Ein
geduldiger Gutmensch bin ich zwar nicht, aber so intolerant doch auch wieder
nicht. Auf alle Fälle habe ich vorhin beim Einkauf im Supermarkt (beinahe) die
Ruhe verloren schlussendlich aber—und darauf bin ich sehr stolz— bewahrt.
An der einen
Kasse sass die Kassiererin zu der ich nur gehe wenn keine andere Möglichkeit
besteht, sie ist mir zutiefst unsympathisch.
An der Kasse
wo ich mich deshalb anstellte sass eine Frau so etwa mitte Fünfzig, die ich
noch nie gesehen hatte. Zwei Kunden waren noch vor mir, der dritte—also
erste in der Reihe—hatte soeben bezahlt.
Nun konnte
ich gut beobachten, wie die Kassiererin—sicher eine Wieder oder
Neueinsteigerin—mit der Ware die die Kunden aufs Fliessband gelegt hatten,
umging. So tollpatschig habe ich selten
jemanden gesehen mit Ware umzugehen, die Plastikschalen mit Beeren fasste sie
so ungeschickt an, dass der Inhalt munter übers Fliessband rollte und dies
mehrmals sodass die Blaubeeren ,Himbeeren und die Erdbeeren bunt gemischt erst
mal wieder aufgesammelt und dann jede Schale mit Klebstreifen verschlossen
werden musste. Das Lesen des Barcodes mit dem Gerät war für sie jedes Mal ein
Kraftakt, die Etiketten mussten geradegerückt werden damit sie das
Infrarotlesegerät immer in derselben Position benutzen konnte. Wohl hat ihr bei
der Einarbeitung niemand beigebracht, dass das Gerät mit der Hand in jede
Richtung gedreht und dann problemlos benutzt werden kann und soll.
Diese Frau
war zwar äusserst freundlich, liebenswürdig gar, aber extrem langsam. Ich
harrte neben meinen Einkäufen wartend aus, ein selbst zu so früher Stunde ,es
war kurz vor neun, nach Alkohol „duftender“ älterer ,Flüche vor sich
hinmurmelnder, Kunde, benutzte die Gelegenheit als eine dritte Kassiererin per
Lautsprecher aufgefordert wurde Kasse drei zu besetzten seine vier Liter
Rotwein und die drei Sixpacks zum Fliessband der neugeöffneten Kasse zu
schleppen, dass ein Liter Roter dabei in die Brüche ging trieb mir ein schadenfrohes Lächeln auf die
Lippen. Als ich nun an der Reihe war wollte es der Zufall, der—wie das
französische Sprichwort ja sagt / le hasard fait bien les choses/ der Zufall
macht die Sachen gut/, dass zwei der von mir gekauften Waren ,ein Käse und eine
Schale Wurst ,weder mit dem eingebauten noch mit dem von Hand bedienten
Lesegerät lesbar waren sodass die total überforderte Kassiererin nach Hilfe
rufen musste. Die Hilfe kam und zeigte ihr wie sie die Ware neu etikettieren
musste. Leider war diese Instruktion nicht in der Einarbeitungsphase sondern
erst jetzt im „Ernstfall“ gezeigt worden. Ich kann mir gut vorstellen, dass die
besagte Einführung von einer genervten oder einem genervten Mitarbeiter
oberflächlich, schluderig und widerwillig gemacht worden war.
Nachdem ich
mich mit der Situation abgefunden hatte genoss ich diese Tücke der Objekte und
malte mir schon den Spass aus daraus diese kleine—leicht bösartige—Geschichte
zu schreiben.