Wer sich noch an seine Kindheit erinnert weiss, dass es immer schwierig
war damit umzugehen, dass gewisse Kameraden beim Spiel bescheissen. Sei es dass
sie heimlich Steine in eine ihnen günstigere Position bringen, anderen in die
Karten blicken, durch Lügen sich einen Vorteil verschaffen oder, einfach sonst
wie, die Spielregeln verletzen. Allerdings wurden solche Mitspieler von den
anderen, ehrlichen, dann vehement zurechtgewiesen und verzichteten fortan meist
auf solche Tricks. Einige von ihnen waren aber unbelehrbar und mussten dann
erleben dass sie nicht mehr zum Mitspielen zugelassen wurden.
Heute frage ich mich, ob dies Spielverhalten in den letzten, sagen wir
mal, sechzig Jahren, geändert worden ist? Wie komme ich dazu mich so etwas zu
fragen? Ja einfach dadurch, dass es mir vorkommt, als ob die „Bescheissser“
überhand nehmen und es sind nicht mehr kleine Kinder sondern vom Teenie bis zum
Opa/Oma trifft man in jedem Lebensbereich auf (un)Menschen die ohne Spielregeln
durchs Leben gehen.
Hier nur einige wenige Beispiele. Fahrradfahrer respektieren keine
Regeln, Automobilisten fahren durch verbotene Quartiers-Strassen weil es kürzer
ist, parken wo’s ihnen gerade passt, gewähren
keine Vorfahrt und beschimpfen diejenigen die sich zu Recht darüber ereifern. Im Supermarkt und
in Läden ganz allgemein drängen solche Mitbürger sich vor, im Kino erzählt man
sich—Popcorn und Chips kauend die letzten Neuigkeiten oder antwortet lauthals
am nicht stummgeschalteten Smartphone. In Saunas und Erholungsorten muss man
sich oft die perversesten Lebensbeichten, die ein/e Freundin/ein Freund dem/der
anderen macht, anhören statt zu Entspannen; Entspannen lässt mich an
Spanner/innen denken die ja auch sehr gerne in gemischte Saunas gehen um
jemanden anzubaggern oder/und sich Inspiration für ihre feuchten Träume holen.
Ach ja beim Gehen auf Bürgersteig
und in Einkaufszentren rempelt man
andere an weil diese Idioten nicht ausweichen obwohl sie ja sehen müssen das
man gerade eine wichtige Nachricht schreiben oder lesen muss. Am Strand und
auch beim Picknick in Feld und Wald stellt man die mobilen Lärmmacher wie Radio
und MP3 Player so laut, dass alle was davon haben, ohne selbst zuzuhören! Will
man sich dem Stress einer Reise im eigenen Auto entziehen kann man im
öffentlichen Verkehr ruhig entspannen, denkt man, aber die lieben Mitreisenden
jeden Alters sind anderer Meinung. Auch da wird geklingelt, Telefoniert,
die Drecksschuhe auf Sitze und Bänke
gestellt und/oder laut geschrien.
Und dann kommt einem die Erleuchtung. Jean-Paul Sartre hatte tausendmal
Recht als er stipulierte
*L’ENFER, C’EST LES AUTRES* (die Hölle das sind die Anderen)
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