Sonntag, 24. Mai 2015

Flüchtlinge, Arztdiplom oder wie bei James Bond ? Licence to kill ?

In meiner Eigenschaft als Ärztebesucher habe ich von 1964 bis 2012 viele Flüchtlinge aus den unterschiedlichsten Ländern kennengelernt. Am Anfang meiner Tätigkeit waren schon mehrere 1956 aus Ungarn  geflohene Ärzte in eigenen Praxen tätig. Dann kamen pseudo-Flüchtlinge zum Beispiel aus Spanien und Portugal—ob sie wirklich vor der Franco oder Salazar-Diktatur oder aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus gekommen waren—sei dahingestellt. Dann kam der Prager Frühling, er bescherte dem Westen erst Ärzte die ein besseres Leben suchten und dann nach dem Einmarsch der Sowjetischen „Befreier“  viele Flüchtlinge, die zum Teil auf abenteuerliche Art und Weise in den Westen gekommen waren. Auch die, vor Pinochet geflohenen fanden zum Teil den Weg in die schöne, ruhige,naive, leicht zu täuschende Schweiz. Viele jener, die vor den bösen Kommunisten geflohen waren konnten sehr schnell eine Praxis Bewilligung erlangen; die vor der Rechts-Diktatur davon geflohenen aus Griechenland oder Chile hatten mehr Mühe solch eine Bewilligung zu ergattern. Da es sich um Flüchtlinge handelte war es unmöglich — auch bei berechtigtem Verdacht— Auskunft über die Echtheit der Diplome zu bekommen; von Arbeitsbestätigungen und Zeugnissen ganz zu schweigen. Man musste einfach glauben was einem da für Märchen aufgetischt wurden. Ich habe viele gute nette dankbare kompetente Ärzte aus den verschiedensten Herkunftsländern kennengelernt. Bei anderen hatte ich so meine Zweifel und Vorbehalte –die komischerweise von vielen Schweizer Ärzten welche mit ihnen zu tun hatten—geteilt wurden. Ein Problem war auch, dass wir in der Schweiz Praktische Ärzte in ländlichen Gegenden brauchten und so Spezialisten plötzlich Allgemeine Medizin machen mussten obwohl sie dazu nicht die nötige Kompetenz mitbrachten. Dies war auch ein Protektionismus—man wollte keine Konkurrenz ausser dann  ,wenn irgendwo ein Spezialist fehlte—                                                             Wenn man sich daran erinnert, dass sogenannte „Rückwanderer“ das waren  Auslandsschweizer die kurz vor oder während des zweiten Weltkrieges in ihre Heimat, die sichere Schweiz gekommen waren mit ihren Diplomen nichts anfangen konnten, nein selbst die Matura musste nachgeholt werden—nur eine Schweizer Matura berechtigte zum Studium in der Schweiz—und ohne Schweizer Studium kein in der Schweiz gültiges Diplom!                                                                                       Dies ist keine allgemeine Kritik an Migranten sondern eine Kritik an dem oft leichtsinnigen, inkompetenten oder  naiven Umgang mit ihnen. Ausserdem sind in unserem Land keine Mechanismen vorhanden, bekanntermassen schlechte  oder gar Patienten-gefährdende Ärzte (auch Schweizer) zu stoppen. Passiert etwas Gravierendes heisst es oft—alle wussten es aber nichts ist dagegen unternommen worden— .                                                                                                              Ohne die –leider oft polemischen—Kassensturz oder Beobachter Sendungen würden noch einige „Kurpfuscher“  weiterhin ungehemmt wüten.

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