Mittwoch, 18. März 2015

Nachtmahr nach Kinoabend

Er hatte im Kino einen sehr realistischen Film, das x te Remake über einen modernen Frankenstein, gesehen. Alles spielte in einer hochmodernen Klinik sehr realitätsnah. Das Thema war wie auch in jedem dritten Fernsehkrimi ,die korrupte Pharmaindustrie, die skrupellosen Ärzte und Forscher, die Geldgier, alles bekannte Clinches ;aber in diesem Film war noch eine ganz andere Dimension dazugekommen. Neben dem bekannten Plot war  etwas ganz neues in Erscheinung getreten, ein Chirurg  war seit kurzem da, er sah aus wie man sich den Erzengel Gabriel vorstellt, immer lächelnd, sanft, blond und mit rosa Wangen, einfach süss, der Schwarm aller Pflegerinnen zumindest jener die sich was aus Männern machten. Auch die Assistenz Ärztinnen drängten sich, um  ihm zu assistieren. Doch meist verzichtete er auf eine Zusammenarbeit, nein er war gern alleine mit einer jungen Frau die er selbst mitgebracht hatte. Ob diese Frau eine Pflegerin oder gar eine Ärztin war wusste keiner, dass sie sicherlich kein Paar waren sah man leicht, denn sie gingen kumpelhaft miteinander um, weder wie Liebende, noch wie Paare die schon lange zusammen sind.  Hatte unser Schönling Dienst, so machte er nachts bizarre Operationen an Patienten die auf geheime Art und Weise in die Klinik gebracht und nach dem Eingriff wieder aus der Klinik weggebracht wurden. Diese Operationen verliefen sehr professionell und routiniert, immer mit der Assistenz seiner Begleiterin. Die Personen die diese Patienten transportierten sah man nur schemenhaft so wie Scherenschnitte gegen das Licht, es war nichts Schummeriges dabei alles ganz akkurat aber eben Mysteriös. Auch wusste man nicht was operiert wurde, man sah kein Operationsfeld, alles war nur auf den ernsten Gesichter des Schönlings und seiner Assistentin abzulesen. Kein Wort wurde gewechselt, nur kurze Blicke.              Da kein Anästhesist dabei war, kann man davon ausgehen, dass in Lokaler Betäubung operiert wurde. Daneben lief der Klinikalltag auf gewohnte Art weiter mit Intrigen und Tändeleien, ja so wie in jeder Soap Oper. Was sehr beängstigend war, kam davon dass eigentlich nichts zu sehen war aber das  Ungewisse Vage in diesem modernen, cleanen Umfeld war die Raffinesse die an das Bauchgefühl appelierte. Zum Schluss sah man, in einer Jugendstielvilla am See ,es handelte sich wohl um den Wannsee,  wie der Arzt mit seiner Assistentin und sehr künstlich anmutenden Personen zusammen um einen grossen zentralen Tisch herum sassen .Ja es sah aus wie das Abendmahlsbild von Leonardo Da Vinci das man in Mailand in der Chiesa Santa Maria delle Grazie bewundern kann, nur waren neben jedem der zwölf Männern auch ebenso viele Frauen zu sehen. Alle Gesichter waren absolut ausdruckslos wie erstarrt, nur der Schönling und seine Assistentin hatten eine geradezu diabolische Mimik, sie machten sich über, wie sie sagten, „ Unsere—Kreaturen“ lustig. Im Kinosaal konnte man eine gewisse Unruhe fühlen obwohl eigentlich n i c h t s  geschah. Er, unser Held ging nach Hause und schon bald danach zu Bett, musste er doch am nächsten Tag in die Klinik eintreten für einen kleinen harmlosen Eingriff .Er wachte schweissgebadet auf, was hatte er geträumt? ja das Gesicht des Schönlings verfloss mit dem Gesicht seines Arztes, Doktor Schnetzler der ihm die drei Grützbeutel entfernen sollte. Mit zitternden Knien fuhr er zur Klinik wo er sich mit sehr gemischten Gefühlen in den Operationssaal schieben liess. Der Chirurg begrüsste ihn hinter seiner Maske, war das wirklich Doktor Schnetzler, den er seit vielen Jahren kannte? Oder doch der unbekannte Andere?

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