Meistens stimmt es eigentlich gar nicht wenn man so
etwas sagt, a b e r ! und nun kommt die leider erlebte Geschichte.
Vor einigen Wochen fuhren wir, meine LAP (Lebensabschnitts Partnerin) und ich von
Venedig nach Zürich. Wir hatten gute Plätze in diesem DIREKTZUG.
Allerdings wurde uns nach längerem Warten auf der
Strecke, kurz vor dem Grenzbahnhof Chiasso, per Lautsprecher durchgesagt dass
es eine unbestimmt lange Verzögerung gebe. Widersprüchliche Meldungen folgten
in unregelmässigen Abständen. Dann hiess es dass alle in Chiasso aussteigen
müssten da auf der Strecke nach Lugano ein Brand die Durchfahrt verunmögliche
und dieser Zug zurück nach Milano führe.
Wir, das heisst mehrere hundert Reisende stiegen
aus und mussten unser Gepäck vom Bahnsteig in die Bahnhofhalle schleppen. Es
war etwa 19h30 also spät nachts für die
Schweizerische-Bundes-Bahn kann und muss man annehmen.
Ja im ganzen
grossen Grenzbahnhof war k e i n Beamter zu sehen, alle Schalter waren
geschlossen und auf Information warteten wir vergeblich. Endlich kam eine
Zugbegleiterin die ihren Dienst um 20h15 im Zug nach Lugano antreten musste.
Sie wusste von nichts sagte aber dieser Zug führe da man ihr nichts anderes mitgeteilt
habe.
Also alle wieder zum Bahnsteig wo sich unser Zug
gerade in Richtung Milano in Gang setzte; Vom versprochenen Zug um 20h15 war
nichts zu sehen und die Zugbegleiterin war wie vom Erdboden verschluckt! Dann
tauchte ein älterer Schienenarbeiter in seiner orangenen Kluft aus der Baustelle auf und sagte uns, auf
unsere Frage hin hier fährt kein Zug mehr aber sicherlich gibt’s Ersatzbusse.
Alle wieder mit den Koffern treppab treppauf in die Bahnhofhalle. Immer noch keine
Information . Dann sahen wir vor dem Bahnhof einige Postautos die auf die
Reisenden zu warten schienen. Als wir alle in Lugano angekommen und
ausgestiegen waren gab es keine Informationen, nicht eine Durchsage. Nur ein
älterer Beamte mit gelber Leuchtweste und einem grossen „i“ darauf stand in der
Unterführung und sagte auf meine Frage nur „ man hat mich vom Fernseher zuhause
hierhin beordert aber ich weiss nichts.
Irgendwann kam dann der Zug nach Zürich und wir
schafften sogar noch eine S-Bahn nach Winterthur.
Ob es an den Sparmassnahmen—unabdingbar um die
überrissenen Managerlöhne zu berappen—oder einfach an der grassierenden
Inkompetenz liegt, die ja überall herrscht, ist mir letztlich egal denn es
interessiert sowieso kein Schwein.
Aber fraglich ist es schon, wenn an einem wichtigen
Grenzbahnhof ab 19h00 niemand mehr da ist, auch keine Beamten der Grenzkontrolle.
Für die Migranten die ja am Mailänder Bahnhof
campieren ist dies sicherlich ein gefundenes Fressen.
Nun frage ich mich, ob ich zu doof bin oder es einfach nicht gemerkt habe, dass sich der
Staat still und heimlich verabschiedet hat.
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