Montag, 26. August 2019

Ritornell


Ja wie ein Ritornell besucht mich nun schon seit vielen Jahren oder gar Jahrzehnten der selbe—aber immer reichhaltigere—Traum. Warum er, der Traum, immer reichhaltiger wird ist leicht zu verstehen.
 Seit Kindsbeinen war ich Sammler und bin es bis jetzt irgendwie geblieben. Während vieler Jahre sammelte ich altes Zeugs wie die meisten Mitmenschen wohl finden—ich fand, dass ich Antiquitäten und Kunstgegenstände, manchmal sogar richtige Kunstwerke sammelte.
Aus jedem konsequenten Sammler wird irgendwann und auf irgend eine Art und Weise ein Händler, nur schon um für Neues, Besseres, Schöneres, Wertvolleres kurz Begehrenswerteres Platz zu schaffen.
Und nun zu meinen Träumen. Ja manchmal träume ich, dass ich mich wieder in einer der vielen ex-Wohnungen befinde und dass alles was ich bis zum Verlassen gerade dieser Wohnung besessen hatte plötzlich wie von Zauberhänden erneut diese Wohnung anfülle. Ich sehe im Traum längst vergessene und veräusserte Objekte, an welche ich im Wachzustand keinerlei Erinnerung hege. Viele dieser Dinge, ob nun Bücher, Kunstgegenstände, Teppiche, Möbel oder was sonst noch so bei mir quasi Zwischenstation gemacht hatte sah ich detailgetreu vor meinem schlafenden Auge.
Das lustige an den Träumen ist, dass der Ort des Traumes, also die Wohnung in der ich in diesem Traum schlafe nicht etwa chronologisch erscheint, nein es ist immer ganz zufällig, dass ich eins der etwa sechzehn Domizile die ich in meinem Leben bewohnte in diesem meinem Traum belege.
Bisher bin ich von solch einem Traum in den letzten beiden Wohnungen also in Thalwil und nun letztlich in Winterthur verschont geblieben, habe aber irgendwie Angst vor dem Albtraum in dem alles was ich je besass, mein –sicherlich letztes—Domizil hoffnungslos vermüllt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen