Als sie sich kennen und lieben lernten galten sie in ihrem
Freundeskreis als das glamouröse Vorzeigepaar. Ja, dass Gisela und Bert zusammengefunden
hatten das war die Sensation. Er, Bert, war der „idealer Schwiegersohn Typ“
Gisela die Verführung in Person, dabei war sie eher diskret und ruhig, aber ihr
Aussehen.!!! Und dann hatten beide ja
Traumberufe, Gisela war als Journalistin für die Society-Seiten –bösartige Menschen
sagten auch Klatschspalten— in der Lokal-Zeitung zuständig, Bert war Pilot
einer Chartergesellschaft für die er meist Geschäftsleute rund um die Welt
flog. Die Ehe dauerte nun schon bald zehn Jahre. Kinder hatten sie drei, süsse
Kinder fanden alle. Dann eines Morgens, es war kurz vor dem geplanten Urlaub zu
zweit, die Kinder waren in den Sommerferien bei den Grosseltern, kam Bert zum
Flugplatz um einen Flug nach Rio de Janeiro anzutreten, es war für seine
Chartergesellschaft ein sehr wichtiger Flug denn seine Chefs wollten eine—Fusion
genannte— feindliche Übernahme des südamerikanischen Konkurenten in die Wege
leiten. Aber der Termin war in letzter Minute geplatzt, ob die fadenscheinige
Ausrede der Brasilianer nun stimmte oder nur eine Verhandlungs-Taktik war,
geflogen wurde heute nicht mehr. Bert fuhr nach Hause und freute sich darauf Gisela mit einem Frühstück—es war erst halb sieben—zu
überraschen, auch hielt er beim Bäcker an um frische Brötchen zu kaufen. Er war
erstaunt und sehr beunruhigt das Auto seines besten Freundes vor der Villa zu
sehen. Bert eilte ins Haus, sah keinen im grosszügigen Wohnbereich und eilte die
Treppe empor. Er fürchtete schon, Gisela krank und von Ferdinand gepflegt im
Bett vorzufinden. Sein Freund Ferdinand war ja der Frauenarzt von Gisela. Seine
Befürchtung wurde noch übertroffen, Gisela war zwar im Bett aber weder Krank
noch alleine, nein Ferdinand und Gisela waren in so stürmischen Sex vertieft, dass
sie nichts von Berts Rückkehr mitbekommen hatten. Erst als Bert sich laut schreiend
auf sie stürzte wurde den beiden sexbesessenen Liebhabern bewusst, dass es da
noch einen dritten, quasi einen Eindringling, im Liebesnest gab. Es blieb bei
einer verbalen, jedoch sehr heftigen Auseinandersetzung. Bert schrie, wie
kannst du das mir und unseren Kindern antun. Gisela sagte ganz ruhig, du bist
mir schon lange, nicht nur gleichgültig sondern zuwider und die Kinder sind
alle drei von Ferdinand. Ja seinen Busenfreund Ferdinand, der schleunigst das Zimmer verlassen hatte
und dessen Auto mit kreischenden Reifen über die Ausfahrt raste, hatte Bert in
seiner Raserei fast vergessen. Dies alles lag nun schon einige Tage zurück.
Bert sass erneut im Cockpit seiner Maschine
und grübelte nicht nur über seine Ehe, sondern auch über die übertriebenen,
unmenschlichen Forderungen seiner Chefs nach,
die ja alle in der, als Büro eingerichteten, Kabine konferierten. Ja das
Treffen in Rio war nun doch zustande gekommen. Da entschied Bert, dass ja auch
mal ein kleiner Privatjet von den Radarbildschirmen verschwinden müsse.
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