Am 9.Dezember
war hier in Winterthur ein Abo-Konzert. Ich freue mich jedes Mal auf die
Konzerte in dem, von Semper erbauten Stadthaus-Saal, denn unser Musikverein ist
ein sehr guter Klangkörper. Um beim Körperlichen zu bleiben, selten nur habe
ich körperlich so gelitten wie beim Anhören oder besser gesagt erleiden der
Uraufführung eines Oeuvres mit dem Titel „IM PARK MEINES VATERS“ von der
Ungarischen Komponistin Iris Szeghy.
Trotz des rauen Dezemberwetters fühlte ich mich in eine laue
Frühlingsnacht versetzt, der Beginn des Oeuvres
erinnerte mich an jaulende liebestolle Katzen ;diesen lieben Tieren sehe
ich es ja gerne nach, mich in meiner Nachtruhe zu stören, sind sie doch
hormongesteuert, aber dass mir Frau Iris Szeghy so etwas zumutet finde ich
skandalös. Wie die 1956 geborene Ungarin, die in der Slowakei —damals zum Ostblock gehörend—aufwuchs, ist
mir nicht bekannt, aber wenn der Titel des gespielten Oeuvres der Realität
entspricht und der Vater wirklich einen Park mit Birken, Eichen, Trauerweiden
Tamarisken Kiefern und Sequoia hatte
,muss er der kommunistischen Führung extrem nahe gestanden haben, denn nur
höchste Parteibonzen können solch eine „Datscha“ bewohnt haben. Nun zurück zum Konzert,
es war schrecklich. Bemitleidet habe ich vor allem die guten Orchestermusiker,
die lange Übungsstunden und penible Proben—wohl auch in Anwesenheit der
Komponistin—opfern mussten für ein na ja „Werk“ das den Aufwand nicht lohnt. Übrigens
bin ich guter zeitgenössischer Musik gegenüber nicht prinzipiell negativ eingestellt,
nein ich mag Kancheli, Schnittke, Glass und viele andere mehr, denn die komponieren –zwar
manchmal ungewohnt tönende—aber immer noch als Musik erkennbare Werke.
Dass Pro Helvetia solch ein „Werk“ wie IM PARK........unterstützt na ja, was soll man dazu sagen? Vielleicht
habe ich ja einfach nichts verstanden? Auch komisch ist es zu beobachten, dass
das Publikum welches dem Gesichtsausdruck nach zu urteilen ,wie ich empfand ,brav
,wenn auch nicht enthusiastisch, applaudierte und die wenigen die ihre Hände
nicht rührten missbilligend ansah.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen