Dienstag, 8. März 2016

Das Ungesagte oder zwei verschiedene Versionen.

Drei Freundinnen sitzen nach ihren Einkäufen zusammen in einem Kaffee. Susanne weint plötzlich leise vor sich hin um Aufmerksamkeit und Zuwendung zu suchen. Frauke und Mia reden auf sie ein und versuchen sie zu trösten, obwohl sie gar nicht wissen was eigentlich los ist. Mia fragt, was ist denn passiert? Susanne sagt schluchzend, seit nun schon bald einem halben Jahr haben wir, mein Eduard und ich keinen Sex mehr, es ist so frustrierend und schrecklich. Sag doch mal, wie das angefangen hat, fragte Frauke. Ja damals, als ich diesen Scheidenpilz hatte, nach dem Urlaub mit den Kindern und der Schwiegermutter, als der Arzt empfohlen hatte während der Behandlung, nur mit Gummis Sex zu haben, flippte Eduard aus und sagte er glaube mir eigentlich nicht ,dass so ein Pilz einfach so aus dem Nichts kommen könne. Und mit Gummi kann er sowieso nicht, deshalb wurde ich ja damals auch so schnell schwanger, dass wir viel zu früh heiraten mussten. Ja ich erinnere mich gut sagten Mia und Frauke unisono. Und seither verweigert Eduard jeden Kontakt, küsst mich wie ein vager Bekannter flüchtig  auf die Wangen und geht, ohne sein bisher immer so süsses Lächeln, zur Arbeit. Auch macht er in letzter Zeit viel zu viele Überstunden, meist liege ich schon im Bett wenn er kommt, aber er weckt mich nie. Warum er keinen Sex mehr will ist mir schleierhaft, denn früher konnte es nicht oft genug sein, ich war früher oft  schon ganz wund. All dies sagte sie stossweise unter immer wieder fliessenden Tränen. Dann mussten die drei Freundinnen nach Hause das Essen für die Kinder, welche bald aus der Schule kamen, zu bereiten; das heisst eine  Family-Pizza in den Ofen schmeissen  und einen Beutel Salat auf die Teller zu verteilen, die Plastikflasche mit der Sosse stand ja noch von gestern auf dem Tisch.                                     Als Susannas Kinder zurück in die Schule gingen, kam Gitta ihre Busenfreundin zum Kaffee. Diesmal weinte Susanne aber keineswegs, nein sie war sehr aufgekratzt und lachte in einem fort. Na dir scheint’s ja prima zu gehen, ist dein Hidalgo noch immer aktuell? Ja zum Glück, seit meinem  Abenteuer im Urlaub, als die blöde Schwiegermutter auf die drei Kleinen aufgepasst hatte und ich heimlich in die Disco ging, kommt er immer mal wieder auf einige Tage nach München. Hatte ich dir schon gesagt, dass er ein Unternehmen im Obst und Gemüsebau betreibt und nun ab und zu selbst mit dem Laster von Sevilla nach München fährt. Um dann mit mir zusammen die Vor und  Nachmittage  in seinem Hotel nach Herzenslust, du weisst schon….  Und wenn er dann in den Fickpausen erzählt, was seine bigotte Luisa ihm alles verweigert und ich ihm sage, dass seit ich mit dem fingierten Vaginalinfekt aus Sitges zurückgekommen bin mein Eduard mich nicht mehr angefasst hat—und wohl eine seiner Bürotussi vögelt—können wir oft vor Lachen nur noch schmusen aber nicht mehr richtigen Sex machen.


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