Dieser wohl von neidischen
Deutschen kreierte Spruch stimmt so sicher nicht mehr, wenn er je richtig war.
Gäbe es wirklich einen Gott—was nie bewiesen wurde—wählte er sich sicherlich
nicht ein Land in dem Unordnung endemisch und Unfreundlichkeit quasi zur
Staatsreligion geworden ist. Halt, ich spreche da von Paris denn in den
ländlicheren Gebieten ist’s noch nicht so krass ,aber weil Frankreich der erste
zentralistische Staat ist und immer bleiben wird steht Paris für ganz
Frankreich. Die endemische Unzufriedenheit und die Verweigerung etwas zu ändern
ist sehr gross. Die Allerheiligste Kuh des „Droit acquis“
(erreichtes/erkämpftes Recht auch soziale Errungenschaften genannt) traut sich
keiner zu schlachten es sei denn er wolle sich selbst umbringen. Ja, was im
schon lange dauernden Kampf für soziale Errungenschaften mal erreicht wurde—und
sei es die blödeste Errungenschaft—ist und bleibt in Stein gemeisselt. Und dies
passiert auf allen Ebenen und in allen Sozio-Politischen Schichten. Hier nur
einige Beispiele: Das Streikrecht zu verschärfen—unmöglich auch wenn man so das
ganze Land lahm legt! Den übertriebenen Kündigungsschutz zu mildern,“ mais ça
ne va pas“ das geht gar nicht!
Die grossen Privilegien der
gewählten Politiker, wie Vetternwirtschaft Geldumleitungen etc. zu beschneiden undenkbar,
wo kämen wir da hin ohne unsere Vorteilnahmen! Die im Vergleich zu anderen
Nationen selbstmörderische 35 Stunden Woche ist und bleibt—auch wenn die
Wirtschaft darob ächzt— Sakrosankt! Als
Beispiel dieser Aberration sollte man sich die
restriktiven Öffnungszeiten der Hotel-Restaurants vor Augen führen,
nicht der Gast oder der Wirt bestimmt wann es zu Essen gibt, nein nur die
restriktive Arbeitszeit und die horrenden Überzeit-Tarife sind Ausschlaggebend.
Dass Juli und August alles,
ausser in der Urlaubsindustrie, einfach unerledigt liegen bleibt ist wohl auch
einmalig in Industrie-Nationen. Reklamiert irgend so ein ausländischer hyperaktiver
Kunde oder gar Filialmitarbeiter, vertröstet man ihn auf die „Rentrée“ das ist
das langsame widerwillige Wiedererwachen der Arbeitswelt. Dies ist ja auch der
Grund warum Französische Firmen immer wieder mal nicht liefern können was zu einem
erheblichen Wettbewerbsnachteil führt. Was allerdings immer sofort nach der „Rentrée“
von statten geht, sind die Streiks, ja
solange ich zurückdenken kann—ich war über 20 Jahre lang in jedem Herbst in
Paris—wurde gestreikt. Wofür oder
wogegen ist nicht relevant, Hauptsache die Gewerkschaften zeigen dass sie in
diesem Land das Sagen haben. Frankreich bleibt im grossen Europa eine einsame
Sprachinsel, ja wozu Fremde Idiome lernen wenn doch die Französische Sprache es
erlaubt alles zu sagen und zu umschreiben.
Und in solch einem Land soll Gott
leben, wenn er doch auf irgendeiner, in irgendeinem warmen Meer liegenden Insel
mit vielen Hula-Engeln weilen kann!
Ach ja das feine Essen, braucht
Gott wirklich substanzielle Nahrung oder reicht ihm seine geistige
Vollkommenheit?
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