Mittwoch, 10. Dezember 2014

Fabrikantenvilla oder romantisches Märchen

Es war kurz vor dem  Krieg so etwa 1935/36 .Der Protagonist war ein reicher Uhrenfabrikant aus dem Neuenburger Jura ob er in Le Locle oder La Chaux-de-Fonds oder in beiden Städten ein oder mehrere Werke hatte weiss ich nicht genau; aber wie gesagt arm war er nicht. Er besass mehrere Villen beziehungsweise Schlösschen an verschiedenen Orten der Westschweiz. Er war wohl auch indirekt politisch aktiv zumindest schien das der Grund seiner häufigen reisen, in die Hauptstadt, nach Bern zu sein. Meist fuhr er mit einem seiner Luxusautos Rolls, Bentley, oder Bugatti, doch im Winter war es manchmal nicht möglich vom Jura weg zu kommen, dann nahm er die Bahn über Neuchâtel nach Bern. Es gab damals an der Spitalgasse eine alte schöne Bäckerei, ob es sie noch immer gibt müsste man nachsehen. In diese ging unser Herr Fabrikant und als ihn eine junge Angestellte nach seinen Wünschen fragte blieb dieser sonst so weltgewandte, eloquente  Herr stumm, einfach sprachlos, so beeindruckt war er von dieser wunderschönen jungen Frau. Als er seine Sprache wiedergefunden hatte war das erste was er sagte: „wollen sie mich heiraten“?  Was weiter passierte ist unbekannt was  man allerdings weiss, die zwei heirateten wirklich nach kurzer Verlobungszeit. Noch Jahrzehnte später wenn man an der schönsten der Villen vorbeifuhr wurde diese Geschichte erzählt: weisst du hier wohnt die schöne Bäckerin aus Bern. Auch ich hörte diese Geschichte 1965, damals selbst seit kurzem frisch verheiratet, von meiner jungen Frau. Ja damals gab’s noch Märchen.


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