Sonntag, 5. November 2017

Und noch etwas zum Mode-Thema Sexueller Übergriff

Mit Mitte vierzig endete meine Ehe mit einer Scheidung. Wie es dazu kam ist ja egal immerhin wurde meine bald Ex-Frau vom Richter wegen schweren Vergehens gegen die eheliche Treue zu einem Eheverbot von einem Jahr verdonnert—dies war damals in den Achtzigerjahren eher etwas Seltenes. Um nicht ins Grübeln zu kommen stürzte ich mich in die Arbeit. Ich war Ärztebesucher auch Pharmareferent genannt. Mein Wirkungskreis war ein Teil der Westschweiz, ich besuchte etwas über tausendfünfhundert Kunden. In den Praxen waren viele Empfangsdamen und Arzthelferinnen mit denen ich mich  seit Jahren immer mal wieder unterhalten hatte. Mit der Zeit wusste man recht viel über Kinder, Arbeit, Ehepartner-Problemchen, Urlaubsziele etc. voneinander. Komischerweise war bei vielen meine Scheidung ein Gesprächsthema geworden, wie und durch wen die Information die Runde gemacht hatte weiss ich nicht. Natürlich hatte ich es einigen, die mich nach dem Wohlergehen meiner Frau gefragt hatten, gesagt. Ja die Welt ist klein. Was nun aber einsetzte, hat mich dann doch sehr erstaunt. Plötzlich forderten mich immer mal wieder solche Empfangsdamen auf doch mal zusammen einen Kaffee  trinken zu gehen. Anfangs, wohl auch einer gewissen Neugier wegen akzeptierte ich recht häufig, bis mich die Erfahrung zurückschrecken liess. Nach der manchmal versteckten manchmal unverhohlenen Frage, ob ich meiner EX Unterhaltszahlungen zu leisten habe und der Frage nach zu unterstützenden Kinder wurden viele der Damen explizit anbiedernd. Sie erzählten in allen Details, wie ihre Partner sie verarscht hatten trotz ihrer doch so sichtbaren Vorzüge. Manche Berührung war recht eindeutig eine Aufforderung und darauf folgte meist eine Einladung zu Speis und Trank in der vom jeweiligen betrügerischen Lebenspartner verlassenen Wohnung.
Flucht war die einzige Möglichkeit und die Verweigerung jeder Einladung oder Aufforderung zu Kaffee, Kuchen. 
         Und dann die Freunde! Ob Mann oder Frau man wollte mich, kaum war meine Scheidung bekannt, verkuppeln. Blinde Date oder so etwa nannten die gutmeinenden Freunde das. Kurz nach meiner Scheidung zog ich in eine andere Stadt, ich wollte meiner EX nicht auf Schritt und Tritt begegnen, denn in einer Kleinstadt frequentiert man dieselben Kinos, Restaurants und auch Freunde.
Meine recht grosse Single Wohnung wurde von den Freunden sehr häufig als Begegnungsort benutzt, mir war's recht Menschen um mich zu haben, denn so störte mich das Alleinsein weniger. Freunde brachten Freundinnen mit um zu versuchen  mich in gewisser Weise zu verkuppeln. Die eine oder andere missfiel mir nicht und da ich zu dieser Zeit Single war…….. lud ich sie schon mal zu einem kleinen Abendessen in meine Wohnung ein. Manchmal war es geradezu grotesk, was für Fragen gestellt wurden. Fragen über meine Verpflichtungen meiner EX gegenüber und ob Kinder zu versorgen seien und dann der Rundgang durch die Wohnung. Jedes Bild, jeder Teppich alle Möbel und Kunstgegenstände wurden taxiert!
Innerlich lachend beobachtete ich wie in den  Augen der Betrachterinnen -so wie bei Onkel Dagobert- die Dollar $$$ Zeichen runterratterten.
Nach genauem Taxieren ist es mehrmals dazu gekommen, dass eine Dame, nachdem sie kurz zur Toilette gegangen war, frisch geduscht in meinen Bademantel gehüllt und dennoch sozusagen unverhüllt in meinem Wohnzimmer erschien. Ab und zu wurde ich schwach aber meist fanden sich die Damen ruckzuck wieder vor meiner Wohnungstür.
Noch etwas nicht ganz so Lustiges ist mir widerfahren.
In der Firma in der ich damals arbeitete wurde ich gefragt, ob ich bereit sei bei unserem Geschäftspartner in Pakistan eine Schulung der Aussendienst-Mitarbeiter zu machen. Auf meine Bemerkung hin, trauen sie mir das zu oder ist das nicht eher eine Aufgabe für einen unserer Ärzte, antwortete man mir: würden wir es ihnen nicht zutrauen hätten wir nicht gefragt und Ärzte sind keine Verkäufer!! und wir wollen doch dort viel verkaufen.
Weil es eilte musste ich einige Tage in Basel bleiben um alles vorzubereiten. Es war Messezeit und kein Zimmer  zu finden. Unsere Sekretärin die als Elsässerin in Mulhouse wohnte besorge mir eine Bleibe in der Nähe ihrer Wohnung und bot mir an abends und morgens mit ihr mitzufahren. Um mich erkenntlich zu zeigen lud ich sie zu einem Abendessen in ein gutes Restaurant ein. Ich solle doch zum Apéro zu ihr kommen. Schon beim Apéro und dann auch beim Essen wurde sie sehr! deutlich, sagte dass sie sich ja schon immer für mich interessiert habe und da ich ja nun geschieden sei……
Irgendwie war ich ein wenig schwer von Verstand, ausserdem wollte ich erstens nichts aber auch garnichts  von ihr und zweitens hätte ich auch wenn sie mir gefallen hätte nichts mit einer Mitarbeiterin angefangen. Als Resultat dieser Liebesverweigerung hat sie mir dann für den Rest meiner Zeit bei dieser Firma das Leben zur Hölle gemacht.


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