Ein
guter Freund erzählte mir, mit Empörung in der Stimme, dass vor einigen Tagen
am Westschweizer-Fernsehen eine Sendung ausgestrahlt worden war in der junge
Arbeitslose sich beklagten, dass niemand ihnen eine Chance gebe. Sie, die junge
Frau mit einem Nasenring und sichtbaren Tattoos unter dem schmuddeligen Kragen, er ein junger
Mann mit ungepflegtem wuscheligen Bart und faseriger Rossschwanz-Frisur. Sie
war ausgebildete Sekretärin, er war Informatiker. Beide lamentierten über die
Personalchefs die den Jungen keine Möglichkeit geben um ihr Wissen und Können
unter Beweis zu stellen. Empört hatte sich mein Freund—und das zu Recht finde
ich—dass keiner der Anwesenden links-grün-naiv-gutgläubigen Fernsehmitarbeiter und
Sozial-Experten auf die Idee kam diesen jungen Leuten zu sagen, dass es wohl
besser wäre, zu einem Bewerbungsgespräch mit gewaschenen Haaren, gestutztem
Bart ohne Nasenring und adrett bekleidet
zu erscheinen.
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