Dienstag, 28. Oktober 2014

Bad Trip

Sie kamen seit ihrer Kindheit nie voneinander los. Ihre Beziehung war schon immer stürmisch, ja sogar „orkanartig“ gewesen. Jeder trug dazu bei sich das Zusammenleben unmöglich zu machen. Aber sie kamen einfach nicht voneinander los. Waren es die Kinder, die materielle Bindung oder ganz einfach die Gefühle die sie zusammenkittete? Als Studenten waren sie an zwei verschiedenen Unis in verschiedenen Landesteilen, sahen sich aber immer wieder. Zwei Mal arbeiteten sie auch zusammen während der Semesterferien im Hotel des Onkels. Sie, Silke, studierte Chemie, er Friedemann Germanistik .Silke war eine streberische Natur, das zeigte sich auch im Studium. Friedemann war eher der Träumer und hatte sogenannten schlechten Umgang im Künstler und  auch im Drogenmilieu. Da Silke Zielstrebig auf das Examen hin arbeitete, verstand sie nur schlecht dass Friedemann sich viel Zeit liess, sehr viel Zeit. Silke arbeitete schon seit einiger Zeit in einer forschenden Chemiefirma, als Friedemann endlich seine Studien beendete.                                             Friedemann wurde Gymnasiallehrer. Gegensätze ziehen sich an, sagt man, aber warum diese Beiden heirateten obschon kein Tag verging ohne Meinungsverschiedenheiten die meist in Streit ausarteten, ist und bleibt eines der grossen Rätsel für alle ihre Freunde und Familienmitglieder. Aber sie heirateten mit einem grossen Fest. Dass dann das Fest mit einem riesigen Krach endete, wo die sichtbar hochschwangere Silke ihren Ehering wegwarf und alle Gäste auf dem Boden nach dem Ring suchten, war ja vorauszusehen.                                                                                                            Die Ehe welcher  vier Kinder entsprangen muss sicher als Stellungskrieg eingestuft werden. Die aktive Kriegstreiberin war zweifellos Silke, sie ertrug die gelassene Passivität Friedemanns—die ja so gut zu seinem Namen passte—einfach nicht. Friedemann war wie man so sagt ein „Softie“ .Er hatte in seiner Boheme-Zeit einige Male Drogen versucht ohne viel Wirkung zu verspüren, ausser einem schrecklichen „Bad Trip“ mit LSD. Glücklicherweise war er nicht alleine gewesen, dadurch wurde sei Suizidversuch verhindert. Damals versprach er, ja schwor er, nie aber auch nie mehr eine Droge zu nehmen; denn dies war die Bedingung gewesen, die Silke stellte um mit ihm zusammen zu bleiben. Irgendwann hatte Silke genug von ihrem "Softie" ,so ging das nicht weiter,definitiv nicht.     Friedemann rauchte viele, zu viele Zigaretten, er war der einzige Raucher der Familie. Die Kinder fanden, wohl von Silke angestachelt, Zigarettenrauch stinkt. Silke arbeitete immer noch einige Tage pro Woche in dem Forschungslabor; sie wusste das LSD einfach herzustellen ist und schon in Kleinstmengen wirkt. Ja wenige Milligramm auf den Zigarettenfilter gezaubert….mmh das sollte einfach sein, ja. Es muss auch gesagt werden, dass die Familie eine Loft Wohnung in der dreiundzwanzigsten und damit letzten Etage eines Luxuriösen Wohnblocks bewohnte. Für den Weihnachtsurlaub fuhr die ganze Familie in die Berge in das grosse Chalet das Friedemanns Familie besass; all ausser Friedemann der noch das Semester zu Ende bringen musste. Er wollte pünktlich zum Weihnachtsfest nachkommen.                                                                                                               Als der Anruf kam, Friedemann sei von der Terrasse gestürzt fuhren alle nach Hause. Es war schrecklich für alle, für fast alle. Als erstes entsorgte Silke die Zigaretten, da ja nun niemand mehr rauchte! Die Polizei sprach von Unfall oder Suizid; die Zigaretten zu untersuchen ja auf diese Idee kam keiner.

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