu gross wurde, wanderten die 50% Etiketten von  Heruntergesetzter Wurst auf edlere Stücke wie Kalbsleber oder Rindsfilet, auch das merkte keine der Kassiererinnen dabei hätte man es an dem verschmitzten Grinsen der beiden Alten sehen können dass etwas faul war, aber sie wurden glücklicher Weise  nie erwischt.

Sonntag, 25. Oktober 2015

Arbeitszeugnis

Wenn ein guter oder sogar sehr guter Mitarbeiter auf eigenen Willen hin eine Firma verlässt, weil er merkt, dass er dort seinem Beruf nicht so nachgehen kann wie es eigentlich Standard wäre, wird er in der Kündigungszeit oft schlecht behandelt. Das geht von beleidigender Willkür bis zu offener Feindseligkeit. Überzeitkompensation  und Restferien werden als  pure Schikane nicht am Ende gewährt sondern vom frustrierten Chefchen  bestimmt. Vorwürfe wie: jetzt wo du eingearbeitet bist und anfängst effizient arbeiten zu können gehst du, wo bleibt denn da die Dankbarkeit? und vieles mehr.                                                       Auch verwandelt sich so manches Rachearbeitszeugnis zum ARMUTSZEUGNIS  für die verlassene Firma.                           Wäre es besser gewesen seine Arbeitsweise zu ändern und  sich auf das tiefere und schlechtere Niveau herabzulassen? Nein man ist ja nur sich selbst etwas schuldig!

Samstag, 24. Oktober 2015

Idee für ein Start-Up Unternehmen

Man müsste eine Firma gründen die Tennisbälle auf Bestellung mit Gesichtsaufdruck herstellt. Wie schön wäre es mit aller Kraft auf unliebsame Politiker, Nachbarn, Chefs, Lehrer, Polizisten, Briefträger, Rivalen, Konkurrenten Ex-Geliebte/Liebhaber und sonstige verhasste Mitmenschen, auf schweisstreibende Art, loszuschlagen.

Freitag, 23. Oktober 2015

Schiffsbrüchige

Stellen wir uns mal vor, ein Schiff gerät in Seenot und alle Passagiere werden auf einen grossen Frachter gerettet. Auf dem Frachter ist für alle genügend Platz zum Schlafen und die Kombüse liefert, zwar einfaches deftiges aber gutes gesundes, Essen und dies drei Mal am Tag. Bei den Passagieren handelt es sich um eine bunt gemischte Gesellschaft, Familien mit und ohne Kinder, Omas, Opas, Alleinreisende Kinder und Jugendliche aber vor allem junge gesunde Männer die alle wohlbehalten an Bord genommen wurden. Die Traumreise ist‘s zwar nicht aber alle sind in Sicherheit. Da fährt ein Luxusliner auf sie zu und alle springen ins, zum Glück warme, Meer, nachdem sie vorsichtshalber die Schwimmwesten—die für die Crew bestimmt waren—angezogen haben. Sie fuchteln wie wildgeworden mit den Armen und rufen um Hilfe—nein sie fordern sofortige Rettung—! Alle werden gerettet, nur eine Oma stirbt an  Herzversagen. Und dann liest man in der naiven Presse: Hunderte von in Seenot geratenen werden von Luxusliner geborgen und verlangen von den Passagieren zusammenzurücken damit auch jeder der durchnässten menschenwürdig untergebracht werden kann. Einige Passagiere wollen keine dieser armen Schiffbrüchigen in ihren Luxuskabinen aufnehmen ! sagt die empörte Reporterin einer  staatlichen Fernsehanstalt, auch betont sie das mehrere –wegen Hungerstreik beinahe verhungerte—meutern müssen, weil nicht nach ihren Gewohnheiten/Religionsvorschriften gekocht wird. Das diese Schiffsbrüchigen von einem sicheren rettenden Frachter kommen sagt die ach so gute liebe  Reporterin natürlich nicht. Irgendwie erinnert mich diese Geschichte an irgendetwas…………. 

Donnerstag, 22. Oktober 2015

Krankheit als Lebenshilfe

Nein, nicht nur die Beteiligten am –Medical Business— also Ärzte, Apotheker, Pflegepersonal und die –ach so böse—Pharmaindustrie, sondern auch viele Patienten, oder mehr wohl noch  „innen“, beherrschen intuitiv die grosse Kunst, aus der Krankheit Nutzen zu ziehen. Ja hat man sich, ob durch Zufall oder kluge Überlegung, für eine Krankheit—die meist auch reell vorhanden sein kann— entschieden, so fängt man vorsichtig damit an, davon zu profitieren. Sei es die Pathologie mit dem breitesten Rücken, ich meine natürlich die Migräne, oder irgendwelche obskure neurologische oder rheumatologische Beschwerden, man kann als Patient/in jederzeit und unobjektivierbar die Symptome zu gewünschter Zeit abrufen.                                                                                                                                                                                                                                                  Kannst du mir bitte dies oder das machen, holen, bringen, erledigen usw. tönt es dann, aus dem meist abgedunkelten Schlafzimmer, durch die Wohnung ;oder man wird mit weinerlichem Ton aufgefordert  sich doch endlich ums Nachtessen der Kinder zu kümmern ,damit man sie dann gebührlich mit den Zubettgehriten ,wie Zähneputzen, Baden, Geschichtenvorlesen, Nochmalpipimachen und schliesslich Beten,  versehen, zur Ruhe legen kann. Ein anderer ,nicht zu verachtender Vorteil, besteht darin, dass man unerwünschten Anlässen—wie Firmen oder Familienfesten—guten Gewissens fernbleiben kann; dann heisst es ,es tut mir ja so leid aber du musst absagen, mir geht es so schlecht heut. Auch zur Urlaubswahl  taugt die Krankheit sehr. Du weisst doch, dass ich –wahlweise—in den Bergen, Städten, am Meer,  in den Tropen in kalten Gebieten, bei starkem Wind etc. Anfälle habe und du willst ja nicht dass ich dir damit den Urlaub vermiese. Wen wundert’s, dass manchem Gesunden ab und zu der Kragen platzt! und dass solche Ehen, nachdem die Kinder raus sind, meist in die Brüche gehen, es sei denn, dass, wie ein Wunder, die ach so praktische chronische Krankheit plötzlich „ausgebrannt“ ist. Ja viele Ärzte reden von „ausgebrannten“ Krankheiten, so ist es bekannt, dass nach der Menopause vieles besser wird—vielleicht weil man dann ja Menopause Beschwerden vorschützen kann??—. Die ach so häufig missbrauchte Migräne—deren Timing meist montags oder freitags ist— dauert normalerweise bis zur Pensionierung und hört danach schlagartig auf. Um gerecht zu sein, es gibt fast genauso viele Männer die von ihrer Krankheit profitieren, hier sind aber Herzrhythmusstörungen der absolute Renner. Der Mann greift sich mit Leidensmiene dramatisch an die Brust, atmet heftig und muss sich erst mal hinsetzen nur um nicht—wahlweise— den Müll rausbringen, die Blumen giessen, den Garten pflegen, mit dem Hund oder Kind –trotz Wind und Wetter—spazieren gehen, zu müssen. Die meisten Männer wissen auch ganz genau, wie man eine simple Erkältung zur  Staatsaffäre hochstilisieren kann .  Dieser Erkältete wird dann auch zum Tyrann, mal braucht er Tee, mal Ruhe mal Zuwendung, ja er schwelgt in dieser gefährlichen Krankheit und muss sich danach wochenlang „schonen“. Hätte der –wahlweise—liebe Gott, Schöpfer, die Natur, die Evolution oder sonst etwas,es vergessen den Menschen Krankheiten zu geben wäre das Zusammenleben sicher nicht einfacher, denn die Seele des Menschen hätte andere Unterjochungsmethoden gefunden!

Dienstag, 20. Oktober 2015

Sozialhilfe, na was nun ? , Empfänger, Nutzer, Akrobat, Künstler oder einfach Schmarotzer ?

Es gibt hier und anderorts ganze Familien—besser noch Clans—die seit Generationen auf beinahe schon professionelle Art von der öffentlichen Hand leben. Vorausschicken möchte ich, dass echte Härtefälle—denen diese Schmarotzer die Geldmittel ja entziehen—nicht gemeint sind, ganz im Gegenteil! Denn bestünde der Wille den Profiteuren den Futternapf etwas höher zu hängen, wären mehr Mittel da um, unschuldig in Schieflage geratenen, besser helfen zu können. Es gibt geschiedene Mütter, denen ihr Ex die Alimente vorenthält, ältere Kleinrentner denen der Hauswirt die Miete ungebührlich erhöht, Kranke, deren Krankheiten die Versicherungen nur teilweise oder gar nicht decken und noch viele andere Miseren. Dass aber Menschen, die nie gearbeitet haben, Alkohol oder Drogen konsumieren sich oft in Beschaffungskriminalität üben, Jahrzehntelang von Steuergeldern leben ,ein sogenanntes Recht auf Unterstützung haben, dass verstehe ich nicht und will es auch nicht kautionieren. Auch all die vielen, von naiven Ärzten als teilinvalid erklärten Profiteure, die an schlecht Objektivierbarem zu leiden vorgeben gehören zu dieser verachtenswerten Schmarotzerbande. Viele davon arbeiten Teilzeit, kümmern sich dann in der Ruhezeit um Haus und Garten, wohl als Rückengymnastik gegen chronisches Rückenleiden. Die –glaubt man Presseberichten—nicht wenigen Rentner, die ihr Kapital leichtsinnig in fernen Ländern ( Thailand, Spanien, Südamerika usw.) innert wenigen Jahren verschleudert haben und dann beim Zurückkommen ein Anrecht auf Wohnung, Krankenkasse und Kostgeld-Zulage beantragen können, gehören in Heime wo sie vor Unbill des Klimas geschützt auf ihr Ende warten können, und nicht in teure Wohnungen mit viel staatlichem Geld in der Tasche . Leider sitzen in Sozialämtern viele „Fühlst mich spürst mich“  Sozialarbeiter, die nur an das Gute und Ehrliche im Menschen zu glauben vorgeben und sich um den –leider nie mahnend erhobenen—Zeigefinger wickeln lassen. Ja wer in solchen Ämtern mahnt und hinterfragt ist schneller als er denken kann weggemobbt! Aussagen wie: man kann doch nicht, er hat ja ein Anrecht auf, klar ist er/sie selbst Schuld aber man kann ihn/sie doch nicht einfach so hängen lassen…. lassen mir immer öfters den Kragen platzen .Plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den altersmüden Augen, ohne Sozialschmarotzer gäbe es ja viel weniger Arbeitsstellen für Sozialhelfer, na wer frage ich mich sägt am eigenen Stuhlbein? also wer ist hier auch Schmarotzer der Steuergelder, wer? Auch frage ich mich, wie viele dieser—eigentlich gar nicht so naiven—Sozialarbeiter ihr akkumuliertes Wissen über Sozialprofiteure nicht eigennützig, einige Jahre vor ihrer Rente, selbst in Anspruch nehmen; gibt’s da Statistiken oder herrscht hier OMERTA ?


Montag, 19. Oktober 2015

Geldwäscherei

Benoit war ein Stänkerer und seine Frau war ein Dummchen, so wars! Benoit vergass immer mal wieder Sachen in seinen Hosen, meist Jeans, wenn er sie in den Schmutz-Wäschekorb schmiss. Auch in die Brusttaschen der Hemden sah er nie nach Vergessenem.  Manchmal fielen die Wäschestücke daneben, Benoit liess sie liegen, denn er fand, dass Dummchen, ja er nannte sie wirklich so, und keiner ihrer Freunde und Bekannte wusste dass sie eigentlich Sabine hiess, dazu bestimmt war hinter ihm, dem Hausherrn und Geldverdiener, herzuräumen —was seinem Ego einen Booster versetzte—.Einmal vor einiger Zeit hatte Benoit einen grösseren Geldbetrag auf der Bank abgehoben und in seine Jeanstasche gesteckt. Es handelte sich um über neunzigtausend Euros, mit denen er sein neues Auto bar bezahlen wollte. Da er noch einen Kumpel getroffen hatte mit dem er dann in der Eckkneipe einige Gläser zu sich genommen hatte kam er an diesem Abend mit einer Scheisslaune nach Hause. Er stänkerte übers Essen und ärgerte sich einfach über alles. Nach dem obligaten Streit ging er besoffen und mürrisch zu Bett, die Wäsche samt Jeans lag wie üblich an solchen Abenden in der halben Wohnung verstreut herum. Am nächsten Morgen, nachdem sie ihm sein Katerfrühstück gemacht und ihn zu Tür gebracht hatte, schob Dummchen die rumliegenden Kleidungsstücke in die Maschine. Die geldbeladene Jeans war natürlich auch dabei. Wie ja in der Fernsehwerbung empfohlen fügte Dummchen der Wäsche eine doppelte Dosis Bleichmittel hinzu um ja alle Flecken zu entfernen, denn wenn auch nur ein einziger Fleckenschimmer in einem Hemd oder T-Shirt war gab’s wieder Krach. Beim Aufhängen der Jeans fand Dummchen in den beiden  vorderen Taschen je ein verwaschenes und ausgebleichtes Bündel Papier. Dummchen sah es sich nicht genau an und entsorge es pflichtgemäss in den Müllsack, den sie auch sogleich zur Abholung vors Gartentor auf die Strasse stellte. Als sie in die Wohnung zurückkehrte klingelte das Telefon, es war Benoit. Hast du das Geld in meinen Jeans gefunden, war statt einer Begrüssung seine ruppige Frage. Dummchen fragte was für Geld und was für Jeans, dann hatte sie eine Eingebung und lief mit dem Drahtlos-Telefon zum Gartentor um gerade noch den Müllwagen um die nächste Strassenbiegung wegfahren zu sehen. Ich habe dein Geld gewaschen und dann als Altpapier entsorgt, eben ist der Müllwagen um die Kurve entschwunden.
Seit dieser Zeit nannte Benoit sein Dummchen nur noch „die Geldwäscherin" und  wies ihr selbstverständlich alle Schuld zu, denn wer war denn so saublöd, die Taschen vor dem Waschen nicht zu kontrollieren! Bei jedem Essen mit Freunden erzählte er nun wie abenteuerlich er dem Müllwagen nachgerast war und wie schwierig es gewesen war das „gewaschene Geld“ zurückzubekommen. Dass Dummchen „die Geldwäscherin" eigentlich, wegen Geldwäscherei  ins Gefängnis gehörte ist ja klar sagte Benoit immer scherzend.


Freitag, 16. Oktober 2015

Krückstock

Fridolin hiess sein Hund. August, genannt Gusti, wie üblich hier in der Zürcher Gegend, war sein Name. Beide waren nicht mehr jung, nein Fridolin zählte schon bald achtzehn Jahre, Gusti war eben zweiundachtzig geworden. Fridolin quälte sich zwar die Treppe herab und vor allen Herauf, sonst gings noch recht gut. Gusti war noch ganz rüstig, nur der Rücken…. ja und auch der dicke Bauch störte ihn sehr. Wie erstaunt waren alle seine vielen Freunde und Bekannte, als sie Gusti mit einem Krückstock  in der Hand sahen wie er ,noch immer strebsam auf den Park zuging ,natürlich mit Fridolin an der verlängerten Leine. Sag mal Gusti, hast du nun auch mit der Hüfte zu tun, fragte ihn spöttisch Roswitha eine seiner ehemaligen  Schulzeits-Schätzchen, die selbst, mit ihrem Rollator, dem im Park gelegenen Tea Room—wo ihre Kaffeeklatschrunde schon auf sie wartete—zueilte. Von vielen wurde er, wegen des Krückstocks, befragt; mal teilnahmevoll mal — eher von selbst behinderten—mit verhaltener Schadenfreude. Gusti antwortete keinem und keiner, nein wortkarg ging er mit Fridolin weiter und verschwand bald hinter dem dichten Gebüsch. Roswitha, die Gusti, nach den vielen Jahren, immer noch mit Rachegefühlen verfolgte, hatte  Gusti sie doch verschmäht und dem Heinrich,  diesem –schon längst verstorbenen Säufer und Tunichtgut— in die Arme getrieben. Somit war in ihren, Roswitas, Augen, Gusti schuld daran dass sie nun nur mit der bescheidenen Grundrente über die Runden kommen musste, also spionierte sie ihm nach, als er mal wieder mit Fridolin zusammen hinters Gebüsch verschwand.  Und da sah sie, wie Gusti—nachdem Fridolin sein grosses Geschäft erledigt hatte—sich mühsam auf die Knie niederliess, mit dem immer an der Hundeleine befestigten Plastikbeutel sorgfältig den noch warmdampfenden Hundekot auflas und sich sehr mühsam am mitgetragenen Krückstock aufzurichten versuchte, es misslang mehrere Male, doch schlussendlich stand  Gusti schwer Keuchend auf zittrigen Beinen. So schnell wie Roswitha an diesem Morgen hat wohl noch nie eine Alte ihren Rollator dem Kaffeekränzchen entgegengesteuert um die Neuigkeit Gustis Hundescheissebeknieung zu verraten ;eine späte aber süsse Genugtuung für die damals so tief verletzte Roswitha.

Montag, 12. Oktober 2015

Mamme

Er war Jude, Antiquar und Schwul, als schwul sein noch ein grosses Tabu war. Kennengelernt habe ich Daniel in den Sechzigerjahren. Er hatte einen recht grossen Antiquitätenladen in einer Kleinstadt in der Französischen Schweiz. Damals begann ich mit Antiquitäten zu  handeln um meine Sammlerleidenschaft auch finanziell zu nutzen, denn  dies erlaubte es mir die Qualität meiner Sammlung zu verbessern ohne Geld zu verlieren. Zum Beispiel habe ich in den ersten Ehejahren fünfmal den Esstisch gewechselt und bei jedem Verkauf so viel verdient, dass am Ende der Tisch den ich noch heute besitze, nichts gekostet hat. Aber nun zurück zu Daniel, er war damals noch jung und eben aus Marokko –wo er eine unglückliche Liebe beendet hatte—in seine Heimatstadt zurückgekehrt. Im Gepäck hatte er sehr viel schöne alte Töpfereien und sonstiges Kunsthandwerk aus ganz Nordafrika. Vom früh verstorbenen Vater war eine alte Scheune voll „ Ramsch“ da. Allerdings wurde das, was damals als „Ramsch“ bezeichnet wurde schon bald begehrtes Sammelgut. Sein Geschäft war, obwohl in einem modernen Gebäude gelegen, sehr geschmackvoll eingerichtet, was zwar ungewöhnlich in dieser Gegend, aber nicht für einen Homosexuellen Antiquar war, ja so ein Antiquitätengeschäft erwartete man in einem Pariser Nobelquartier und nicht in einem zwölftausend-Seelen Kaff. Da das Preisgefälle zwischen der ländlichen Westschweiz und Zürich sehr gross war, fand ich bei Daniel immer viele gut wiederverkaufbare Stücke. Daniel war, schon in jungen Jahren, recht schrullig. Seine Mutter—sie war damals schon eine ältere Dame—trug als streng gläubige Jüdin immer eine Perücke. Sie war eine echte jüdische Mamme! wie sie in jedem Witzbuch über jüdische Mütter steht. Bis elf und dann bis fünf war sie im Laden, dann ging sie kochen, denn Daniel ass immer zuhause. Seine Mutter wollte nicht, dass er trefe —  also unkoscher— esse, ihm selbst wäre das eigentlich egal gewesen—nur Schweinefleisch liess auch er beiseite— so sagte er; ein Brötchen mit gutem Parmaschinken sah ich ihn hin und wieder ganz im versteckten in einer Messe-Kantine genüsslich kauen. Seine Mamma war also fast immer im Laden, und nachdem Daniel, einer neuen Liebe wegen wieder nach Nordafrika ging, kümmerte sie sich ums Geschäft bis Daniel fand es sei besser den Laden zu schliessen und seine grosse Liebe auszuleben. Jahre später, als auch diese Liebe zerbrochen war, kam Daniel zurück und machte einen neuen Laden, diesmal aber in der Altstadt, auf. Mamme war wieder da, gealtert aber fast unverändert, doch sie war noch etwas dünner, fast schon durchsichtig, geworden. Nun wurden allmählich die Rollen umverteilt. Daniel verliess den Laden, über dem er und seine Mutter eine grosse Wohnung teilten, so gegen elf um zu kochen. Die Mutter sass fast unbeweglich und etwas verloren auf ihrem angestammten, viel zu grossen, Voltaire-Sessel. Kamen Kunden um etwas zu fragen, anzubieten oder einfach zu kaufen klingelte sie und wartete bis Daniel mit umgebundener Küchenschürze die Treppe herunter kam. Daniel war auch schon etwas steifer geworden denn er war sicher schon über sechzig, sein Alter war eins seiner schrulligen Geheimnisse. Daniel war nicht der Meinung, Kunden hätten immer Recht! nein ganz im Gegenteil, wenn ein Kunde seiner Meinung nach ein Objekt falsch bezeichnete oder zeitlich einordnete protestierte er laut. Auch  erinnere ich mich ende der siebziger Jahre, als Mobiltelefone noch ganz neu und dementsprechend selten waren, untersagte er –manchmal auch auf grobe Art—deren Benutzung in seinem Geschäft mit den Worten „raus, hier telefoniere nur ich“ !!   Auf Antiquitätenmessen sah man an seinem, immer gleich geschmackvoll eingerichteten Stand, seine Mutter ,immer kleiner werdend, in ihrem Voltaire-Sessel wie sie vor sich hin döste und nur dann hellwach wurde, wenn einer der ihr bekannten Kunden ihr seine Aufwartung machte.


Und eines Tages, Daniel war etwas früher als üblich zum Kochen gegangen, hatte sich die Mutter doch mal wieder einen Käseauflauf gewünscht, rief er sie ,über das archaische Klingelsystem, zu Tisch. Ja die so gebrechlich wirkende Mutter war mit ihren, wer weiss wie vielen Jahren, noch besser zu Fuss als ihr Sohn Daniel. Keine Antwort, kein Zeichen! Daniel stieg, seiner Arthrose wegen mühsam, so schnell er konnte die Treppe hinab. Mutter sass wie gewöhnlich dösend im Sessel. Als er sie berührte glitt sie ganz langsam zur Seite. Sie war kalt, sehr kalt also musste sie schon seit den frühen Morgenstunden gestorben sein. Abends ass Daniel den leicht angebrannten Käseauflauf.

Sonntag, 11. Oktober 2015

La part des Anges .

La part des Anges, heisst genau übertragen der „Teil der Engel“. Nun hier die Erklärung. In Cognac in der Charente wird der beste Weinbrand  der Welt hergestellt, das sagen sogar die Herstellern des Armanac’s hinter vorgehaltener Hand—wenn sie etwas zu viel vom einen oder anderen getrunken haben—; also dieser Engelsteil ist die Menge welche jährlich aus den gelagerten Fässern verdunstet und durch eine chemische Reaktion dazu führt, dass die Ziegeldächer der Lagerhallen schwarz werden. Diese Menge, ein nicht unbeträchtlicher Prozentsatz, wird jedes Jahr mit neuem -also jüngerem—Cognac aufgefüllt. Bei jedem alten Cognac ist also der alte Teil, der am Anfang war, über die Jahre aufgefüllt, also verdünnt, worden. Dies macht den ganz besonderen Geschmack aus, der aus dem Alten den Gehalt nimmt  und aus dem sukzessiv zugeschütteten  die Jugendfrische. An diese Alterungsprozesse dachte ich, als ich neulich von einer Reise an die Loire zurückkehrte. Wir sassen beim Abendessen und hatten mitgebrachten weissen trockenen  Saumure zu Brot, Wurst und Käse getrunken, als ich mich plötzlich daran zu erinnern glaubte irgendwo im Keller noch eine längst vergessene Flasche Côteaux  du Layon zu haben. Und richtig, ich wurde fündig, eine einzelne Flasche—die mindestens acht Mal Umzüge überlebt hatte—lag unbeschädigt in einer versteckten Ecke. Es war Jahrgang 1986 ! Nun musste diese Flasche dran glauben! Ja dieser Wein schmeckte herrlich, noch voller Süsse und kaum gealtert. Als ich einige Tage später den Rest ganz alleine austrank kam ich ins Philosophieren über Zeit und Dauer. Warum dachte ich dabei an den „Teil der Engel“ ? war es, weil ich wissen wollte, sollte ich solch eine Flasche definitiv bis nach meinem Tod—also in etwa zwanzig Jahren— vergessen haben, welcher Engel oder Bengel führt sie sich zu Gemüte ? Kenner oder Banause, das ist hier die Frage ! Also werde ich, im Zweifelsfalle, lieber Sorge dazu tragen dass nichts so Gutes im Nachlass bleibt. ERGO BIBAMUS wie schon die Lateiner, wenn man den Studentenliedern Glauben schenken darf, sagten.


Samstag, 10. Oktober 2015

Bücher

Die Stapel der ungelesenen Bücher türmen sich überall in meiner Wohnung, oft als wacklige Gebilde. Manchmal stürzen die Türme auch ein und zwingen mich, ob ich es nun will oder nicht, Ordnung zu schaffen. Dabei finde ich dann meist Bücher, die ich zwar vor ungewisser Zeit gekauft aber nie gelesen habe. Trotz meines Rentnerdaseins, das nun schon bald fünf Jahre dauert wird die Menge der ungelesenen Bücher immer grösser statt kleiner. Kürzlich habe ich, angeregt durch die Lektüre Golo Manns Erinnerungen und Gedanken „Lehrjahre in Frankreich“, nach gefühlten fünfzig Jahren mal wieder Voltaires Candide in die Hände genommen. Es handelt sich um eine Illustrierte Ausgabe von 1939.    Es war ein Genuss mich an die längst vergangene Lektüre zu erinnern und zu versuchen Vergleiche meiner Eindrücke von  heute und  damals zu ziehen. Ich werde keine Abhandlung über Voltaires Text schreiben, dies haben andere gelehrtere schon oft viel besser getan, nein ich will nur wieder daran erinnern, dass in den meisten Bücheregalen älterer Menschen vergessene Schätze nur darauf warten entdeckt oder wiederenddeckt zu werden. Nichts gegen die modernere Literatur, ganz im Gegenteil, ich lese viel und sehr gerne Aktuelles, aber in die Vergangenheit abdriften macht auch sehr viel Spass. Also kann ich nur raten, trotz Arthrose, Sehproblemen oder Schwindel auf die Leiter zu steigen oder  niederzuknien um auf Entdeckungsreise in der eigenen Bibliothek zu gehen, denn es gibt sicher nicht nur bei mir, Bücher die seit Jahrzehnten ungelesen jeden Umzug mitgemacht haben und nur danach lechzen endlich gelesen zu werden und so dem Preis ihrer damaligen Anschaffung gerecht  zu  werden.

Donnerstag, 8. Oktober 2015

Handy-Freie Wochen

Sie waren nun schon seit mehreren Monaten zusammen. Waren sie auch ein Paar oder doch nur eine neue Beziehung mehr. Gustav war ins Geheim eher für die zweite Variante, Leonie ganz sicher für die erste. Ja Leonie hatte mit Gustav—so glaubte sie—das grosse Los gezogen. Gustav wiederum fand so eine Sexy-Frau extrem reizend, ja, das zusammen ins-Bett gehen war traumhaft, aber……da waren ja auch noch all die anderen Frauen die er regelmässig traf und mit denen der Sex ja auch spannend war. Gustav liebte es so ein  geheimes Harem zu haben.Aufgewachsen war er in einem reinen Frauenhaushalt, die Mutter und vier ältere Schwestern umsorgten ihn und liessen ihm alles aber auch alles durchgehen. Seinen  Vater hatte er nie gekannt, denn die Mutter wurde, als sie mit den Töchtern zusammen , einige Jahre nach der Unfall-Tod ihres Mannes an die Ostsee in den Urlaub fuhr, eines nachts schwanger. Sie wusste nicht einmal seinen Namen, nur dass er gross stark und blond war und sich Kai nennen liess. In den nächsten Tagen am Strand und im Dorf sah sie ihn nicht mehr wieder, sie sagte sich, s’war wunderschön aber aus den Augen aus dem Sinn! So mitte Oktober wurde ihr klar, dass sie nicht einfach wegen der anstehenden Menopause so verspätete Regel hatte sondern da war was, und das mit knapp fünfzig Jahren, dazu noch von so einer einzigen –im wahrsten Sinne—Strandbegegnung. Also wurde Gustav die lebende Puppe seiner Schwestern und der Stolz des  ganzen Frauen-Hauses.
         Und nun war er im Flugzeug nach Male, ja er wollte mit Leonie zusammen das Tauchen lernen, so richtig lernen. Schnuppertauchen hatten beide schon, jeder für sich alleine, in früheren Urlauben  in Ägypten gemacht. Alle beide freuten sich auf diese drei Wochen Zusammensein. Sie hatten, auf irgendeiner der vielen Inseln einen Wasserbungalow reserviert. Und da fing das grosse Problem für Gustav an. Der Bungalow mit Terrasse war eine Wucht, aber mit Intimität wars vorbei. Ein Raum, Klo und Bad mit  Dusche waren o f f e n und nicht abschliessbar. Leonie war sehr anhänglich, und wich nicht von Gustavs Seite, weder beim Duschen noch als er aufs Klo musste—es gab ja nicht mal eine Tür—  Gustav hatte doch seinen anderen Frauen versprochen E-Mails und Fotos zu schicken von dieser Reise mit seinem „Schulfreund“ mit dem zusammen er zum Tauchen lernen hierhergekommen war. Gustav litt und hatte Angst, dass seine anderen Freundinnen sein Schweigen nicht verzeihen würden und es war einfach nicht möglich zu schreiben, er war einfach nie alleine. Leonie verliebte sich immer mehr und schmiedete Pläne für die gemeinsame Zukunft, Gustav litt und wusste nicht was zu tun war: Leonie gefiel ihm zwar sehr, aber er fand sich zu jung um sich endgültig zu binden wollte aber natürlich den Urlaub mit so einer Sexy-Frau nicht verderben. Leonie hatte nur Augen für Gustav, wurde aber von vielen Männern—ob allein oder in Begleitung—angehimmelt, ja man kann schon sagen auch angemacht. Dies kam Gustav sehr gelegen, gab es ihm doch die Möglichkeit, als ein leicht beschwipster Tischnachbar in der Bar nach dem Abendessen ein wenig zudringlich wurde, einen Streit anzufangen. Das Timing war ideal, es war nämlich der vorletzte Ferientag und Gustav brauchte einen plausiblen Grund die Beziehung –die ihm zu einengend war zubeenden.                                                                                                                                                           Frühmorgens kamen sie in Frankfurt an, seit dem Streit an dem Abend in der Bar hatten sie nur noch das Nötigte geredet, sie fuhren im Taxi in Leonies Wohnung wo Gustav in wenigen Minuten seine Sachen gepackt und ins Taxi gebracht hatte, so verschwand er aus ihrem Leben.                          Es war ganz einfach gewesen, viel schwieriger, ja beinahe unmöglich  war es den anderen Freundinnen ein plausibles Märchen aufzutischen dadurch verlor er mehrere gelegenheits-sex-Partnerinnen und  musste feststellen dass die meisten Frauen gar nicht so blöd sind wie er immer dachte! 

Dienstag, 6. Oktober 2015

Sammelwut oder doch Kleptomanie??

In den Achtzigerjahren kam ich, nach meiner Scheidung nach Lausanne, dort hatte ich—durch Beziehungen, anders war es kaum möglich—eine schöne, grosse Wohnung in ruhiger Lage und nur zwei Minuten vom Bahnhof entfernt gefunden. Glücklicherweise hatte ich, durch die Arbeit, einen recht beachtlichen Freundeskreis in dieser Stadt. Ich musste mich neu orientieren, es fiel mir sehr schwer wieder Vertrauen aufzubauen, nach dieser langen, durch Gutgläubigkeit geprägten Zeit. Immerhin zwanzig Jahre hat meine Ehe gehalten und nun war Schluss und ich musste mir eingestehen, dass mein blindes Vertrauen eigentlich blinde Dummheit gewesen war; so etwas soll mir nie mehr passieren, dachte und sagte ich immer wieder. Durch einen meiner, mir befreundeten, Kunden, wurde ich sehr schnell in einen Freundeskreis von mehr oder weniger Gleichaltrigen aufgenommen. Die ersten zwei bis drei gemeinsamen Essen waren so etwas wie ein Test, wie ich später erfuhr. Kurz darauf wurde ich gefragt, ob ich nicht in ihren „Poulet-Klub der acht“ eintreten wolle. Der Klub bestand aus acht nicht verheirateten Personen, jedoch ein Mitglied hatte sich vor nicht allzu langer Zeit verehelicht; nun war ein Platz freigeworden den man mir anbot. Die Klubregeln waren ganz simpel: Ehelosigkeit, alle vier bis sechs Wochen lud ein Mitglied alle anderen zu einem Essen ein in dem immer Poulet “also Hühnchen“ auf dem Tisch sein musste. Die Teilnahme war obligat und das war’s schon. Ich wurde Mitglied und richtete, auf meiner Terrasse, mein erstes Essen aus. Es gab Hühnchen-Variationen, da wir acht Mitglieder waren gab es acht verschieden zubereitetes Hühnchen—noblesse oblige—oder wie heisst es sonst???         

 Ich brauchte eine Putzfrau, nicht wegen dieses Essens, nein einfach um meine schöne Wohnung in Schuss zu halten, also fragte ich meine Klub-Freunde. Alle hatten dieselbe Putzfrau, die aus dem Balkan stammte. Und alle waren begeistert von ihren Qualitäten. Leider hatte diese sehr nette Dame keine Zeit um sich auch um mich, beziehungsweise meine Wohnung und Wäsche, zu kümmern. Ich fand eine Portugiesin, eine schon etwas ältere Frau, die mich bemutterte. So gepflegt war meine Wohnung, als ich noch verheiratet war, nie gewesen, nur konnte ich ihr nicht, wie sonst üblich ,da ich ja meist auf Arbeit war wenn sie zum Putzen kam, eine Notiz mit meinen Wünschen dalassen, denn lesen konnte sie nicht! Eines Abends bei einem unsere Klubessen war grosse Aufregung, die Polizei war zu den sieben anderen Klubmitgliedern gekommen um zu fragen, ob sie nichts vermissten. Nun überlegten sich, vor allem die weiblichen Klubmitglieder, dass doch manchmal ein Wäschestück nicht mehr zum Vorschein gekommen war, aber so was passiert ja immer mal wieder. Der nette Beamte der Stadtpolizei erklärte, dass die so effiziente und nette balkanesische Putzkraft angeklagt worden war, in allen Haushalten wo sie putzte zu stehlen. Ja sie war bei einem älteren Herrn zu weit gegangen und dabei in eine gestellte Falle getappt. Und das war so geschehen. Dieser Herr, ein ehemaliger Gastwirt der nun verwitwet war, kontrollierte seinen Alkoholkonsum und hatte bemerkt, dass in verschiedenen Flaschen das Niveau ohne sein Zutun regelmässig sank. Er war sich bald sicher, dass es nur die „ach so liebe“ Putzfrau sein konnte. Er klagte an und mit Hilfe der Polizei stellte er die Falle, in die die Putzfrau blind hineintappte. Als sie nach getaner Arbeit die Wohnung verliess, standen zwei Polizisten mit dem Wirt zusammen vor der Tür und wollten die grosse Handtasche, beziehungsweise deren Inhalt sehen. Es war ein Volltreffer .Dutzendweise Flaschen und Dosen waren in der Tasche, säuberlich angeschrieben mit: Reis, Zucker, Mehl, Essig, Olivenöl, Cognac usw. auch einige Geschirrtücher waren dabei. Diese  ach so gute Putze war in Lebensmittelläden fast unbekannt, ernährte sie doch ihre achtköpfige Familie ausschliesslich mit dem Mitgebrachten aus vielen Haushalten und mit selbstgeerntetem Obst und Gemüse, ja selbstgeerntet in den vielen Schrebergärten am Stadtrand. BH’s, Höschen, Strümpfe, Blusen und auch Pullis wollten die verschiedenen Frauen nicht zurückhaben wer trägt schon gerne Sachen, die die Putzfrau ausgeweitet hat?

Montag, 5. Oktober 2015

Wer sich selbst entsorgt hat ausgesorgt.

War es in den späten Siebzigern oder doch erst in den frühen Achtzigern, ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Auf jeden Fall war es an einem Donnerstag gegen Mittag, denn dieser Arzt empfing Aussendienst-Mitarbeiter, seit er vor einigen Jahren diese Praxis übernommen hatte, immer donnerstags. Ich kannte ihn seit langem, war er doch vor über zehn Jahren in ein Spital im Jura als Assistenzarzt gekommen. Ja er war, wie so viele seiner Kollegen, aus dem von Franco diktatorisch geknechtetem Spanien, nach seinem Studium zur Weiterbildung in die Schweiz gekommen. In den Spitälern war damals der Ärztemangel sehr gross, die Schweizer Assistenten blieben in den grossen Kliniken und die kleineren Spitäler rekrutierten ihre Assistenzärzte wo immer sie konnten. Die Iberische-Halbinsel war ein fast unerschöpfliches Reservoir für lernbegierige junge Mediziner. Im Laufe der Jahre habe ich dutzende von spanischen und portugiesischen Ärzten kennengelernt, nur wenige wollten nach der Ausbildung in ihr Heimatland zurück; viele von ihnen bekamen, nachdem sie  ein abgekürztes Schweizer Staatsexamen bestanden hatten, eine Praxisbewilligung, allerdings meist nur als „Allgemeinpraktiker“ die Fachärzte schützten ihre Pfründe sehr effizient.  Und so kam dieser Arzt –nennen wir ihn Pablo—in diese verwaiste Praxis irgendwo auf dem Land in der Westschweiz. Ich hatte mich immer sehr gut mit diesem, ein wenig wortkargen schüchternen, spanischen Arzt verstanden. Auch waren unsere Gespräche, trotz seiner Schüchternheit oft von touristischen, Spanien betreffenden, Tipps geprägt. An diesem Donnerstag nahm er sich sogar die Zeit, mir bei einem Reiseplan in seine Heimatprovinz zu helfen, ja er gab mir einige gute  Adressen von Hotels und Restaurants bekannt. Auch bat er mich, da und dort Grüsse zu bestellen und ihn nach meiner Rückkehr doch bald zu besuchen um mit ihm meine Reiseeindrücke zu diskutieren. Dann bat er mich noch um Medikamente-Muster, die ich ihm zu senden versprach. Als ich nach drei Wochen aus dem Urlaub zurück kam und mich bei meiner Chefin telefonisch zurückmeldete, fragte sie mich, mit einem sarkastischen Unterton in der Stimme, ob ich oft „TOTE“ Kunden besuche? Ich verstand nicht worauf sie anspielte, bis sie mir sagte, dass Doktor Pablo verstorben sei und die angebliche gewünschten Muster von der Post als „nicht zustellbar, verstorben“ retourniert worden waren. Ich bin in circa drei bis vier Stunden bei ihnen im Büro, sagte ich bevor ich das Gespräch abrupt beendete. Ich fuhr nach Basel zur Chefin. Glücklicherweise hatte mir Pablo einen ganzen Ordner von Dokumenten geliehen, die, in Zusammenhang mit meinen Reisenotizen belegten, dass ich wirklich an jenem, nun schon vier Wochen zurückliegenden Donnerstag bei Pablo in der Praxis gewesen sein musste. Dort in Basel im Büro erfuhr ich auch, dass Doktor Pablo sich, kurz nach meinem Besuch, im Keller seines Hauses—in dem auch die Praxis war—ohne Abschiedsbrief, erhängt hatte. Hätte ich nichts belegen können, wäre der Zweifel –im Kopf meiner Chefin—an meiner Arbeit wohl immer dagewesen. Daraus habe ich auch hautnah erfahren wie unergründlich die Seele der Menschen sein kann!

Freitag, 2. Oktober 2015

Wie schön so einen Urlaub sein könnte !

Manuel war nach Mittelamerika unterwegs. Hier wollte er mehrere Monate Urlaub verbringen. Er war Standbauer, das hat nichts mit Landwirtschaft zu tun, nein er baute Stände für Messen und Kongresse. Diesen Job hatte er gewählt, weil er als gelernter Schreiner dazu befähigt war und vor allem weil durch die unregelmässige Arbeits und Überzeit recht viel Urlaub zusammenkam. Ja ab Oktober bis Ende Februar waren kaum Messen und noch weniger Kongresse aufzubauen. In den sieben bis acht Monaten der Saison arbeitete er ja oft bis zu fünfzehn Stunden am Tag bis alles klappte an so einem Stand. In dieser Zeit brauchte er auch kaum Geld, denn durch die Reisetätigkeit lebte er fast ausschliesslich auf Spesen und sein Lohn blieb auf seinem Bankkonto. Also waren die Ferien gut, leicht und wohl verdient. Diesmal wollte er sich vor allem seinem –zwar gefährlichen da illegalen—Hobby widmen. Ja er hatte schon vor Jahren in Mexico und Guatemala illegale Schürferbanden kennengelernt. Und nun wollten sie in der Gegend von Tikal und im nahen Belize auf Schatzsuche gehen. Das Hauptrisiko war nicht das Graben, wurde man erwischt regelte eine grosszügige „Propina“ auch Bakschisch, Trinkgeld, Bestechung usw. genannt, die Affäre problemlos. Kritisch wurde es bei der Ausreise denn die Herren, und manchmal wohl auch Damen, vom Kulturministerium, mussten ab und zu Erfolge vorzeigen—meist waren sie ja selbst im illegalen Handel tätig, aber eben manchmal brauchten sie einen Sündenbock; wen erstaunt es da, dass ein Gringo als Bauernopfer ideal schien. Erwischte man so einen Naivling konnte man vor den internationalen Medien glänzen und sich selbst eine weisse Weste verpassen. Diesmal fanden die Schürfer sehr viele kleine Artefakte, Jadeschmuck, Obsidian Figuren und Prunkmesser, geritzte und geschnitzte Knochen und Zähne, die in Europa leicht an Sammler und Händler verkauft werden könnten. Manuel kannte seine Companeros schon seit Jahren und vertraute ihnen blindlings, dass dies zu seinem eigenen Schaden war merkte er erst, als er am Flughafen von Guatemala City von äusserst zielstrebigen Beamten—die auf ihren Tablets und Smartphones Bilder von ihm, beim Graben hatten—aus der Masse der Touristen rausgeholt  und in aller Regel der Kunst  gefilzt wurde. Er hatte viel, sehr viel mitgenommen. Nun sass er schon seit einigen Jahren im Knast, im Guatemaltekischen Knast wo ohne „Propina“ nichts aber auch gar nichts möglich war und das Geld hatte man ihm abgenommen, Besuch war verboten, dies war ihm egal, wer, ja wer, hätte ihn den besuchen sollen. Und so wartete er auf seinen Prozess. Mit dem Botschafter seines Heimatlandes hatte er nur einmal am Anfang Kontakt gehabt, der schien aber auf der Seite der Polizei zu stehen, hatte er doch eine sehr grosse Sammlung von Kulturgütern ohne irgendwelche Probleme, vor einigen Jahren aus  Guatemala, in seine Heimat hatte bringen können.                         etzerei angesagt.Kam man dann endlich mit vollen Einkaufstaschen nach HAuse,fiel man erst einmal übereinander her vor man das Eingekaufte in


 „DIES IST ABER SICHERLICH ÜBLE NACHREDE, DIPLOMATEN KÖNNEN JA NICHT KORRUPT SEIN! oder?