Samstag, 23. September 2017

Vom Super-Preis zum Trostpreis

Elvira war zwar nicht sehr helle aber sehr gut aussehend. Sie war keineswegs eine wahre Schönheit aber sie hatte was, dass ihr alle Herzen zuflogen, nicht nur die der Männer nein auch die meisten Frauen in dieser Firma waren von ihr angetan. Sie erweckte bei den meisten männlichen Mitarbeitern so etwas zwischen dem Bedürfnis sie zu beschützen und dem sie zu besitzen. Sie war eigentlich als Telefonistin angestellt worden, hatte diesen Beruf sogar gelernt, war aber nicht fähig ihn auszuüben, weil sie immer mit den Anrufern—nicht etwa schäkerte, nein—einfach lange Schwätzchen hielt. Da niemand dazu bereit war sie zu entlassen suchte man für sie eine Beschäftigung. Post austragen ging nicht sie kam nicht schnell genug von Raum zu Raum, im Archiv konnte man sie auch nicht brauchen denn man fand die Dokumente die sie abgelegt hatte nicht wieder, ausser man suche etwas ganz anderes!
Und nun brachte sie Kaffee  Tee und Wasser zu den verschiedenen Sitzungen wo sie zwar immer angegafft aber nicht angequatscht werden durfte.
Schon nach sehr kurzer Zeit bildete sich nicht nur zwischen gewissen Mitarbeitern der Firma, sondern  auch bei Gästen—die sie bei Sitzungen begafft hatten—sowas wie ein Wettbewerb aus; wer kriegte sie rum, das heisst wer brachte es fertig sie zum Diner einzuladen  und dann nach Hause zu begleiten. Wählerisch war Elvira nicht, das Problem war die Schüchternheit der Anwärter. Jahrelang liess sich Elvira verköstigen verwöhnen und vernaschen und dies alles zu ihrem eigenen Nutzen, denn diese drei Dinger waren ihr das wichtigste im Leben. Verstecken musste sich keiner, nein Elvira war naiv genug um stolz ihre Liebschaften zu zeigen. Für das Ego der Kerle war sie so was wie der erste Preis oder wie der Beweis ein richtiger Kerl zu sein.
Mit den Jahren verminderten sich die Anwärter für schöne Stunden mit der schnell alternden Kaffee-Muse, allmählich wurde sie so was wie ein Trostpreis für ältere Männer welche sie ins Mac Donald und dann in ein Billigsthotel führten, Männer die sie vorher nicht mal mit dem Arsch angesehen hätte.




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