Donnerstag, 3. August 2017

Erzwungene Heirat,eine fast wahre Geschichte.

 Gerhard war Arzt, ein sehr guter Arzt. Er war seit kurzem Professor und Leiter der Neurochirurgischen Abteilung. Privat lief es ihm aber nicht entsprechend,
denn seine Frau mit der er schon seit vielen Jahren zusammen war litt an einer chronischen—auch die Psyche beeinflussenden—neurologischen Erkrankung.
Gerhard war, wie so viele hochbegabte Spezialisten, auf gewissen Gebieten recht naiv. Er kümmerte sich sehr liebevoll um seine Gattin, kam aber in Bezug auf Zuwendung und Zärtlichkeit nicht auf seine Rechnung.
 Ob aus Karriereberechnung oder wegen der Faszination die Gerhard ausstrahlte warf sich ihm eine junge recht hübsche Assistenzärztin sozusagen an den Hals. Es kam in kurzer Zeit zu einer stürmischen alles verzehrender absolut sexbetonten Beziehung.
Gerhard war im siebten Himmel und zu allem bereit diese Beziehung nicht aufs Spiel zu setzen. Roswitha, so hiess der neu in sein Leben gekommene Engel, manipulierte sehr geschickt und flüsterte ihm ein sich doch von dem Ballast seiner nun schon ewig dauernden Ehe zu befreien. Sie, sagte Roswitha, wolle Kinder und einem Ehemann, denn so einen phantastischen Mann wie Gerhard lasse sie nicht mehr los.
Es kam wie es kommen musste, Gerhard reichte die Scheidung ein. Zwar hatte er Gewissensbisse aber der Rausch des Neuen überwog doch alles.
Roswitha wurde schwanger. Die Scheidung musste also schnellstens erfolgen. Dank eines grosszügigen Angebotes überzeugte ihr Anwalt seine Gattin den Scheidungs-Deal anzunehmen. Auf der Fahrt zur Kirche—die standesamtliche Heirat war schon vor einer Woche gewesen—erlitt Roswitha einen Abortus.
Wie sie diesen Abortus vorgetäuscht hatte erfuhr Gerhard ihr neuer Gatte und weiterhin Chefarzt nie. Roswitha hatte alles erreicht, sie wurde schon bald zur engsten Mitarbeiterin ihres Ehemanns. Schwanger wollte oder konnte sie nicht mehr werden aber ihrer wissenschaftlichen Karriere stand nun nichts mehr im Wege.

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