Hatte sich Sarah, so wollen wir sie nennen, in ihn, Phillipe oder doch
eher in eine Idee die sie sich von einer Beziehung machte und in die Phillipe
so richtig gut reinpasste, verliebt? Unsterblich verliebt wie sie sagte. Kennengelernt
hatten sie sich auf einer Single Party, die aber nicht etwa als solch eine
deklariert gewesen war, sondern als Geburtstagsfeier des Hausherren, der auch
als einziger in einer festen—aber allerdings homoerotischen—Beziehung steckte.
Auf welchen gewundenen, nicht nachvollziehbaren Wegen Sarah und Phillipe an
diese Geburtstagfeier, an der sich mehrere Dutzend Menschen zum ersten Mal trafen,
gekommen waren bleibt wohl für immer obskur. Jeder Anwesende kannte
irgendjemanden der Partygäste, auch ergab es sich bei den Gesprächen, dass, wie
in mittelgrossen Städten üblich Gemeinsamkeiten gefunden wurden. Am Schluss der
Party so gegen drei in der Frühe, hatten fast alle das Gefühl sich schon seit
langem zu kennen. Der einzige, der aus dem Rahmen fiel war Phillipe, er war neu
in der Stadt und von einer bei der Arbeit kennengelernter Kollegin mitgenommen
worden. Phillipe war, nach einer nun schon einige Zeit zurückliegenden
Scheidung in diese Stadt gezogen, denn mit seiner Frau hat er auch seine
bisherige Arbeit und den Bekanntenkreis hinter sich gelassen. Er wollte einfach
einen richtigen Neuanfang .Wie Sarah an seine Telefonnummer gekommen war hat
Phillipe nicht rausgekriegt, aber schon zwei Tage nach jener ominösen Party
klingelte das Telefon abends und Sarah
fragte ganz direkt, ob Phillipe Lust habe am nächsten Tag mit ins Konzert zu
kommen, sie habe zwei sehr gute Karten. Phillipe hatte schon vergeblich versucht für dieses Konzert eine Karte zu
ergattern und war –ohne irgendetwas in Frage zu stellen—sofort mit Begeisterung
dabei, sagte aber, dass er sie anschliessend zum Essen einladen wolle. Sie
verabredeten sich im Foyer des Konzerthauses. Phillipe, als Mann von Welt
erkundigte sich nach dem angesagten Nachtrestaurant, wo man nach Konzert und Theater
noch essen konnte und bestellte einen Tisch. Das Konzert war sehr beeindruckend
gewesen, man gab die achte Symphonie von Gustav Mahler, auch die Symphonie der
Tausend genannt, wegen der grossartigen Besetzung mit zwei Chören. Stolz zog
Sarah mit „ihrem“ Phillipe im Restaurant ein; sie kannte fast alle Gäste, auch
Phillipe erkannte mehrere der Party-Gäste wieder, die in kleinen Gruppen im
Saal verteilt sassen. Fast alle die meinten Rang und Namen auf sich zu vereinen, waren in
diesem Event-Konzert gewesen; wann gibt man, schon, fragten sich viele, die Achte mit solch einer Starbesetzung erneut? Wie es dazu kam, dass Phillipe sich
in Sarahs Bett wiederfand fragte er sich erst als er erstaunt hörte wie Sarah
beim Sex quietschte, ja sie hörte sich wie ein Ferkelchen an so leise
quietschend und hechelnd. Auch sah sie, mit ihrer rosigen sanften glatten Haut
einem kleinen Ferkel nicht unähnlich. Als es Phillipe beim Vögeln durch
den Kopf ging, dass Sarah als Jüdin doch sicherlich nicht mit einem—wenn auch
jungen—Schweinchen verglichen werden
wolle, hatte er grosse Mühe seine stattliche Erektion aufrecht zu erhalten.
Sarah wollte, wünschte, brauchte, verlangte eine feste Beziehung, Phillipe
reichte eine lockere Verbindung. Am Sex hatten beide viel Spass, aber Phillipe
vertrug nicht dass, jedes Mal wenn er zu
ihr zum Essen kam, die halben Mischpoche—ganz zufällig—da war um ihn in
Augenschein zu nehmen. Gingen sie zusammen ins Kino, Theater oder einfach nur
wandern oder essen, immer traf man ,gänzlich unerwartet, ihre Verwandten und
Bekannten denen sie ihn, ach so gerne, vorstellte. Sarah tat alles um Phillipe
an sich zu binden, ja sie war zu Allem bereit diesen Vorzeigemann nicht zu
verlieren, tat aber nach Ansicht Phillips genau das Gegenteil. Ja Phillipe
ertrug Sarahs überkandideltes Benehmen nicht länger als ein Liebes- Sommer nun
mal dauert.
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