Nennen
wir ihn einfach Guy .Also Guy war schon seit einigen Tagen in dieser Kleinstadt Mexicos. Er genoss es
seine Spanischkenntnisse mal wieder aufzufrischen. Spanisch hatte er vor langer
Zeit gelernt, als er sich in eine Arbeitskollegin—die etwa zehn Jahre älter als
er selbst war—unsterblich verliebt hatte. Ein paar Jahre später war es aus mit Marisol. Erst
dann merkte Guy, dass Marisol ihn um elf Jahre betrogen hatte. Als sie sich
kennenlernten war Guy gerademal dreiundzwanzig, Marisol behauptete einunddreissig
zu sein, was man ihr gerne glaubte, sah sie doch noch beinahe mädchenhaft aus.
Ihr südländischer Typ und die Rassenmischung liessen sie jünger erscheinen. Dass
sie aber, zu Beginn der stürmischen Beziehung, schon zweiundvierzig Jahre zählte war dann, im Nachhinein doch ein Schock. Auch dass sie in der fernen
Heimat zwei Kinder und einen invaliden Mann hatte trug nicht dazu bei das Ende
der Beziehung sanft zu gestalten. Es fiel Guy wie Schuppen von den Augen,
Marisol hatte ihn in allem belogen, das Geld schickte sie nicht ihren kranken
Eltern, sondern ihrem Mann und den Kindern. Auch begriff Guy erst sehr
spät warum Marisol ihn nie mit in die
Heimat nehmen wollte und das eine Mal als er darauf bestand auch
mitzukommen, hatte sie ihm zwar die
Eltern aber nicht die eigenen Kinder und den Mann vorgestellt. Aber
zurück zu unserem Helden, der nun den Aufenthalt und die jungen Mädchen in den
vielen Touristenbars auskostete. Guy trank, wenn er sich so richtig wohl fühlte
recht viel und in Bars mit hübschen jungen sich anbiedernden oder gar
anbietenden Frauen fühlte er sich—nach seiner eigenen Aussage—sauwohl. Dass er
nun nur noch wirklich junge Frauen, ja eher noch Teenagers bevorzugte, lag
sicher an der Erfahrung mit Marisol; sagte er doch immer, so junge Partnerinnen
sind durchschaubar und können mir nichts vormachen. Gut an diesem Abend, er
hatte schon etliche Tequila-Sunrise—sein Lieblingsgetränk wenn er in Mexico
war—intus, war er mit einer „Hübschen“ im Separee intim gewesen. Dann war er
weitergezogen, von einer Bar zum nächsten Klub. Nüchterner war er nicht
geworden, aber da er ja wie immer eine langwirkende Potenzpille genommen hatte
und auch in diesem Klub die „Dinger“ so süss waren, fand er sich in einem recht
schmuddeligen Zimmer mit einer besonders reizenden dunkelhäutigen Frau im
zerwühlten Bett wieder. Verkatert sass er beim Frühstück und fragte sich, ob
ihn seine Erinnerung täusche oder ob er sich mit einem der letztnächtigen Betthäschen
am Pool verabredet hatte. Als er sich
dann am Nachmittag an seinem angestammten Platz am Pool einfand und im
Liegestuhl vor sich hin döste, glaubte er zu spinnen. Die Bettgenossin letzter
Nacht kam im Doppelpaket auf ihn zu –oder sah er einfach nur doppelt?? oder war
er noch betrunken. Nein alles klärte sich rasch, er hatte ohne es zu wollen
oder zu wissen an zwei verschiedenen Orten zwei sich sehr ähnlich sehende Schwestern
,sagen wir mal „näher kennengelernt“ und sich mit beiden am Pool verabredet.
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