Donnerstag, 6. April 2017

Nein!

Ein geduldiger Gutmensch bin ich zwar nicht, aber so intolerant doch auch wieder nicht. Auf alle Fälle habe ich vorhin beim Einkauf im Supermarkt (beinahe) die Ruhe verloren schlussendlich aber—und darauf bin ich sehr stolz— bewahrt.
An der einen Kasse sass  die Kassiererin zu der ich nur gehe wenn keine andere Möglichkeit besteht, sie ist mir zutiefst unsympathisch.
An der Kasse wo ich mich deshalb anstellte sass eine Frau so etwa mitte Fünfzig, die ich noch nie gesehen hatte. Zwei Kunden waren noch vor mir, der dritte—also erste in der Reihe—hatte soeben bezahlt.
Nun konnte ich gut beobachten, wie die Kassiererin—sicher eine Wieder oder Neueinsteigerin—mit der Ware die die Kunden aufs Fliessband gelegt hatten, umging.  So tollpatschig habe ich selten jemanden gesehen mit Ware umzugehen, die Plastikschalen mit Beeren fasste sie so ungeschickt an, dass der Inhalt munter übers Fliessband rollte und dies mehrmals sodass die Blaubeeren ,Himbeeren und die Erdbeeren bunt gemischt erst mal wieder aufgesammelt und dann jede Schale mit Klebstreifen verschlossen werden musste. Das Lesen des Barcodes mit dem Gerät war für sie jedes Mal ein Kraftakt, die Etiketten mussten geradegerückt werden damit sie das Infrarotlesegerät immer in derselben Position benutzen konnte. Wohl hat ihr bei der Einarbeitung niemand beigebracht, dass das Gerät mit der Hand in jede Richtung gedreht und dann problemlos benutzt werden kann und soll.
Diese Frau war zwar äusserst freundlich, liebenswürdig gar, aber extrem langsam. Ich harrte neben meinen Einkäufen wartend aus, ein selbst zu so früher Stunde ,es war kurz vor neun, nach Alkohol „duftender“ älterer ,Flüche vor sich hinmurmelnder, Kunde, benutzte die Gelegenheit als eine dritte Kassiererin per Lautsprecher aufgefordert wurde Kasse drei zu besetzten seine vier Liter Rotwein und die drei Sixpacks zum Fliessband der neugeöffneten Kasse zu schleppen, dass ein Liter Roter dabei in die Brüche ging  trieb mir ein schadenfrohes Lächeln auf die Lippen. Als ich nun an der Reihe war wollte es der Zufall, der—wie das französische Sprichwort ja sagt / le hasard fait bien les choses/ der Zufall macht die Sachen gut/, dass zwei der von mir gekauften Waren ,ein Käse und eine Schale Wurst ,weder mit dem eingebauten noch mit dem von Hand bedienten Lesegerät lesbar waren sodass die total überforderte Kassiererin nach Hilfe rufen musste. Die Hilfe kam und zeigte ihr wie sie die Ware neu etikettieren musste. Leider war diese Instruktion nicht in der Einarbeitungsphase sondern erst jetzt im „Ernstfall“ gezeigt worden. Ich kann mir gut vorstellen, dass die besagte Einführung von einer genervten oder einem genervten Mitarbeiter oberflächlich, schluderig und widerwillig gemacht worden war.
Nachdem ich mich mit der Situation abgefunden hatte genoss ich diese Tücke der Objekte und malte mir schon den Spass aus daraus diese kleine—leicht bösartige—Geschichte zu schreiben.


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