Wie
es zu dieser festen Freundschaft gekommen war hätte keiner von ihnen genau
sagen können, ja hätte man sie befragt, wäre die Antwort sicherlich bei allen
dreien gleich ausgefallen. Ja wir kennen uns schon ewig. In Wahrheit hatten sie
sich als Teenager an einer der ersten Saufpartys kennengelernt. Es war der Abend des ersten Augusts, des
Schweizer Nationalfeiertags, der damals noch kein offizieller Feiertag war,
nein die Läden schlossen zwar etwas früher, so wie Samstags, die meisten Betriebe und Büros
hörten auch etwas früher auf aber bei weitem nicht alle. Wer diese Saufparty
organisiert hatte ist nicht bekannt, aber auch ohne soziale Medien—die noch
nicht existierten—waren sehr viele Teenager gekommen, auch hatten sie zu
Trinken mitgebracht. Damals war das Problem Alkohol zu kaufen nicht ein
Kaufverbot sondern ein pekuniäres Problem. Wenn irgend möglich nahm man etwas
von zu Hause mit, angebrochene Kirschflaschen, eigentlich fürs Fondue bestimmt gab’s
ja in jedem Haushalt, oder Wein aus dem Familienkeller aber auch schon mal aus
dem Nachbarkeller. Irgendwie gings immer und man teilte auch redlich das
Gesöff, was bei einigen zu dramatischen Resultaten führte. Gaston hiess der
älteste der drei, er war eigentlich nicht mehr im Teenageralter, er war schon
dreiundzwanzig, wusste aber dass so eine Party das ideale Jagdgebiet für alle
möglichen Bekanntschaften darstellte. Schorsch so schrieb und nannte er sich
,war gerademal vierzehn, sah aber—gross
wie er war—eher wie zwanzig aus
und Gusti der kleinste war zwar schon siebzehn aber noch recht kindlich im
Aussehen. Pfiffig waren alle drei. Wie sie sich kennengelernt hatten ist im
übermässig getrunkenen Alkohol untergegangen. Seither machten sie fast alles
zusammen, Gaston, verdiente als junger
Bankangestellter schon recht viel, da er clever und sehr strebsam war; er
feierte gerne aber er arbeitete auch sehr viel. Schorsch war noch im Gymnasium
und versuchte Lernen und Partys unter einen Hut zu bringen, Gusti machte eine
kaufmännische Lehre in einer kleinen Handelsfirma wo er viel Selbstständigkeit
an den Tag legen musste, da der Chef seinen zahlreichen Liebschaften nachging.
Viele Jahre waren vergangen als die drei sich entschlossen die bevorstehenden
Feiertage in Thailand zu verbringen. Sie richteten sich in Pattaya in einem
eher einfachen dadurch sehr unkomplizierten Hotel ein. In Thailand ist für die
Farangs alles billig, die Sexualpartner ob Frau Mann Mädchen Knabe oder
irgendwelche Zwischendinger alles ist zu kaufen; auch die Unterkunft, der
Mekong-Whisky das Essen einfach alles
steht problemlos zur Verfügung. Am Weihnachtsabend stieg eine Riesen-Party in
ihren Zimmern, die durchgehende Türen hatten. Wer wen mitgeschleppt hatte und
wer mit wem was auch immer tat ist nicht mehr zu sagen und auch nicht sehr
relevant. Die grosse Frage über die sie
sich, im Gefängnis, stritten war „wer
hat die Drogen mitgebracht“. Bei dieser grossen Menge und vor allem Vielzahl
von Substanzen –von LSD Morphium Crack Kokain über Haschisch und allen
Designerdrogen—fehlte nichts im sichergestellten Lager. Sie wurden zu langen
Gefängnisstrafen verurteilt, die Thai-Händler die ihre Hotelzimmer als „Bunker“
missbraucht hatten kamen natürlich ungeschoren davon.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen