Gestern war
wieder Konzertabend hier in Winterthur, es war ein wunderschönes Erlebnis. Der Solist Christian Zacharias, der auch die
Leitung hatte, präsentierte ein sehr klug zusammengestelltes Musik-Programm. Von
Jean-Philippe Rameau die Suiten aus „ Les Indes Galantes“ dann das
Mozartsche Klavierkonzert Nr.24 KV 491
und als krönenden Abschluss Georges Bizets L’Arlesienne. Beim Zuhören
der Suiten, als der Schellenbaum zum Einsatz kam, dachte ich an das Gedicht von
Detlev von Liliencron, das ich vor vielen vielen Jahren mal gelernt hatte. Ich
konnte nur noch Bruchteile aus meinem Gedächtnis abrufen, deshalb bemühte ich
Google um hier das Gedicht in extenso einzufügen.
Die Musik kommt.
Detlev von Liliencron
Klingkling,
bumbum und tschingdada,
zieht im
Triumph der Perserschah?
Und um die
Ecke brausend bricht's
wie Tubaton
des Weltgerichts,
voran der Schellenträger.
Brumbrum, das
große Bombardon,
der
Beckenschlag, das Helikon,
die Pikkolo,
der Zinkenist,
die
Türkentrommel, der Flötist,
und dann der Herre Hauptmann.
Der Hauptmann
naht mit stolzem Sinn,
die
Schuppenketten unterm Kinn,
die Schärpe
schnürt den schlanken Leib,
beim Zeus!
das ist kein Zeitvertreib,
und dann die Herren Leutnants.
Zwei
Leutnants, rosenrot und braun,
die Fahne
schützen sie als Zaun,
die Fahne
kommt, den Hut nimm ab,
der sind wir
treu bis an das Grab!
und dann die Grenadiere.
Der Grenadier
im strammen Tritt,
in Schritt
und Tritt und Tritt und Schritt,
das stampft
und dröhnt und klappt und flirrt,
Laternenglas
und Fenster klirrt,
und dann die kleinen Mädchen.
Die Mädchen
alle, Kopf an Kopf,
das Auge blau
und blond der Zopf,
aus Tür und
Tor und Hof und Haus
schaut Mine,
Trine, Stine aus,
vorbei ist die Musike.
Klingkling,
tschingtsching und Paukenkrach,
noch aus der
Ferne tönt es schwach,
ganz leise
bumbumbumbum tsching;
zog da ein
bunter Schmetterling,
tschingtsching, bum, um die Ecke?
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