Sonntag, 30. November 2014

Hoffnungslos


      Nicht einmal eine Hoffnung hat sie ihm gelassen, nichts woran er sich halten konnte, er war am Boden zerstört. Was hatte er denn falsch gemacht, wie war es dazu gekommen, was tun? Denken einfach logisch denken ging nicht, er war ganz wirr im Kopf und der Alkohol machte die Sache auch nicht besser sondern, musste er zugeben, schlimmer. Alkohol ja Alkohol jetzt so ganz alleine musste er sich eingestehen, dass vielleicht aber nur vielleicht sein Trinken…..aber er trank doch ganz normal wie jeder den er kannte. Ja wen kannte er denn? Vor allem die Kumpels in der Kneipe und auf Arbeit, das waren zum grossen Teil dieselben. Und warum ist ihm seine Frau weggelaufen warum ihm? Bei den meisten anderen blieben die Frauen, also warum nicht bei ihm? War‘s weil er keine Kinder hatte, oder weil seine Rosi jung und hübsch war? Zu dumm das er das erst jetzt merkte, denn jetzt war es zu spät. War es zu spät? Und ganz schlimm waren die Kommentare in der Kneipe und auf Arbeit .Ja die Rosi deine Ex ist doch jetzt mit dem neuen Lehrer zusammen ,die scheinen sich richtig zu lieben, immer anfassen immer Händchen halten. Aber er hatte sie doch fast jeden Abend als er nach Hause kam genommen schön war’s doch! oder? ihm hat’s gefallen, Rosi hat nie etwas gesagt weder während noch nach der, ja was Liebe? Sex Zärtlichkeit—nein so kann man es nicht nennen—aber wie denn? Morgens beim Frühstück redeten sie nie, er hatte immer Kopfschmerzen, Rosi blieb stumm, war ihr Blick vorwurfsvoll? jetzt als er es sich fragte musste er erkennen das es wohl mehr Verachtung als Vorwurf war. Warum hat Rosi denn eigentlich nie etwas gesagt, „ich hätte sofort mit dem Trinken aufgehört“, na weniger und nicht alle Abende aber was soll‘s s’ist vorbei, aus, Schluss Scheisse! Einige Wochen danach als er mal wieder aus der Kneipe torkelte sah er die Beiden Hand in Hand lachend aus dem Kino kommen. Er war plötzlich nüchtern so glaubte er. Er schlich ihnen nach, sie gingen in dieser schönen Vollmondnacht eng umschlungen auf die Aussichtsterrasse über dem Fluss. Ein heftiger Stoss ein Schrei ein Sturz und beide schlugen tief unten auf den Asphalt. Im Gefängnis in Untersuchungshaft hatte er endlich Zeit zu trauern.



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