Sonntag, 26. Juni 2016

Unrat

Es braucht nur ein wenig Phantasie um, nicht mehr Gebrauchtes, also Müll, kostenfrei zu entsorgen. Die, von vielen Jugendlichen gewählte Methode einfach alles auf Strassen und Trottoirs zu werfen finde ich wenig originell. Besser schon sind Orte wie Vorgärten, Hauseingänge und natürlich alle Vehikel des öffentlichen Verkehrs. Grade für Kinder sind aber  auch Brief und Ablage-kästen ein beliebter Ort, so bleiben die Treppenhäuser sauber.
Dass alle Autos das haben, was die Eisenbahn schon seit langem abgeschafft hat, nämlich zu öffnende Fenster, ist ja eine klare Einladung unsere Strassen-Gräben und Ränder mit Müll zu veredeln.
Wenn’s aber raffinierter wird, handelt es sich meist um Rentner. Ja wir/die Alten haben den Schalk meist im—durch Arthrose steifen—Nacken.
Im Supermarkt gibt es ja fast überall Entsorgungsstationen für Batterien, Glasflaschen, Pet-Flaschen und restliche Kunststoffbehälter. Diese Restlich- Kunststoffbehälter lesen die/wir Alten meist als RestMÜLL-Behälter und das ermöglicht fast alles—ohne die lästigen Kehrichtsackgebüren zu berappen— zu entsorgen, der senilen Involution sei‘s gedankt. Noch viel simpler ist es allerdings, Abfall einfach im brav zurückgestellten Einkaufskaddy zu  v e r g e s s e n !                                       
Die/wir Alten sind meist noch fit genug um mit dem Auto die Gegend unsicher zu machen und dabei Sperrmüll mitzunehmen und auf den schönen Rastplätzen unserer Autobahnen oder an lauschigen Bächen und besonnten Waldrändern zu vergessen—wieder diese senile Zerstreutheit.
Eine, bei weiblichen Singles sehr beliebte Methode, ist es alles wie Pizzaschachteln leere Getränkedosen gebrauchte Hygiene-Artikel, zerrissene Wäschestücke, Zeitschriften und Tageszeitungen, Packmaterial der im Supermarkt gekauften Waren und so vieles andere ,einfach im Auto zwischen den vorderen und hinteren Sitzen und vor dem Beifahrersitz am Boden  zu vergessen. Denn, und das ist der Grund dafür, beim nächsten Service in der Garage wird ja alles kostenlos entsorgt damit der Mechaniker überhaupt an die Stellen seines Wirkens gelangen kann.

Übrigens Herr Eugène Poubelle (der dem französischen Mülleimer seinen Namen gab)  und Herr J. Ochsner ( dessen Zürcher Firma das Ochsner-System kreierte) drehen sich seit geraumer Zeit in ihren jeweiligen Gräbern um!

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