Jürgen war ein
hochqualifizierter Techniker. Ja er war der Beste ,der Troubleshooter, dieser Firma. Jedes Mal wenn eine der weltweit
verkauften kompletten Industrieanlagen, trotz fachgemässen Einbaus nicht so
richtig funktionierte wurde Jürgen als Retter geschickt und er kriegte alles
wieder hin! Dadurch war Jürgen immer irgendwo auf der Welt am Arbeiten. Zuhause
hatte er eine Frau und zwei inzwischen erwachsene Kinder, beide zwar
verheiratet aber zum Opa hatten sie ihn noch nicht gemacht. Üblicherweise
arbeitete er bis die Anlage wieder perfekt lief, zu viel kostete jeder Tag seine Firma, wenn die Anlage still stand. So
war er manchmal weit über dreissig Stunden
auf Draht bis alles wieder lief, und dann, ja dann gönnte er sich einige Tage
Erholungspause. Zu so einer Pause gehörte auch sexuelle Entspannung, die er
sich bei seinen Bezügen ja locker leisten konnte. Sei‘s in Asien Lateinamerika oder
sonst wo auf der grossen weiten Welt, hübsche, fügsame, junge „Studentinnen“ gab
es überall, wobei er am liebsten in den Grossstädten der Industriestaaten arbeitete,
denn die Escort-Damen in diesen Städten passen ihm wegen der Professionalität
und der ihnen anhaftenden Verruchtheit am besten. Da Jürgen nun schon weit über ein
halbes Jahrhundert auf der Welt war, hatte er von Zeit zu Zeit—trotz überaus
grosser Lust—Potenz-Probleme. Jürgen war überglücklich, dass er in der Zeit der effizienten Potenzpillen in
dies kritische Alter gekommen war. Jedes
Mal, wenn er mit einem der vielen Girls, Damen oder Dämchen zum Orgasmus kam, flüsterte,
stammelte, stotterte, hauchte oder schrie er immer wieder denselben Kosenamen Lilly.
Keine der Bettgenossinnen—für die es ja Arbeit
war—irritierte dieser Name, auch wenn sie eigentlich ganz anders hiessen. Einmal,
als er von einer längeren Reise, nachdem er auf drei Kontinenten zum Rechten
gesehen hatte, zurück nach Hause kam, es
war, rein zufällig pünktlich zu seinem Hochzeitstag, zwang er sich—mit Hilfe
von „Chemie“—nach dem gemeinsamen Essen seinen ehelichen Verpflichtungen
nachzukommen. Beim –trotz Pille—nur mit Mühe erreichten
Höhepunkt seufzte er aus tiefem Dank heraus mal wieder Lilly Lilly Lilly, was
seine Frau Heidi gar nicht toll fand! Wer ist diese Lilly fragte sie nachdem sie
ihn recht unsanft von sich gestossen hatte. Seiner gestammelte Erklärung, es
handle sich um einen Scherz, ja es sei der Firmen-Name des Herstellers seiner
Potenzpille Cialis „Eli Lilly“ ,schenkte
die tief beleidigte Ehefrau Heidi keinen Glauben.
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