Eines schönen Samstag nachmittags, morgens
hatte es zu sehr geregnet, entschied diese junge Frau—nennen wir sie
Friederike—sich im nahen Walde zu ergehen. Sie brauchte dieses, im Laufen, ruhiges
ungestörtes Überlegen. Schon nach den ersten paar Schritten wurde sie auf dem
Waldweg durch zwei alte runzelige laut schwatzende, auf Nordic-Walk Stöcke
gestützte, den ganzen Weg blockierende Frauen gezwungen ins Gebüsch
auszuweichen. Nur wenig hundert Schritte weiter begrüsste sie, mit Pfoten auf
die Schultern legen, ein grosser Hund, wohl eine Mischung aus Berner und
Appenzeller-Sennenhund. Das laute Rufen des Stumpen rauchenden Besitzers: „der
ist lieb, sie müssen ihn nur streicheln dann tut er ihnen nichts“ tönte
irgendwie ironisch in Friederikes Ohren. Beim Weitergehen, die berühmte,
sagenhafte Wanderlust hatte nun schon einen klitzekleinen Dämpfer bekommen, kam
sie zu einem kleinen ,für Fitnesstraining mit Geräten bestückten Plätzchen, auf
dem es sich mehrere Familien mit Kindern bequem gemacht hatten. Die Fahrräder
und Kinderwagen sowie der Rollator der Oma waren natürlich in wildem
Durcheinander auf dem Waldweg abgestellt worden. Friederike musste sich
buchstäblich durchs Dickicht quälen um dann wieder auf dem, für Reiter
gesperrten Waldweg, mit beiden neuen weissen Turnschuhen in einem Haufen
Pferdemist—der wohl vom Himmel gefallen war—zu landen. Durch den Zigarren-Rauch
zweier alter schwatzender ungepflegter Männer, die sie an einen immer
meckernden Kollegen erinnerten, flüchtete Friederike auf die, den Waldweg
kreuzende Strasse und floh aus diesem idyllischen Naherholungsgebiet auf die
asphaltierte ruhige Quartiersstrasse.
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