Donnerstag, 8. Oktober 2015

Handy-Freie Wochen

Sie waren nun schon seit mehreren Monaten zusammen. Waren sie auch ein Paar oder doch nur eine neue Beziehung mehr. Gustav war ins Geheim eher für die zweite Variante, Leonie ganz sicher für die erste. Ja Leonie hatte mit Gustav—so glaubte sie—das grosse Los gezogen. Gustav wiederum fand so eine Sexy-Frau extrem reizend, ja, das zusammen ins-Bett gehen war traumhaft, aber……da waren ja auch noch all die anderen Frauen die er regelmässig traf und mit denen der Sex ja auch spannend war. Gustav liebte es so ein  geheimes Harem zu haben.Aufgewachsen war er in einem reinen Frauenhaushalt, die Mutter und vier ältere Schwestern umsorgten ihn und liessen ihm alles aber auch alles durchgehen. Seinen  Vater hatte er nie gekannt, denn die Mutter wurde, als sie mit den Töchtern zusammen , einige Jahre nach der Unfall-Tod ihres Mannes an die Ostsee in den Urlaub fuhr, eines nachts schwanger. Sie wusste nicht einmal seinen Namen, nur dass er gross stark und blond war und sich Kai nennen liess. In den nächsten Tagen am Strand und im Dorf sah sie ihn nicht mehr wieder, sie sagte sich, s’war wunderschön aber aus den Augen aus dem Sinn! So mitte Oktober wurde ihr klar, dass sie nicht einfach wegen der anstehenden Menopause so verspätete Regel hatte sondern da war was, und das mit knapp fünfzig Jahren, dazu noch von so einer einzigen –im wahrsten Sinne—Strandbegegnung. Also wurde Gustav die lebende Puppe seiner Schwestern und der Stolz des  ganzen Frauen-Hauses.
         Und nun war er im Flugzeug nach Male, ja er wollte mit Leonie zusammen das Tauchen lernen, so richtig lernen. Schnuppertauchen hatten beide schon, jeder für sich alleine, in früheren Urlauben  in Ägypten gemacht. Alle beide freuten sich auf diese drei Wochen Zusammensein. Sie hatten, auf irgendeiner der vielen Inseln einen Wasserbungalow reserviert. Und da fing das grosse Problem für Gustav an. Der Bungalow mit Terrasse war eine Wucht, aber mit Intimität wars vorbei. Ein Raum, Klo und Bad mit  Dusche waren o f f e n und nicht abschliessbar. Leonie war sehr anhänglich, und wich nicht von Gustavs Seite, weder beim Duschen noch als er aufs Klo musste—es gab ja nicht mal eine Tür—  Gustav hatte doch seinen anderen Frauen versprochen E-Mails und Fotos zu schicken von dieser Reise mit seinem „Schulfreund“ mit dem zusammen er zum Tauchen lernen hierhergekommen war. Gustav litt und hatte Angst, dass seine anderen Freundinnen sein Schweigen nicht verzeihen würden und es war einfach nicht möglich zu schreiben, er war einfach nie alleine. Leonie verliebte sich immer mehr und schmiedete Pläne für die gemeinsame Zukunft, Gustav litt und wusste nicht was zu tun war: Leonie gefiel ihm zwar sehr, aber er fand sich zu jung um sich endgültig zu binden wollte aber natürlich den Urlaub mit so einer Sexy-Frau nicht verderben. Leonie hatte nur Augen für Gustav, wurde aber von vielen Männern—ob allein oder in Begleitung—angehimmelt, ja man kann schon sagen auch angemacht. Dies kam Gustav sehr gelegen, gab es ihm doch die Möglichkeit, als ein leicht beschwipster Tischnachbar in der Bar nach dem Abendessen ein wenig zudringlich wurde, einen Streit anzufangen. Das Timing war ideal, es war nämlich der vorletzte Ferientag und Gustav brauchte einen plausiblen Grund die Beziehung –die ihm zu einengend war zubeenden.                                                                                                                                                           Frühmorgens kamen sie in Frankfurt an, seit dem Streit an dem Abend in der Bar hatten sie nur noch das Nötigte geredet, sie fuhren im Taxi in Leonies Wohnung wo Gustav in wenigen Minuten seine Sachen gepackt und ins Taxi gebracht hatte, so verschwand er aus ihrem Leben.                          Es war ganz einfach gewesen, viel schwieriger, ja beinahe unmöglich  war es den anderen Freundinnen ein plausibles Märchen aufzutischen dadurch verlor er mehrere gelegenheits-sex-Partnerinnen und  musste feststellen dass die meisten Frauen gar nicht so blöd sind wie er immer dachte! 

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